Konferenz

Justizkritik in der Weimarer Republik.

July 11 | 18:00

 

Vortrag: Ruben Marc Hackler (Universität Zürich)

Kommentar: Benjamin Lahusen (Humboldt Universität)

VeranstalterInnen: Fabien Jobard (CMB, Politikissenschafter), Andrea Kretschmann (CMB, Soziologin und Kriminologin), Christoph Möllers (HU Berlin, Rechtswissenschaftler)

Eine Veranstaltung im Rahmen der rechtssoziologische Vorlesungsreihe "Die Sozialen Bedingungen des Rechts" (Sommersemester 2017)

Organizer

Centre Marc Bloch, Juristische Fakultät HU Berlin

Contact

Andrea Kretschmann
kretschmann  ( at )  cmb.hu-berlin.de

Program

Ruben Marc Hackler (Universität Zürich)

Justizkritik in der Weimarer Republik.

 
In der Weimarer Republik wurden die sozialen Bedingungen der Rechtsprechung auf eine bis dahin unbekannt radikale Weise thematisiert. Die Weimarer Reichsverfassung von 1919 legte fest, dass die Staatsgewalt vom Volke ausgehe, doch gab es unter anderem auch in der Justiz zahlreiche Verteidiger der alten, vom Kaiserreich her geprägten Gesellschaftsordnung. Dieser Widerstand war der Anlass für ein loses Netzwerk von Juristen, Intellektuellen und Literaten aus dem linken Spektrum, sich kritisch mit den konservativen Tendenzen in der Richterschaft zu befassen. Ihre Analysen zielten vor allem auf die soziale Herkunft von Richtern, die eine republikfeindliche Gesinnung begünstigen würde. Anhand dieser soziologisch ausgerichteten Form von Justizkritik lässt sich diskutieren, unter welchen historischen Umständen die sozialen Aspekte des Rechts zur Sprache kommen und wie groß die Chancen sind, dass sie gehört werden. 
 
Ruben Hackler hat Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Berlin studiert. Er arbeitet an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich und ist Mitglied im Graduiertenkolleg des Zentrums „Geschichte des Wissens“ (ETH & Universität Zürich). 
 

Location

Humboldt-Universität, Juristische Fakultät
Bebelplatz 2