Ciné-club

Auf eine Tasse Kaffee mit der Stasi

22. März | 19:00

Filmvorstellung des Ciné-Club vom Centre Marc Bloch zusammen mit dem Sputnik Kino.

Film: Auf eine Tasse Kaffee mit der Stasi. Gegenlesen erinnerter DDR-Geschichte
Von: Johanna Pohland
Originalversion (DE) ohne Untertitel
Anschließende Diskussion mit der Regisseurin, Norbert Leitzke (ehemaliger Mitarbeiter der Stasi) und dem Historiker Guillaume Mouralis

Synopsis:
30 Jahre nach der friedlichen Revolution von ’89 gehen Jugendliche aus Frankfurt (Oder) auf Spurensuche. Dabei treffen Welten aufeinander. Die Zeitzeugen, die sie heute befragen, standen sich damals feindlich gegenüber. Während sich der eine für die Stasi die Finger wund tippte, berichtet der andere darüber, wie er vor der Telefonzentrale von »Horch und Guck« demonstrierte und das Lied »So ein schöner Tag wie heute« anstimmte. Ein weiterer trank Kaffee mit dem Frankfurter Stasi-Chef, um Akteneinsicht zu verhandeln, während tausend Dokumente vernichtet wurden. Auf ihrem Gang zurück in die Geschichte stellen sich die Jugendlichen die Frage, wie all dies am Ende so friedlich ablaufen konnte. Dabei erfahren sie nicht nur, dass »Fressen, Bumsen, Cha Cha Cha« und »blühende Landschaften« nur ein flüchtiges Versprechen des »goldenen« Westens waren, sondern, dass die Zeit von damals offensichtlich viel mehr mit ihnen zu tun hat, als sie dachten.

Biographie von Nortbert Leitzke:
Norbert Leitzke wurde 1951 in Berlin-Buch geboren, studierte Jura und war als Betriebs- und Verkehrsfacharbeiter und Sozialpädagoge tätig. Von 1972 bis Anfang 1990 war er Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit im letzten Dienstgrad Hauptmann und gründete im April 1990 nach dem Fall der Mauer den Verein Kindervereinigung e.V. In Frankfurt (Oder). Das dort ansässige Kinderbüro leitete Norbert Leitzke bis zur Rente 2016 und betreibt er weiterhin für Jugendliche und bedürftige Familien Ehrenämter. Auch über den Rahmen der für AUF EINE TASSE KAFFEE MIT DER STASI geführten Interviews hinaus engagiert sich Norbert Leitzke für die kritische Aufarbeitung (der eigenen) DDR Vergangenheit und seiner Mitarbeit bei der Staatssicherheit.

Biographie der Regisseurin:
Johanna Pohland arbeitet als freie Dokumentarfilmerin, Medienpädagogin und Social Justice Trainerin. 2006 absolvierte Sie bei der novapool artists GmbH (Schauspielagentur, Filmverleih und -produktion) eine Ausbildung zur Kauffrau für ausdiovisuelle Medien und realisierte als Produktionsassistenz erste Theaterfilmproduktionen wie z. B. Michael Thalheimers Inszenierung „Die Ratten“ am Deutschen Theater in Berlin. 2010 stellte sie erstmalig im internationalen Kunsthaus Tacheles eigene grafische Arbeiten aus und erarbeitet seither audiovisuelle Formate für diverse soziale Träger, Kultur- und Bildungseinrichtungen. 2018 bis 2020 war sie Lehrbeauftragte am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam für medienpädagogische Filmprojekte. Mit essayistischem Blick bewegen sich ihre Filme im Spannungsfeld von Medien, Kunst und Sozialem – immer gesellschaftliche Themen betrachtend und diskutierend. In ihrem jüngsten filmschen Schaffen verarbeitete Sie u. a. den Lebensalltag von Senior:innen in Pflegeeinrichtungen und von Schüler:innen im Umgang mit Mobbing. Zuletzt feierte ihr Essayrecherchefilm „Auf eine Tasse Kaffee mit der Stasi - Gegenlesen errinnerter DDR-Geschichte“ am Kleist Forum in Frankfurt (Oder) Premiere, der zusammen mit Jugendlichen und Zeitzeug:innen zur friedlichen Revolution 1989 entstanden ist.

Ort:
Sputnik Kino
Höfe am Südstern
Hasenheide 54 oder Körtestraße 15-17
10967 Berlin Kreuzberg
3. Hof, 5. Stock

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