Bloch’Notes Juli 2013
Den Newsletter können Sie hier als PDF-Datei lesen und herunterladen La première édition de notre Bloch’Notes a trouvé auprès de nos lecteurs un écho très positif et c’est donc avec plaisir que l’équipe du Centre Marc Bloch présente aujourd’hui le numéro estival de notre Newsletter trimestrielle. A lire sans modération sur les plages ou dans les bibliothèques. Les derniers mois ont de nouveau été témoins d’une intense activité au sein du Centre. Le colloque sur l’Histoire du temps présent (compte-rendu à lire en page 3) a ainsi été l’un des évènements marquants de ce dernier trimestre, aux côtés de l’atelier consacré à la muséologie, de la conférence prononcée par Edgar Morin sur « ses Berlin » ou encore du colloque international Synergies consacré aux échanges artistiques entre la France et l’Allemagne. L’avenir s’annonce également prometteur, notamment avec la conférence autour du compositeur Mark André (v. page 2). Par ailleurs, si le terrain reste à saisir, l’Europe également. En effet, le Centre est très fortement engagé dans le projet franco-allemand et pluri-établissements « Saisir l’Europe ». Après la signature officielle du traité de coopération le 16 avril à Paris en présence des ministres française et allemande de la recherche, Geneviève Fioraso et Johanna Wanka, l’équipe de « Saisir l’Europe » continue de s’agrandir pour ce projet. Celui-ci a été qualifié par l’Ambassadeur d’Allemagne en France, Susanne Wasum-Rainer, de « nouvelle étoile dans le ciel scientifique franco-allemand ». Préparer l’avenir, c’est également l’objectif de notre travail dans le domaine des Digital Humanities. Dans ce nouveau numéro, vous trouverez une présentation par Camille Roth des travaux de recherche du pôle sur les humanités numériques qui se met en place dans notre institut (p.6-8). Deux chercheurs « historiques » du Centre sont également à l’honneur de ce numéro estival : l’historien Nicolas Beaupré retrouve pour un mois les locaux du Centre Marc Bloch (p.4) ; tandis qu’Olivier Giraud tire le bilan de son année au sein de l’institut d’études avancées de l’Université Humboldt re:work (p.5).
Auf der Suche nach dem Klang des Verschwindens
Der Komponist Mark Andre im Gespräch über seine Oper „Wunderzaichen“
Mark Andres Werke sind Reisen ohne Wiederkehr, über Schwellen hinweg, die es zu überqueren gilt ... Martina Seeber
Am 10. Juli stellt der Komponist Mark Andre gemeinsam mit Patrick Hahn, dem Dramaturgen der Oper Stuttgart, seine neue Oper „Wunderzaichen“ vor. William Forman, Trompete, wird aus Andres Werk spielen, Julia Spinola den Abend moderieren. Der Regisseur Uli Aumüller zeigt Filmausschnitte zu Andres Klangrecherche im Experimentalstudio Freiburg des SWR in Freiburg. Das Gesprächskonzert ist Teil einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe zwischen dem Centre Marc Bloch und dem Forschungskolloquium „Musiksoziologie“ der Humboldt-Universität. Der Deutsch-französische Fonds für zeitgenössische Musik / Impuls neue Musik ist Kooperationspartner.
Der 1964 in Paris geborene Mark Andre gehört zu den interessantesten und international am meisten gefragten Komponisten zeitgenössischer Musik. Seine Musik lebt aus der Spannung von Klang und Stille, Geräusch und Harmonie, Bewegung und Stasis, Wirklichkeit und Metaphysik. In seinen Werken sucht er existentielle Klangsituationen, die den Hörer auf einen metaphysischen Roadtrip einladen. Der Titel seiner Oper „Wunderzaichen“ geht auf Goethe zurück und meint jenen Mann, der als erster großer deutscher Humanist gilt: Johannes Reuchlin, 1455 in Pforzheim geboren, war der Verfasser der ersten, von einem Christen geschriebenen, hebräischen Grammatik. Ausgehend von der Figur Reuchlins gestaltet Andre ein akustisches Roadmovie über das Abenteuer der Identität, die Realität des Eindringlings und die Unmöglichkeit der letzten Reise. Mark Andres Suche nach einer neuen Form der theatralischen Vokalität überschreitet die Genregrenzen zwischen Schauspiel und Oper, zugleich eröffnet der Komponist der Architektur des Opernhauses mithilfe der im Experimentalstudio Freiburg entwickelten Live-Elektronik neue Räume.
Mark Andres Oper „Wunderzaichen“, in der Inszenierung von Sergio Morabito, wird im März 2014 an der Staatsoper Stuttgart uraufgeführt.
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, 3. OG, info@cmb.hu-berlin.de
Anmeldung bitte unter: hueju@cmb.hu-berlin.de
Die Zeitgeschichte und ihre Nachbarn
Die Zeitgeschichte und ihr Verhältnis zu ihren Nachbardisziplinen war Thema des zweiten deutsch-französischen Doktorandenworkshops zur Neuvermessung der Zeitgeschichte. Der Auftaktvortrag von Jaques Revel widmete sich programmatischen Fragen der Interdisziplinarität in Zeiten der Ungewissheit. Fünf Panels mit kurzen Impulsreferaten von Kim Priemel, Tanja Bogusz, Philipp Felsch, Magali Gravier und Christan Gudehus dienten der Verortung der Zeitgeschichte im Kontext der Sozialund Kulturwissenschaften und diskutierten Chancen und Möglichkeiten aber auch Grenzen und Probleme der Vernetzung von Disziplinen – auch vor dem Hintergrund nationalspezifischer Kulturen in den Wissenschaften. Zeitliche Tiefe, Historisierung, Kontextualisierung, Differenzierung und Quellenkritik wurden als Punkte identifiziert, durch die Zeitgeschichte eigenständige Beiträge im disziplinenübergreifenden Konzert leisten kann und nicht lediglich existierendes Wissen reproduziert. Vor allem der Austausch zwischen den Disziplinen und die Aufforderung im Transferprozess nicht nur Ergebnisse zu übernehmen, sondern auch die Methoden, die zu Ergebnissen führen zu reflektieren, wurden diskutiert.
Vertiefende Einblicke lieferte der Blick auf die Gewalt- und Erinnerungsfoschung. Sie bilden einen transdisziplinären Forschungskomplex, der neue fachübergreifende Fragen aufwirft, bei deren Beantwortung sich die beteiligten Disziplinen und Wissenschaftler gegenseitig stützen.
Die Abschlussdiskussion nahm resümierend die Begriffe integrativer Forschung multi-/pluri-, inter- und transdisziplinär in den Blick und ermunterte die Zeitgeschichte in einen reflektierten Dialog mit ihren Nachbarn zu treten und darüber hinaus auch den Austausch mit den anderen Bereichen der Geschichtswissenschaften zu pflegen. Zeitgeschichte wurde so als doppelte Perspektive deutlich: als Teil einer offenen problemorientierten Gegenwartswissenschaft und als historische Subdisziplin.
Den Vortrag von Jacques Revel können Sie auf unserer Webseite als Podcast anhören.
Nicolas Beaupré, noch einen Koffer am Centre
Mit dem Porträt einer der neuen Gastforscher am Centre Marc Bloch erinnern die Bloch’Notes zugleich an einen ihrer Mitbegründer. Als Doktorand am Centre Marc Bloch war Nicolas Beaupré im Jahr 2000 Mitbegründer eines Nachrichtenblatts, das den Namen unseres heutigen Newsletters trug, aber nur intern und in Papierform kursierte. Diese Fußnote in der Geschichte des Centre (welche von Beaupré in einer Publikation von 2007 rekapituliert wurde) vermag schon eine Ahnung davon zu geben, wie eng die Bindung des heute an der Universität von Clermont-Ferrand lehrenden Dozenten an unser Berliner Forschungszentrum ist.
Nach dem Abschluss seiner mehrfach ausgezeichneten Dissertation über deutsche und französische Schriftsteller während des Ersten Weltkriegs (2002), blieb Nicolas Beaupré der transnationalen deutsch-franzö- sischen Forschungslandschaft weiterhin treu. Dies zeigen unter anderem seine Aufenthalte als Post-Doc am CRIA, und als Gastwissenschaftler am Deutschen Historischen Institut Paris. Auch die interdisziplinäre Perspektive und die offene Haltung gegenüber neuen Thematiken waren für den aus Nancy stammenden Historiker seit her je prägend. Deutlich wird dies unter anderem anhand des von ihm mitherausgegeben Sammelbandes über den Umgang mit Geheimarchiven in Polen und Deutschland nach 1989 (2004). Dieser war nach Beaupré ein „pures Marc Bloch Projekt“, das sich allein aus dem Kontext seines Berliner Aufenthalts, Begegnungen mit hiesigen Wissenschaftlern und der Aktualität damaliger Debatten ergab. Dass derartige Projekte dem Renommee des Forschers auf seinem Spezialgebiet, Europa im Zeitalter der Weltkriege, keinesfalls im Wege stehen, zeigte zuletzt die Auszeichnung seines Buchs, „Das Trauma des Ersten Weltkriegs von 1918 bis 1933“ mit dem deutsch-französischen Parlamentspreises im Januar 2013.
Ab dem 15. Juli dieses Jahres kehrt Nicolas Beaupré für einen einmonatigen Aufenthalt an das Centre Marc Bloch zurück. Die Arbeit an seinem Habilitationsprojekt einer histoire croisée des „Saargebiets“ unter Völkerbundmandat (1918-1935) führt ihn einerseits in Berliner Archive und bietet zahlreiche Anschluss- und Austauschmöglichkeiten mit den Thematiken der zentralen Forschungsachsen des Centre. Auf der anderen Seite freut sich das Centre, erneut von der Präsenz dieses Historikers profitieren zu können, der geographische, sprachliche und disziplinäre Grenzen nie als Barrieren, sondern als intellektuelle Herausforderung begriff.
Kontakt: nicolas.beaupre@free.fr
Olivier Giraud : Heureux comme un Fellow à re:work
Parmi les nombreuses pépites qui peuplent le monde universitaire et scientifique à Berlin, il en est une qui mérite particulièrement le détour. Il s’agit du centre re:work, Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive, dédié à l’analyse du travail et des parcours de vie dans une perspective d’histoire globale. Ce centre de recherche international fait partie du réseau du Käte Hamburger Kolleg soutenu par le BMBF. Le modèle qui a inspiré le fonctionnement du collège re:work a été le prestigieux Wissenschaftskolleg de Berlin. Le principe est celui d’un accueil d’une année académique de chercheurs du monde entier, spécialisés sur la thématique de cette institution.
Pluridisciplinarité, comparaison internationale et perspective globale, sont au cœur des recherches conduites dans ce collège. Sa spécificité est de mettre à disposition des universités d’origine les moyens nécessaires au remplacement pour une année de l’enseignant-chercheur invité. Autre point fort de cet institut : la diversité des situations des fellows dans le parcours universitaire. Du post-doc récemment sorti de la thèse au chercheur avancé incontournable dans sa discipline et son pays d’origine, en passant par le chercheur d’âge moyen, profils, situations, spécialités, niveaux d’expérience, rapports aux méthodes et à la littérature scientifique se mêlent et les apprentissages réciproques sont l’une des clés du succès et du plaisir que partagent les fellows.
L’animation scientifique et la direction du collège sont assurées par Andreas Eckert, spécialiste de l’histoire de l’Afrique, du colonialisme et du travail. Jürgen Kocka, spécialiste de l’histoire du travail, des classes sociales et du mouvement ouvrier en Occident l’appuie dans cette tâche d’animation. En quelques années d’existence, re:work a su fonder un réseau scientifique de haut niveau qui relaie les animateurs permanents et les chercheurs invités du collège dans ses différentes activités : séminaires réguliers, colloques internationaux, écoles d’été pour jeunes chercheurs, conférence conclusive de l’année académique, etc. Enfin, la vie quotidienne au collège est un moment privilégié pour tous les fellows, cela grâce au professionnalisme, à l’accueil et à la décontraction de l’équipe. Après Sandrine Kott, invitée l’an dernier, j’ai pu à mon tour participer au renforcement des liens entre le Centre Marc Bloch et re:work. Continuons dans ce sens !
Camille Roth et les Digital Humanities
Que peut-il y avoir de commun entre les mouvements de millions de personnes au sein d’une grande métropole, les stratégies de communication des auteurs et éditeurs participant à la vie publique berlinoise au début du XIXe siècle, l’évolution du discours médiatique sur la sécurité alimentaire au cours de la décennie passée et le biais induit par les blogueurs lorsqu’ils reformulent des citations ? Tous ces objets d’étude relèvent diversement de ce que l’on appelle depuis peu les “humanités numériques” ou “Digital Humanities”.
Il s’agit tout d’abord d’“humanités numérisées” lorsque des thématiques traditionnelles des sciences humaines et sociales sont abordées à l’aide de méthodes issues des sciences naturelles et formelles. Ceci inclut aussi bien la constitution et l’exploration de corpus numérisés que le développement ad hoc d’outils d’analyse de données à grande échelle permettant de valider ou de découvrir des phénomènes qu’il serait en pratique extrêmement difficile d’observer à la main. À la frontière de ce programme “socio-informatique” (parfois appelé “social computing”) émerge l’ambition d’exploiter par ordinateur les traces du comportement collectif des individus au sein de grands systèmes sociaux. L’objectif est alors de mettre à jour des régularités sociologiques latentes, voire de confirmer ou infirmer les implications de certaines théories en simulant artificiellement l’évolution stylisée de groupes sociaux. On retrouve ici les préoccupations qui furent à l’origine du programme bio-informatique qui a révolutionné la biologie dans les années 70.
Une part de plus en plus importante des données provient en outre de systèmes essentiellement numériques, comme Internet et ses diverses communautés virtuelles
Ces données permettent d’observer in vivo les interactions des utilisateurs ainsi que le contenu qu’ils élaborent et partagent de manière fondamentalement décentralisée. Ces systèmes sociaux sont ainsi au cœur d’un autre versant des humanités numériques : les “humanités du numérique”. Un nombre croissant de chercheurs se réclamant notamment de la “sociologie des usages” considèrent en effet que les interactions informatisées participent à part entière à l’ensemble des dynamiques humaines et sociales du “monde réel”. Ce phénomène est particulièrement sensible dans le cas de l’espace public, pour lequel il semble aujourd’hui extrêmement difficile de tracer la frontière entre versants en ligne et hors-ligne.
Le pôle “humanités numériques” en cours de création au Centre Marc Bloch se situe à la croisée de ces deux tendances épistémologiques, entre humanités numérisées et humanités du numérique. Le premier atelier organisé les 22 et 23 avril a illustré cette double préoccupation en accueillant à la fois des interventions liées aux questions d’archivage ou à l’utilisation des infrastructures de recherche dédiées aux SHS, et des comptes-rendus d’études de cas s’appuyant sur le traitement de corpus textuels, relationnels ou géographiques, en particulier autour de l’expression citoyenne sur Internet. Nous prévoyons au cours des prochaines années d’étudier et de modéliser divers systèmes sociaux en développant des techniques de traitement automatique des langues, d’analyse de réseaux et des modèles de systèmes dynamiques. Nous travaillons actuellement à comprendre la structuration sociale de l’espace public numérique (cf. Fig. 1) et la dynamique de certaines des controverses qui l’animent. À terme, nous comparerons les polarisations thématiques entre ses différents territoires au sens large (citoyens vs. médias, Allemagne vs. France), en commençant par appliquer et étendre un prototype d’analyse socio-sémantique initialement développé pour des corpus de presse (cf. Fig. 2).
Outre Laurent Romary et moi-même, le pôle héberge à présent Telmo Menezes qui poursuivra son post-doctorat au sein du projet ANR “Algopol” sur la circulation de l’information en ligne et les phénomènes d’autorité. Il sera rejoint à l’automne par Joyce Bessis, doctorante à l’IEP de Paris qui travaille sur les implications de l’immédiateté dans l’espace public numérique, et par Sébastien Lerique, qui commencera une thèse à l’EHESS sur l’étude multi-échelle des processus de cognition sociale et individuelle. Le Centre est par ailleurs associé au cercle de réflexion “Digital Humanities in Berlin” soutenu par la Einstein-Stiftung et rassemblant des chercheurs de diverses institutions berlinoises, dont la HU, la FU et la Berlin-Brandenburgerische Akademie der Wissenschaften (BBAW). Enfin, les ressources numériques fournies par le TGIR (Très Grand Infrastructure de Recherche) Huma-Num permettront aussi bien d’animer le pôle via une vitrine web et un wiki que d’héberger les données des différents chercheurs et groupes de travail du Centre. A l’image du courant scientifique qu’il incarne, le pôle “humanités numériques” se veut ambivalent. Équipe de recherches en soi et plateforme de travail pour tous, il cherche à fédérer doctorants et chercheurs du Centre autour de corpus et de questions de recherche auxquels les “humanités numériques” sont susceptibles d’apporter un éclairage nouveau.
Contact : roth@cmb.hu-berlin.de