Alina Enzensberger | Mobilitätstipendiatin

Ehemaliges Mitglied
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: aenz.uni  ( at )  web.de Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Humboldt-Universität zu Berlin | Position : Doktorandin | Fachbereich : Geschichte |

Biographie

Januar 2016 - März 2016

Stipendiatin des Centre Marc Bloch

 

März 2013 - Dezember 2015

Koordinatorin und Stipendiatin des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs (DFDK) "Unterschiede denken II / Construire les différences II" zwischen Berliner Humboldt-Universität, Freier Universität, EHESS Paris u.a.

 

Seit März 2013

Doktorandin am Lehrstuhl Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen Humboldt-Universität zu Berlin

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Gabriele Metzler

 

2010-2013

Master-Studium der Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und am University College London (UCL)

Thema der Masterarbeit: "In meinen Träumen sehe ich mich schon als Zivilist." Einblicke in das deutsche Lazarett im Ersten Weltkrieg (1914-1918)

 

2005-2009

Bachelor-Studium der Geschichtswissenschaften, Sozialwissenschaften und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin

Thema der Bachelorarbeit: „Genossen, heute feiern wir einen großen Sieg!“ Stalin im sowjetischen Film der Nachkriegszeit, 1946-1950

Stipendium

Januar 2016 - März 2016

Stipendium am Centre Marc Bloch

 

März 2013 - Dezember 2015

Stipendium der Deutsch-Französischen Hochschule im Rahmen des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs "Unterschiede denken II  / Construire les différences II" zwischen Humboldt-Universität zu Berlin, Freier Universität, EHESS Paris u.a.

Forschungsthema

Erster Weltkrieg, Soldatische Kriegserfahrung, Militärische Planung, Sanitätsdienst, Kulturgeschichte des Krieges, Raumgeschichte, Körpergeschichte

Titel der Dissertation
Deutsche Lazarette als Übergangsräume im Ersten Weltkrieg, 1914-1918
Zusammenfassung der Dissertation
Die Lazarette des Ersten Weltkriegs waren zentrale Knotenpunkte innerhalb des militärmedizinischen Versorgungssystems der beteiligten Kriegsparteien. Millionen von Soldaten kamen mit diesen Institutionen während ihres Kampfeinsatzes in Kontakt. Je nach Gesundheitszustand, mussten sie Wochen, Monate oder Jahre in ihnen verbringen, um ihre körperlichen und psychischen Verletzungen zu heilen. Viele Patienten kehrten nach ihrem Lazarettaufenthalt mit einer dauerhaften Kriegsversehrung als Zivilisten in ihre Heimat zurück, andere wurden von den Militärärzten für „wiederhergestellt“ erklärt und als Soldaten in den Krieg zurückgeschickt. 
 
Mein Dissertationsprojekt untersucht Lazarette in Deutschland zwischen 1914 und 1918. Es wird gefragt, inwieweit sie als „Räume des Übergangs“ innerhalb des Krieges verstanden werden können, die sich im Spannungsfeld zwischen militärischer und ziviler Ordnung befanden. Thematisch und methodisch ist die Arbeit an einer Schnittstelle angesiedelt. Sie beruht auf Überlegungen aus der soziologischen Raumtheorie, integriert aber ebenso Elemente der neueren Kultur- und Erfahrungsgeschichte des Krieges sowie der Medizin- und Körpergeschichte.
 
So beleuchtet die Dissertation zum einen die unterschiedlichen militärischen und gesellschaftlichen Erwartungen, Projektionen und Zugriffe, die auf das Lazarett und die dort internierten Soldaten gerichtet wurden, konzentriert sich zum Anderen aber auch auf die Perspektive der Soldaten selbst und ihr subjektives Erleben der Lazarettsituation. Anders als in vielen bisherigen medizinhistorischen Studien sollen Patienten nicht nur im Sinne passiver Objekte ärztlichen Handelns beschrieben werden, sondern als aktiv handlungsfähige Subjekte in den Fokus der Untersuchung rücken. Konzepte von Männlichkeit, Körperbildern und Invalidität werden dabei ebenso thematisiert, wie die Frage nach der Konstituierung des Lazaretts als sozialem Raum mit bestimmten Regeln und Hierarchien zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten. Darüber hinaus soll das Lazarett auch als „Kontaktzone“ zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären und Logiken verstanden werden, in der sich sowohl Begegnungen als auch Konflikte und Raumdeutungskämpfe zwischen militärischen und zivilen Akteure ergeben.
Betreuer
Prof. Dr. Gabriele Metzler
Publikationen

Artikel:

Enzensberger, Alina, "Nicht nur Menschen, sondern auch viel Zeit muß gegenwärtig totgeschlagen werden." Müßiggang und Mußmomente im deutschen Lazarett des Ersten Weltkriegs, 1914-1918, in: Muße. Ein Magazin 1 (2015), hrsg. vom SFB 1015 Muße, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, http://mussemagazin.de/?p=910.

 

Tagungsberichte:

Enzensberger, Alina, Les hôpitaux militaires allemands comme espaces de transition pendant la Grande Guerre, Artikel auf dem Blog „Lectures Sociales de la guerre“ vom 29.10.2015, https://lsg.hypotheses.org/190#more-190.

Enzensberger, Alina, Society for the Social History of Medicine (SSHM) 2014 Conference "Health, Disease and the State"(10-12 July 2014, Oxford), Conference report, in: SSHM Gazette 67 (2014), S. 4.

 

Rezensionen:

Rezension zu: Pathé, Anne-Marie; Théofilakis, Fabien: La captivité de guerre au XXe siècle. Des archives, des histoires, des mémoires. Paris 2012, in: H-Soz-u-Kult, 28.04.2014, http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22673.