Seit den 1970er Jahren in Frankreich und seit 2000 in Deutschland organisieren professionelle Fußballvereine die Ausbildung von Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren, die dazu beitragen, den Sport zu ihrem Beruf zu machen. Wie rekrutieren diese Institutionen die Spieler? Wie werden die Spieler zu Spitzensportlern und welche Konsequenzen hat dieser Status für deren Leben? Die sozialen Logiken in diesem Feld aus dieser doppelten Perspektive zu verstehen, ist das Ziel dieser Dissertation. Die Arbeit gründet sich auf eine Feldforschung, die in zwei Regionen durchgeführt wurde, die beide an der Produktion von Fußballspielern teilnehmen. Aus einer komparativen Perspektive beschreibt und analysiert diese Dissertation die Sozialisation der Spieler, die soziale Konstruktion eines wirtschaftlichen und politischen Raums und die alltägliche Tätigkeit einer Vielzahl von Akteuren, die an ihrer Ausbildung beteiligt sind: Eltern, Trainer, Personalvermittler, Spielerberater und Lehrer. Nachwuchsleistungszentren sind Institutionen zur Produktion von Spitzenleistungen und Umfelder, die auf Konkurrenz und Wettbewerb basieren. Die relativ niedrige Professionalisierungsrate führt zu einem ständigen Auswahlprozess für Spieler und Trainer. Sie müssen ihre Position halten und verbessern, um Profis in diesem Sport zu werden. Diese Dissertation analysiert spezifische Formen der Jugenderziehung in ihrer Beziehung zum Individuum und zum Kollektiv, zur Autonomie und zur Familie in einer variierenden Skale. In einem Raum, der eine Dichotomie zwischen Erfolg und Misserfolg produziert, ermöglicht diese Arbeit zu verstehen, was die Ausbildung im Hochleistungssport mit den Individuen macht und auf welche Weise sie ihr Streben nach einer professionellen Karriere neu konfigurieren. Das Ende der sportlichen Ausbildung ermöglicht es, die Logik der sozialen und moralischen Aufwertungen und die Ressourcen, die die Auszubildenden des populärsten Sports erhalten, zu verstehen.