30 Jahre Centre Marc Bloch
Veranstaltungsübersicht
Hier finden Sie den Flyer mit dem gesamten Programm der 30-Jahre Centre Marc Bloch.
Festakt
25. Oktober 2022 | 14:00
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38 - 10117 Berlin
Begrüßungen
- Jakob Vogel, Direktor des Centre Marc Bloch
- Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt Universität zu Berlin
Aktuelle Herausforderungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung in Deutschland, Frankreich und Europa
- Kornelia Haugg, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung
- François Delattre, Ambassadeur de France en Allemagne
Deutsch-französische Perspektiven in der europäischen Forschungslandschaft: Potenziale, Herausforderungen, Visionen
Diskussionsleitung: Marieke Louis, stellvertretende Direktorin Centre Marc Bloch
- Christophe Duhamelle, Directeur du Centre interdisciplinaire d'études et de recherches sur l'Allemagne (CIERA), Paris
- Eva Martha Eckkrammer, Vizepräsidentin der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH-UFA)
- Barbara Stollberg-Rilinger, Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin
- Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School, Berlin
Die deutsch-französische Zusammenarbeit erfreut sich in den Geistes- und Sozialwissenschaften einer langen Tradition und wird getragen von einer Vielzahl von bilateralen Programmen und Institutionen in Forschung und Lehre. Dennoch stellt sich die Frage, welche neuen Impulse heute, zu Beginn der dritten Dekade des 21. Jahrhunderts und angesichts der sukzessiven Europäisierung der Wissenschaftslandschaft, eine spezifisch deutsch-französische Perspektive in die Geistes- und Sozialwissenschaften einbringen kann. Worin besteht der Mehrwert der deutsch-französischen Forschungszusammenarbeit und wie kann sie zur Stärkung der europäischen Forschungslandschaft und ihrer weltweiten Vernetzung beitragen? Das Podium vertieft diese Fragen und entwickelt Perspektiven für eine zeitgemäße deutsch-französische Forschung, die europäische Konstellationen und globale Herausforderungen gleichermaßen im Blick hat.
Kaffeepause
Herausforderung Klimawandel: Die sozialwissenschaftliche Expertise in der internationalen Klimapolitik
25. Oktober 2022 | 17:00
Diskussionsleitung: Ulrike Zeigermann, Jun.-Professorin für Sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung, Universität Würzburg
- Stefan Aykut, Professor für Soziologie, Universität Hamburg
- Marc Fleurbaey, Directeur de recherche au CNRS et Professeur à la Paris School of Economics
- Safiétou Sanfo, Senior Scientist WASCAL (West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use) and Associate Professor, Université Thomas Sankara
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel wird von einer intensiven Diskussion darüber geprägt, wie der klimaneutrale Umbau unserer europäischen Gesellschaften aussehen sollte und was er für die Menschen praktisch bedeuten könnte. Dabei geht es um Transformationsprozesse, die tief in gesellschaftliche Strukturen, in individuelle Routinen und kollektive Vorstellungswelten eingreifen und diese grundlegend verändern. Spätestens hier zeigt sich, dass die Herausforderung Klimawandel nur bewältigt werden kann, wenn noch stärker die sozialen und politischen Implikationen von Klimatechnologien ins Auge gefasst werden. Dafür muss das Gespräch zwischen der natur-, technik- und erdwissenschaftlichen Expertise und einer sozialwissenschaftlichen Forschung intensiviert werden, die die Auswirkungen des Klimawandels auf unser Zusammenleben zu verstehen versucht und Strategien entwirft, um den klimabedingten, durchaus konflikthaften Wandel unserer Gesellschaften aktiv und bewusst zu gestalten. Genau darum geht es in der Podiumsdiskussion: Welche Expertise bringen die Geistes- und Sozialwissenschaften als Expert:innen für soziale Prozesse und Zusammenhänge in die Gestaltung des Klimawandels ein? Wie sieht dieser gesellschaftswissenschaftliche Blick auf die Veränderungen aus und wie kann die sozialwissenschaftliche Expertise noch besser für die nationale und internationale Klimapolitik fruchtbar gemacht werden?
Gesprächsreihe
Europa: Herausforderungen in Vergangenheit und Gegenwart
20. September 2022 | 18:00
Französische Botschaft in Berlin
Moderation: Silke Mende, Universität Münster
- Patricia Clavin, Univeristy of Oxford
- Nicolas Hubé, Université de Lorraine
- Gwendolyn Sasse, Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), Berlin
- Balázs Trencsényi, Central European University, Budapest
Was ist und wo liegt eigentlich Europa? Was auf den ersten Blick eine rhetorische Frage zu sein scheint, stand gesellschaftlich und politisch selten so zur Diskussion wie in den letzten Jahren. Finanzkrise und Brexit, populistische Bewegungen, humanitäre Hilfseinsätze im Kontext einer strikten Grenzsicherungspolitik an den EU-Außengrenzen, der Streit um die Haltung gegenüber der Trump-Administration, Klima-Krise und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine stell(t)en die europäischen Gesellschaften vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Die Lösungsansätze sind genauso komplex wie die Probleme, reichen sie doch von einer Reform der EU-Institutionen über Vorschläge zur Ausbildung einer postnationalen Identität bis zum Rückzug in eine streng national ausgerichtete Politik. Die Podiumsdiskussion greift diese widersprüchliche Vielfalt an Themen, Anforderungen und Erwartungshaltungen auf und diskutiert sie aus einer deutsch-französischen Perspektive: Vor welchen Herausforderungen stehen die europäischen Gesellschaften heute und wie unterscheiden sich west- und osteuropäische Perspektiven auf die Probleme und Herausforderungen? Bei der Beantwortung dieser und anderer Fragen wird die Bedeutung, die den deutsch-französischen Beziehungen hierbei zukommt, eine besondere Rolle spielen und die Frage, was diese Herausforderungen konkret für die geistes- und sozialwissenschaftliche Europaforschung bedeuten.
Die Welt von morgen: Ungleichheit und Teilhabe als wirtschaftspolitische Herausforderungen der Gegenwart
17. November 2022 | 18:00
Hertie School
Moderation: Cornelia Woll, Hertie School
- Thomas Piketty, Ecole d'Economie de Paris/EHESS
- Nikolaus Wolf, Humboldt-Universität zu Berlin
- Charlotte Bartels, Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin
Die tiefgreifenden wirtschaftlichen und energiepolitischen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die europäischen Gesellschaften haben wie selten zuvor die Frage der Verteilungsgerechtigkeit ins Zentrum der politischen Auseinandersetzung gerückt. Schon lange sehen kritische Stimmen einen dringenden Handlungsbedarf, um die Erosion der sozialpolitischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts aufzuhalten, die seit der Jahrhundertmitte ein Mindestmaß an Gleichheit und Teilhabe garantierten. Im globalen Maßstab ist die Diskussion über die Grundprinzipien von Verteilungsgerechtigkeit fest mit den wirtschafts- und sozialpolitischen Folgen der Dekolonialisierung verknüpft, die sich in der Spaltung der Welt in globalem Süden und globalem Norden manifestieren. Die Wirtschaftswissenschaftler und -historiker Thomas Piketty (Paris), Laura Rischbieter (Konstanz) und Nikolaus Wolf (Berlin) diskutieren das Thema Ungleichheit und Teilhabe als eine der besonders drängenden gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart. Sie gehen den komplexen Hintergründen der aktuellen Kontroversen nach und diskutieren, inwieweit die wirtschaftspolitischen Krisen der letzten Jahrzehnte auf nationaler, europäischer und globaler Ebene als gesamtgesellschaftliche Herausforderungen verstanden werden können, die eng mit der Frage verknüpft sind, nach welchen Prinzipien wir unser soziales Miteinander gestalten wollen.
Zwangsmigrationen in Europa: Zur Geschichte eines gegenwärtigen Problems
8. Dezember 2022 | 18:00
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Die Veranstaltung wird im Livestream über den YouTube-Kanal Flucht, Vertreibung, Versöhnung übertragen!
Moderation: Gundula Bavendamm, Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und Béatrice von Hirschhausen, Centre Marc Bloch
- Catherine Gousseff, CNRS / CERCEC, Paris
- Norman Naimark, Stanford University
Nach 1945 schienen Zwangsmigration, Flucht und Vertreibung von ethnisch und national definierten Gruppen aus der europäischen Geschichte verschwunden. Der Kontinent gab sich in einem anderen, friedvolleren Licht: wachsender Wohlstand und die Machtverhältnisse (das atomare Patt) im Ost-West-Konflikt bewirkten, dass Staatsgrenzen zwar in vielen Regionen der Welt, nur nicht mehr in Europa gewaltsam verschoben wurden. Das Leid der unmittelbar betroffenen Bevölkerungen schien weit weg. Erst die Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren weckten erneut das Bewusstsein dafür, dass politische und soziale Ordnungen reversibel sind. Aktuell stellen der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit einhergehende größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg das europäische Selbstverständnis grundsätzlich infrage. Die Osteuropa- und Russlandhistoriker Catherine Gousseff (Paris) und Norman Naimark (Stanford) diskutieren über das Thema Gewalt, Flucht und Vertreibung in der europäischen Geschichte. Im Gespräch spüren sie den (verborgenen) Kontinuitäten dieser Phänomene nach und fragen nach ihrer Bedeutung für die Formierung der europäischen Staaten und Gesellschaften vom 20. Jahrhundert bis heute.
Die europäischen Gesellschaften und ihre koloniale Vergangenheit - ein schwieriges Verhältnis
1. März 2023 | 18:00
Ort: Centre Marc Bloch
- Bénédicte Savoy, Technische Universität Berlin
- Souleymane Bachir Diagne, Columbia University
Moderation: Katia Genel (Université Paris 1 - Panthéon Sorbonne) und Jakob Vogel (Direktor des Centre Marc Bloch).
Science Slam
7. November 2022 | 18:00
Centre français de Berlin
Mit Unterstützung der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH-UFA) und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW-OFAJ)
In Zusammenarbeit mit dem Centre français de Berlin und Science Slam
Sechs Doktorand:innen, 10 Minuten, eine PowerPoint - möge der:die Beste gewinnen! Das Format des Science Slams wird in Deutschland und insbesondere in Berlin immer beliebter. Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des deutsch-französischen Forschungszentrums Centre Marc Bloch bereiten sich sechs Doktorand:innen aus Frankreich und Deutschland für ihren großen Auftritt am 7. November 2022 auf der Bühne des Centre français in Berlin-Wedding vor. Das Publikum ist ein wichtiger Bestandteil der spannenden Atomsphäre und auch der Jury-Entscheidung. Daher sind alle herzlich eingeladen zu kommen und mitzufiebern!
Ciné-Club in Kooperation mit ARTE
"Kontinent der Vertreibung - Europa nach 1945"
28. November 2022 | 18:00
Centre Marc Bloch
Kurt Mayer (Regisseur)
"Europa. Kontinent im Umbruch"
23. Mai 2022 | 18:00
Centre Marc Bloch
Andreas Pichler (Headwriter), Pierre-Olivier François (Regisseur), Kornelia Theune (Produzentin)
"Der Staat und sein Geld – Die Geschichte der Steuern“
4. Juli 2022 | 18:00
Centre Marc Bloch
Xavier Villetard (Regisseur)
"Eine neue Welt - Widerstand"
10. Oktober 2022 | 18:00
Centre Marc Bloch
Thierry Robert (Regisseur)
Ausstellung
Les voies.x de la carte
10. Januar 2023
Institut français de Berlin
Cartographie sonore de Berlin
Marion Picker / Julio Velaso
Kontakt
Sébastien Vannier