Leben am Centre

Die Historikerin Silke Mende ist neue stellvertretende Direktorin des Centre Marc Bloch

14 novembre 

Das Centre Marc Bloch heißt die Zeithistorikerin Silke Mende als neue stellvertretende Direktorin herzlich willkommen. Seit dem 1. Oktober 2019 gehört sie dem Vorstand des Centre Marc Bloch an der Seite von Jakob Vogel (Direktor) und Katia Genel (stellv. Direktorin) an und übernimmt damit die Nachfolge von Markus Messling, der zum Sommersemester 2019 als Professor für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an die Universität des Saarlandes berufen wurde.

Silke Mende war bis September 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung München am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin;  im Frühjahrssemester 2019 vertrat sie außerdem die Professur für transnationale Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Europa-Universität Flensburg.

 “Das Centre Marc Bloch ist ein deutsch-französisches Forschungszentrum mit exzellentem Profil sowie europäischer und internationaler Ausstrahlung. Ich freue mich sehr auf die Arbeit in einem lebendigen interdisziplinären Umfeld und den intensiven Austausch über Wissenschaftskulturen und Fachgrenzen hinweg.”

Silke Mendes Arbeitsschwerpunkte liegen in der deutschen, französischen und europäischen Geschichte vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Ihr Interesse gilt einer europäischen Geschichte, die ihren Ausgang vom deutsch-französischen Fall nimmt, diesen aber in seiner europäischen Verflechtung wie seinen internationalen und globalen Bezügen betrachtet. 2009 wurde sie an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über die Entstehung der grünen Bewegung in der Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre promoviert. Die mit dem Dr. Leopold Lucas-Nachwuchswissenschaftler-Preis ausgezeichnete Studie versteht sich als Beitrag zu den Debatten um den Umbruchscharakter der 1970er Jahre und sucht diese gleichzeitig in den längeren ideen- und mentalitätshistorischen Kontinuitätslinien und Bezügen des 20. Jahrhunderts zu verorten. Im Mai 2018 habilitierte sich Silke Mende, ebenfalls an der Universität Tübingen, mit einer Arbeit zur Geschichte der Francophonie im 19. und 20. Jahrhundert. Die Studie betrachtet Sprache und Sprachpolitik als politisch-kulturelles Ordnungsinstrument und verortet sie im komplexen Wechselspiel zwischen dem französischen Nationalstaat, seinem Imperium und der Ebene des ‚Internationalen‘. Forschungs- und Lehraufenthalte führten sie an das Deutsche Historische Institut Paris, die Aix-Marseille Université und an das Centre d’Histoire de Sciences Po. in Paris, dem sie seit 2015 auch als assoziierte Forscherin verbunden ist.

Ihr aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der europäischen Geschichte von Demokratie und Parlamentarismus im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Es fragt nach dem Zusammenhang von Demokratisierung, Parlamentarisierung und Europäisierung im Kontext der europäischen Süd- sowie Osterweiterung.

 “Indem es die historische Genese und Konstruktion eines ‘demokratischen Europas’ untersucht, adressiert das Projekt eine der Kernfragen gegenwärtiger politischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzungen in Deutschland, Frankreich und Europa. Ausgehend davon sucht es, Fragen und Perspektiven für eine Zeitgeschichte Europas seit 1970 zu entwerfen, die bis an die Schwelle unserer eigenen Gegenwart reicht.


Das Centre Marc Bloch ist ein deutsch-französisches Forschungszentrum für Geistes- und Sozialwissenschaften. Das CMB, eine bi-nationale Institution, ist ein Ort der interdisziplinären Forschung und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Mehr Information finden Sie auf unserer Webseite.


Bilder (s. Bilderdiashow):
1) Silke Mende wurde zum 01. Oktober zur neuen stellv. Direktorin ernannt. (c) CMB
2) Übergabe des Bestellungsschreibens an Silke Mende während der Mitgliederversammlung des CMB e.V.. (c) CMB


Contact:

Sébastien Vannier
sebastien.vannier  ( at )  cmb.hu-berlin.de