Katrin Herms | Doktorandin

Staat, Recht und politischer Konflikt
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: katrin.herms  ( at )  cmb.hu-berlin.de Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : EHESS, CNRS/CMB | Position : Doktorandin | Fachbereich : Soziologie |

Biographie

Katrin Herms promoviert im Fach Soziologie an der EHESS in Paris und arbeitet am Centre Marc Bloch im Computational Social Science Team. Betreut von Daniel Cefaï und Camille Roth verbindet sie eine Analyse digitaler Diskurse mit einer computergestützten Auswertung von Netzwerkdaten, um Polarisierungsprozesse in der Debatte rund um #Covid19 in Frankreich und Deutschland besser zu verstehen. Anknüpfend an ihr Bachelor Studium der Journalistik an der TU Dortmund und praktische Erfahrungen im Journalismus (u.a. für die Deutsche Welle, den WDR und SR2 Kulturradio), sowie ihren trinationalen Masterabschluss in Studien der grenzüberschreitenden Kommunikation und Kooperation an den Universitäten Saarbrücken, Metz und Luxemburg greift ihr mixed-methods Ansatz auch Modelle der Medien- und Kommunikationswissenschaft auf.

Forschungsthema

Katrin Herms ist Doktorandin des CNRS/Centre Marc Bloch und arbeitet im Computational Social Sciences Team an mehreren Fallstudien zu digitalen Teil-Öffentlichkeiten, auch „Echokammern“ genannt. Konkret untersucht sie in vergleichender Perspektive, wie in Deutschland und Frankreich im Zuge der Debatte rund um #Covid19 polarisierte Internet Communities entstanden sind, sich im ersten Pandemiejahr entwickelt und ggf. gesamtgesellschaftliche Diskurse beeinflusst haben.

Titel der Dissertation

Activisme en ligne et chambres d'échos en France et en Allemagne : une analyse interdisciplinaire des processus de polarisation actuels en espace public numérique.

Zusammenfassung der Dissertation

Das interdisziplinäre Promotionsprojekt verbindet eine Strukturanalyse sozialer Netzwerkdaten mit qualitativer Diskursanalyse und face-to-face Interviews. Der mixed-methods Ansatz verfolgt das Ziel, ein besseres Verständnis dafür zu erlangen, wie im digitalen öffentlichen Raum individuelle Motive, kollektiv konstruierte Diskurse und Kommunikationsstrukturen zusammenwirken, sodass unter bestimmten Bedingungen ggf. Echokammern entstehen.

Der zentale empirische Teil der Arbeit untersucht Framing Effekte in mehrfach geteilten und kommentierten Kurznachrichten, die auf der Microblogging Plattform Twitter zirkulieren. Die dabei entstehenden Assoziationsketten führen zu einer semantischen Verschiebung der Inhalte, ähnlich wie beim Spiel der stillen Post, und können als mini-Kontroversen untersucht werden. In Kooperation mit dem computational social science Team am Centre Marc Bloch konnten mehrere Stichproben dieser Kaskaden gesichert, aufbereitet, visualisiert, und inhaltlich untersucht werden.

Institution der Dissertation
EHESS, CNRS/CMB
Betreuer
Daniel Cefaï und Camille Roth

Titre de la thèse : Activisme en ligne et chambres d'échos en France et en Allemagne : une analyse interdisciplinaire des processus de polarisation actuels en espace public numérique.

Publikationen

Herms, K. (2018). Digitale Kollaboration. Rechtspopulismus und Social-Media-Kommunikation in Deutschland und Frankreich: Eine Analyse am Beispiel der Pegida-Bewegung und des Front National. In J. Montemayor Gracia, V. Neusius, & C. Polzin-Haumann (Eds.), Digitalkulturen/Cultures numériques. Herausforderungen und interdisziplinäre Forschungsperspektiven/Enjeux et perspectives interdisciplinaires. (pp. 157–182). transcript-Verlag. https://doi.org/10.14361/9783839442159-009.

Roth, C., St-Onge, J., & Herms, K. (2022). Quoting is not Citing: Disentangling Affiliation and Interaction on Twitter. In R. M. Benito, C. Cherifi, H. Cherifi, E. Moro, L. M. Rocha, & M. Sales-Pardo (Eds.), Complex Networks & Their Applications X (pp. 705–717). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-93409-5_58