Jacques Rancière - Interpréter Mai 68: Philosophie, politique, sociologie
19. Januar | 11:00
Ausgehend von einer Reihe von Vorgängen, die unter dem Namen „Mai 68“ zusammengefasst werden, werde ich die philosophische Frage stellen: Unter welchen Bedingungen kann man dieses Ensemble von Vorgängen als ein Ereignis betrachten? Ich werde der folgenden Hypothese nachgehen: Dieses Ereignis kann nur als singulär begriffen werden, wenn man darin einen Modus der Verkettung sieht, der uns zwingt, die Modi, mit denen man gewöhnlich Politik charakterisiert, zu überdenken. Aber dazu muss das Ereignis 68 seiner dominanten Deutungsweise, der soziologischen Deutungsweise, entwunden werden.
Jacques Rancière ist ein französischer Philosoph, der sich mit den Bezügen von Ästhetik und Politik befasst. Bereits seine ersten Schriften über die Emanzipation der Arbeiterschaft thematisieren Politik als Form einer Neuverteilung von Körpern und Sprechakten, einer „Aufteilung des Sinnlichen“. Erst auf dieser ästhetischen Ebene kann sich Gleichheit einstellen. Um die Welt zu verändern, muss man sie in einer neue Weise wahrnehmen.
Freier Eintritt - Begrenzte Platzzahl
Organisator
Katia Genel
Ort
Germaine-Tillion-SaalCentre Marc Bloch
Friedrichstrasse 191
10117 Berlin