Migration, Territorium, Gesellschaft

Wissenschaftliche Leitung: <link en team profil catherine-gousseff external link in new>Catherine Gousseff, Christine Barwick und Virginie Silhouette-Dercourt

Die Forschungsgruppe „Migration“ widmet sich der Erarbeitung gemeinsamer und interdisziplinärer Fragestellungen in Bezug auf Wanderungsbewegungen in Europa und dem Mittelmeerraum.

Angeregt durch die Leiterinnen Christine Barwick, Catherine Gousseff und Virginie Silhouette-Dercourt haben sich die Perspektiven der Gruppe sowohl auf geographischer als auch chronologischer Ebene erweitert. So möchten wir auch größere historische Zeiträume und aktuelle Entwicklungen in den Blick nehmen und uns insbesondere mit den „Peripherien Europas“, d.h. dem postsowjetischen Raum und dem Mittelmeerraum beschäftigen. Migrationen sollen nicht nur als lineare Bewegungen in ein „Aufnahmeland“, sondern vielmehr als ein globales, transnationales und multidirektionales Phänomen verstanden werden, das die ehemaligen „Heimatländer“ mit einbezieht.

Das Programm der Forschungsgruppe besteht vor allem aus theoretischen und methodischen Lektüresitzungen sowie Vorträgen von externen, speziell eingeladenen ForscherInnen, die ihre Arbeit vorstellen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Flüchtlingsbewegungen in Europa widmen wir uns unter verschiedenen Gesichtspunkten den Fragen des Asyls, der Aufnahme, aber auch der Barrieren. Wir setzen uns mit dem Phänomen der Grenze sowie den administrativen und sozialen Praktiken auseinander, durch die sich Migrationsregime konstituieren und im aktuellen europäischen Kontext verändern. Des Weiteren gehen wir auf die Erfahrung und die Konsequenzen des Grenzübertritts aus migrantischer Perspektive ein, wobei wir uns anhand von anthropologischen und historischen Arbeiten auch mit den psychischen und körperlichen Aspekten beschäftigen. Schließlich ist im Rahmen der Forschungsgruppe auch ein Austausch mit VertreterInnen von Organisationen und Vereinen geplant, die sich aktuell für MigrantInnen vor Ort engagieren. Dieser Dialog soll es uns ermöglichen, unsere Forschungsfragen mit diesen praktischen Erfahrungen zu konfrontieren und somit unter einem neuen Blickwinkel zu überprüfen.

Wir wollen daher versuchen, uns anhand von Texten sowie durch den Austausch zwischen ForscherInnen aus unterschiedlichen Wissenschaftskontexten und Disziplinen ein Forschungsfeld zu erschließen, das über die östlichen und südlichen Grenzen Europas hinausreicht.