Bloch’Notes Juni 2014
Au croisement des assignations
En quoi l’ethnographie permet-elle de saisir les manières dont s’articulent la race, la classe et le genre dans les rapports de pouvoir contemporains ? En quoi l’enquête de terrain permet-elle d’investiguer les processus d’assignation dans lesquels sont pris les acteurs individuels et institutionnels ? Comment analyser empiriquement les dynamiques croisées des différentes formes de hiérarchisation dans des champs de recherche tels que la nationalité, les sexualités, l’action publique ou encore les mobilisations individuelles et collectives ? Autant de questions qui seront au cœur des journées d’études franco-allemandes « Minorisations en actes : Race, classe, genre au prisme de l’ethnographie » organisées au Centre Marc Bloch les 26 et 27 juin prochains. Héritiers d’une réflexion ouverte par les féministes et plus particulièrement les militantes du mouvement Black Feminist qui se sont d’abord attachées à penser le genre sans l’isoler des autres rapports de pouvoir, notamment la race, les travaux en sciences sociales ont mis en évidence les diverses manières dont ces principes de hiérarchisation pouvaient s’articuler les uns aux autres et se renforcer.
Toutefois, si la réflexion sur l’importation d’outils d’analyse produits dans un contexte social et politique différent – celui des EtatsUnis – a largement contribué à développer les recherches adoptant en France et en Allemagne une perspective intersectionnelle, le dialogue franco-allemand est resté marginal sur ces questions. L’un des enjeux principaux de ces deux journées d’études sera donc d’interroger les apports théoriques potentiels d’un dialogue scientifique entre les deux pays.
Mathilde Darley, Jérémie Gauthier, Sarah Mazouz
Filmklassiker zum Ersten Weltkrieg
1918 – 1937 – 1988: Im Rahmen der Reihe „Der Erste Weltkrieg im Film“ präsentieren das Centre Marc Bloch und das Deutsche Historische Museum drei französische Filmklassiker aus unterschiedlichen Epochen im Zeughauskino. Die Veranstaltung wird vom Institut français Berlin unterstützt.
Den Anfang macht am 16. Juli um 19:00 Uhr J’accuse von Abel Gance (Stummfilm in Schwarz-Weiß; Fassung von 1918), eingeleitet um 18:00 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Laurent Véray (Université Paris III – Sorbonne Nouvelle). Bildgewaltig klagt Gance den Krieg und die Menschen an, die ihn nicht verhindert haben. Wegen des ungeheuren Einfallsreichtums und der expressiven Bildsprache erweist er sich als großer Erneuerer des Films.
Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs erschien La grande illusion von Jean Renoir (1937; Tonfilm in Schwarz-Weiß), ausgestrahlt am 17. Juli um 19:00 Uhr. In einem Kriegsgefangenenlager entsteht eine Art Freundschaft zwischen einem französischen Offizier und dem deutschen Lagerkommandanten. Auch Renoir und sein deutscher Assistent hatten im Krieg gegeneinander gekämpft, bevor sie entschiedene Kriegsgegner wurden. Kommentiert wird der Film von Dr. Nicolas Beaupré (Universität Clermont-Ferrand).
Zum Abschluss wird am 18. Juli um 19:00 Uhr La vie et rien d’autre von Bertrand Tavernier (1988; Tonfilm in Farbe) gezeigt. Ein Offizier erhält den Auftrag, den Leichnam eines unbekannten französischen Soldaten zu finden. Eine Frau, deren Ehemann vermisst ist, bringt Bewegung in sein Leben. Die eindrucksvolle Hommage an die Toten flankiert ein erschütterndes, groteskes Sittengemälde der Nachkriegszeit. Kommentar: Dr. Elise Julien (Sciences Po Lille).
Patrice Veit / Julia von Normann
Quel avenir pour les sciences sociales en France et en Allemagne ?
Organisé par le Centre Marc Bloch, le Centre Georg Simmel (EHESS), le CIERA (Paris) et l’Institut français d’histoire en Allemagne (Francfort/Main), un colloque international, dédié à Michael Werner, se tiendra à Paris les 3 et 4 juillet prochains. Sous le titre « Quelles sciences sociales pour quelle société ? », il vise à réexaminer le rôle et la place des sciences sociales en société, en prenant comme cas d’étude la France et l’Allemagne.
S’appuyant sur une préoccupation majeure constamment réaffirmée par Michael Werner d’une (re)fondation des sciences sociales en prise avec une société en mouvement et avec ses enjeux politiques et épistémologiques, ce colloque entend réfléchir, à partir des terrains d’enquête et des approches chères à l’historien de l ‘EHESS (les approches sociohistoriques et socioculturelles, l’histoire croisée, l’historiographie francoallemande, etc.), au travail des sciences sociales dans la société, au statut du chercheur et de son savoir dans la cité.
Cinq thèmes, au cœur de l’œuvre scientifique et des réflexions institutionnelles de Michael Werner, structureront les débats et les échanges de ces deux journées : la politique des sciences en régime d’excellence ; le travail entre les disciplines ; le transnational : objet empirique et enjeux épistémologiques ; la musique comme activité sociale ; les sciences sociales en politique.
Elsa Keraudren
Stadt – Land – Fluss: Gewalt, Raum und Sozialordnung
16. Mai 2014
Unter dem Titel „Stadt – Land – Fluss: Gewalt, Raum, soziale Ordnung“ fand am 16. Mai 2014 am Centre Marc Bloch der 25. Workshop des AK „Gewaltordnungen“ der deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft in Kooperation mit der Nachwuchsgruppe „Urbane Gewalträume“ im deutsch-französischen Forschungsverbund „Europa als Herausforderung“ statt. Seit 2007 befasst sich der interdisziplinäre Arbeitskreis mit Genese, Ausformung und Dynamik staatlicher wie nichtstaatlicher Gewaltordnungen mit besonderem Schwerpunkt auf empirischer Forschung außerhalb der OECD-Welt.
Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen aus Arbeitskreis und CMB holten anhand von Fallstudien die räumliche Dimension von Gewaltdynamiken und deren Bedeutung für soziale Ordnungsbildung in den Blick: Im Zentrum des ersten Themenblocks standen urbane Räume. Beiträge zu transnationalen Protestbewegungen, Hooliganismus in Polen und deutscher Abschiebehaft charakterisierten die Stadt als Raum verdichteter Herrschaft und Bühne des Protests. Im zweiten Block – Grenzen – ging es anhand von Fallstudien zur Ukraine und zu Syrien um die Spannung zwischen politisch fixierten Grenzen und sozialen Praktiken, die sich in Grenzräumen ereignen. Anhand zweier Beiträge zu lateinamerikanischen Ländern lenkte der letzte Themenblock schließlich die Aufmerksamkeit auf das Verhältnis von räumlichen Strukturen und politischen Beteiligungsmöglichkeiten sowie daraus entstehende Gewaltdynamiken und -potentiale. Insgesamt unterstrich der Workshop die Relevanz der in Konflikt- und Gewaltforschung lange kaum beachteten räumlichen Dimension für das Verständnis von Gewalt- und Konfliktdynamiken. So setzte er wichtige theoretische und methodische Impulse für die weitere Arbeit der Nachwuchsgruppe „Urbane Gewalträume“ am CMB.
Teresa Koloma Beck
Spreepark: Ein Geisterpark schließt seine Tore
Enthauptete Dinosaurier, ein im Wind schaukelndes Riesenrad – unweit des Stadtzentrums beherrscht der 2001 geschlossene Vergnügungspark wie geisterhaft noch immer den Plänterwald. Die Teilnehmenden der „Historischen und kulturellen Topographie Berlins“ (CMB/Sciences Po Paris) waren zum Auftakt des von der Deutsch-Französischen Hochschule geförderten Workshops Zeugen der letzten Besichtigung. Der Workshop untersuchte, wie sich Kulturpolitik im architektonischen Raum widerspiegelt, und beleuchtete die Bereiche Kunst und Macht, Film als politisches Instrument und Theater zwischen Instrumentalisierung und Gesellschaftskritik. Die Besichtigung des Spreeparks illustrierte den letzten Bereich: Freizeit in Diktaturen.
An diesem verlassenen Ort ist noch immer Bewegung. Wie ein Symbol des Geisterparks dreht sich das Riesenrad. Im Wind bewegen sich die Kabinen von links nach rechts, von rechts nach links. Überall im Park lässt das durchdringende Quietschen das Blut in den Adern gefrieren. Leer dreht sich das Riesenrad. Leer wie alle Attraktionen mitten im Plänterwald, östlich des Stadtzentrums. Seit seiner Eröffnung 1969 der Stolz Ostberlins, war der „VEB Kulturpark Berlin“ Teil der Identität dieser Stadt. Bis zu 1,7 Millionen Besucher empfing er pro Jahr.
Nach der Wende stehen Investoren auch für den einzigen Vergnügungspark der Region nicht gerade Schlange. Schließlich eröffnet der Schausteller Norbert Witte seinen „Spreepark“ auf dem Gelände. Doch schon während der langen Verhandlungen häufen sich Schulden an, die Geschichte des Spreeparks endet 2001 in der Insolvenz. Seitdem füllen abenteuerliche Berichte über die Wittes die Hauptstadtzeitungen.
Seit 13 Jahren ist der Park nun geschlossen. Die meisten Attraktionen sind weggeschafft, an anderen nagt der Zahn der Zeit: die Schienen der Geisterbahn von Ästen bedeckt, die Dinosaurier umgeworfen, beschädigt, durchlöchert. Das surrealistische Ambiente begeistert Regisseure: Hollywoodstreifen Hanna und Vampirthriller Wir sind die Nacht fanden hier die perfekte Kulisse. Führungen erschließen den verschwundenen Riesenspielplatz für die Allgemeinheit. An diesem letzten Aprilsonntag übernimmt die Tochter von Norbert Witte selbst die Führung. Es ist – vorläufig – die Allerletzte. Das Land Berlin hat erneut die Rechte an dem Park erworben.
„Mit Ihrer Fantasie bauen wir den Spreepark heute wieder auf“, beginnt Sabrina Witte, aufgewachsen im Spreepark, mit rauer Stimme eine emotionale Führung. In dreieinhalb Stunden steigen Erinnerungen auf, für die 13 Studierenden und Doktoranden von Sciences Po Paris werden Attraktionen wieder lebendig. Am 1. Mai hat Sabrina Witte dem Land Berlin die Schlüssel übergeben. „Hoffentlich bauen sie hier keine Luxuswohnungen“, sagt sie, den Tränen nahe. Noch immer durchdringt das Quietschen des Riesenrads den Wald.
Sébastien Vannier / Julia von Normann
Fabien Théofilakis, Les prisonniers de guerre allemands
Une captivité de guerre en temps de paix (1945-1949), Fayard, 2014
Am Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich rund 11 Millionen deutscher Soldaten in Kriegsgefangenschaft, mehr als 700.000 von ihnen in Frankreich. Fabien Théofilakis entwirft in seinem neuen Buch eine umfassende Geschichte dieser „besiegten Sieger“, die zugleich eine Analyse des Übergangs zwischen Krieg und Frieden ist. Er hat hierfür eine beeindruckende Zahl an Archiven in Frankreich, Deutschland, den USA und Großbritannien aufgesucht und über 60 ehemalige Kriegsgefangene persönlich befragt. Herausgekommen ist ein glänzend recherchiertes und facettenreiches Werk, das einen neuen Blick auf den Prozess der Friedenssicherung am Ende des Zweiten Weltkrieges wirft.
Anfänglich diente die verlängerte Gefangenschaft dazu, die Deutschen zum Wiederaufbau des von ihnen zerstörten Landes zu zwingen. Doch bereits 1946 setzte laut Fabien Théofilakis ein Normalisierungsprozess jenseits politischer Rachemotive ein. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die Ökonomisierung der Kriegsgefangenschaft, die mit einer dezentralen Unterbringung der Gefangenen bei den jeweiligen Arbeitsgeber einherging. Dabei entwickelten sich zwischen den meist älteren Vorgesetzten und den jungen Deutschen Vertrauensbeziehungen, die das Bild vom ehemaligen Erzfeind grundlegend und nachhaltig veränderten.
Das Buch bettet die Geschichte der Kriegsgefangenschaft zudem in den Kontext der internationalen Politik ein. Fabien Théofilakis diskutiert insbesondere die diplomatischen Beziehungen zu den USA, die angesichts des heraufziehenden Kalten Krieges auf eine baldige Rückkehr der Deutschen drängten. Ihre Entlassung wurde für die französische Regierung zu einem entscheidenden Antrieb, die Kriegsgefangenschaft in freiwillige Zivilarbeitsverträge zu überführen. Mehrere Zehntausend Deutsche nutzten dieses Angebot und blieben nach 1948 in Frankreich leben.
Abgerundet wird die Studie durch eine Analyse der Auswirkungen der Kriegsgefangenschaft auf die deutsche Gesellschaft und einen umfassenden Anhang mit ausführlichem Register sowie zahlreichen informativen Grafiken und Tabellen.
Susanne Beer
Béatrice von Hirschhausen: « Juste un mois, pour voir »
L‘expérience de l‘ailleurs, Béatrice von Hirschhausen l‘a faite pour la première fois en 1990. Elle avait été invitée par Violette Rey et l’actualité à se rendre en Roumanie, « juste un mois, pour voir ». Au bout de trois jours seulement, rester s‘est imposé comme une évidence. Les résultats de son observation : une thèse parue en 1997 sous le titre Les nouvelles campagnes roumaines : le paradoxe d‘un retour paysan. Par son approche multiscalaire et complexe, pénétrant jusqu’à l‘intimité villageoise, elle interroge « la force des lieux » et la capacité des acteurs à s‘affirmer sur un territoire dans un contexte de transition instable au dénouement incertain. De ce terrain, fondateur, elle hérite de questions qui, sans cesse réactualisées, continuent à animer ses recherches, comme celle « de la liberté d‘inventer en un lieu ».
L‘Allemagne et le Centre Marc Bloch ne sont venus que plus tard, à l’occasion d’un projet sur les « paysans audelà du Mur » qui marque le début d‘aventures collectives. La collaboration avec Guillaume Lacquement éloigne Béatrice von Hirschhausen des villages roumains et aboutit à une série d‘études consacrées aux campagnes post-collectivistes de l‘Allemagne réunifiée. Y transparait son intérêt pour les entreprises et logiques géographiques envisagées dans la durée. La fréquentation du Centre Marc Bloch est l‘occasion pour Béatrice von Hirschhausen d‘un décloisonnement disciplinaire et d‘un effort de réflexivité dans un espace où les géographes sont minoritaires. L‘attachement, réciproque, l‘amène à assumer à partir de 2009 les fonctions de directrice adjointe du Centre. Convaincue et fidèle à son idée que le dynamisme de celui-ci tient aussi à sa fonction de lieu de circulation, à ces individus qui arrivent, posent un regard neuf et contribuent à donner de nouvelles orientations, elle cède sa place en septembre prochain. Toujours liée au Centre par le projet « Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa », Béatrice von Hirschhausen souhaite mettre à profit cette prise de distance pour renouer avec son terrain, la Roumanie et ses villages, et écrire sur ses questions, elles aussi fantômes, qui reviennent à la charge.
Caroline Garrido
Revisiter la Seconde Guerre mondiale en Europe du Sud-Est: la division SS Handschar comme objet et comme prisme
Par Xavier Bougarel
La recherche que je poursuis actuellement au Centre Marc Bloch porte sur la 13e division SS Handschar. Créée en 1943, composée pour l’essentiel de musulmans de Bosnie-Herzégovine soumis à un encadrement allemand, cette division se situe au point de rencontre des deux thèmes que je traite en parallèle depuis le début des années 1990 : l’islam d’une part et la guerre d’autre part. De plus, il s’agit d’un sujet extrêmement sensible en ex-Yougoslavie : en simplifiant, les nationalistes serbes accusent cette division de tous les maux, tandis que les Bosniaques passent son existence sous silence ou lui trouvent toute sorte de justifications.
Nouvelles du fonds
Dans un premier temps, j’ai voulu m’appuyer sur des entretiens avec des vétérans de cette division. Mais soixantecinq ans après les faits, les mémoires sont souvent pauvres et confuses. Je me suis alors tourné vers les archives ex-yougoslaves, dont j’ai découvert la richesse en même temps que les difficultés d’accès dans un contexte de déliquescence et d’appauvrissement des institutions publiques : cela va des archives militaires de Belgrade, extrêmement procédurières et suspicieuses, à d’autres archives que je ne citerai pas, où règnent le copinage et la corruption, en passant par celles de la ville de Sarajevo, où les archivistes tuent le temps en jouant au football entre les rayonnages. Tout ceci a un côté amusant et comporte quelques bonnes surprises, notamment quand une porte bloquée depuis des mois s’ouvre soudainement sans raison évidente, mais génère également fatigue et humiliation. Mon expérience naissante des archives allemandes me laisse penser que mes recherches vont désormais suivre un cours plus tranquille et prévisible.
Une religiosité bien tiède
Au début, je me suis surtout intéressé à la place de la religion dans cette division SS, conçue par les hauts responsables de la SS, dont Heinrich Himmler, comme un lieu de convergence entre national-socialisme et islam. Si la Waffen-SS a accepté la présence d’imams militaires, ce n’est pas seulement pour encadrer la vie religieuse mais aussi pour orchestrer la radicalisation idéologique de la troupe. Ce projet s’est avéré largement illusoire : parmi les imams, certains ont certes bel et bien agi en commissaires politiques, mais beaucoup d’autres se sont vus comme de simples aumôniers militaires. A la fin de l’année 1944, quelques-uns ont déserté, deux autres ont été fusillés pour refus d’obéissance. La troupe elle-même apparaît peu idéologisée : une majorité des soldats a été mobilisée de force et ceux qui se sont portés volontaires l’ont souvent fait pour les avantages matériels qu’offrait la Waffen-SS, à une époque où la Bosnie-Herzégovine était une société rurale, pauvre et ravagée par la guerre. La troupe était également peu pratiquante, consommant eau-de-vie et viande de porc et profitant du temps réservé à la prière du vendredi pour faire la sieste ou vaquer à ses occupations. On est donc loin des « jihadistes fanatiques » dont parlent certains auteurs serbes, américains et israéliens. C’est sur la base de ce constat que j’ai décidé avec Raphaëlle Branche et Cloé Drieu d’organiser un colloque intitulé « Far from jihad. Combattants of Muslim Origins in European Armies in the 20th Century », qui s’est tenu les 22 et 23 mai 2014 à Paris, à la Cité nationale pour l’histoire de l’immigration.
Une guerre fluide et brutale
Peu à peu, je me suis rendu compte que se focaliser sur le caractère musulman de la division Handschar conduisait à négliger d’autres réalités tout aussi importantes et inattendues. Il est par exemple frappant de constater que les soldats SS musulmans pour lesquels nous possédons des données biographiques – essentiellement à travers les jugements des tribunaux – ont changé trois ou quatre fois de camp pendant la guerre, naviguant d’une armée à l’autre au gré des opportunités et des avantages proposés. A la fin de l’année 1944, des milliers de soldats SS ont déserté pour rejoindre les partisans ou d’autres formations militaires. Ce caractère fluctuant et pragmatique des engagements militaires, ces masses mouvantes de combattants passant d’un camp à l’autre obligent à revoir l’image traditionnelle de la guerre comme un affrontement entre des camps clairement délimités. Un autre aspect du conflit qui m’occupe désormais beaucoup est celui des crimes de guerre : la division Handschar a commis de nombreux massacres, mais la manière dont la Commission yougoslave pour l’établissement des crimes de guerre a documenté ces crimes après 1945 les réduit le plus souvent à des listes décontextualisées de victimes et ne permet pas d’en comprendre la logique. L’analyse fine de chacun de ces massacres (par exemple : tuet-on surtout les hommes ou surtout les femmes et les enfants ? brûle-t-on les villages ou pas ? etc.) et leur cartographie précise rendront ces crimes lisibles et mettront en évidence la stratégie de lutte anti-partisanne. C’est sans doute en Allemagne, à Berlin, à Fribourg ou à Ludwigsbourg, que se trouvent les clés d’explication absentes de l’ex-Yougoslavie.
Revisiter la Seconde Guerre mondiale en Europe du Sud-Est
Europe du Sud-Est Dans ces conditions, ma recherche sur la division Handschar cessera d’être anecdotique et pittoresque pour contribuer à une relecture plus générale de la Seconde Guerre mondiale en Europe du Sud-Est, où l’histoire reste prisonnière des cadres nationaux et des clivages idéologiques nés de la Guerre froide. L’histoire politique et militaire y domine en effet sans partage, avec un usage des sources peu judicieux et un style de narration passablement soporifique. Sur la base de ce constat, nous sommes en train de monter avec le Centre Marc Bloch, le Centre d’études turques, ottomanes, balkaniques et centrasiatiques de l’EHESS et la Lehrstuhl für südosteuropäische Geschichte de l’Université Humboldt de Berlin un projet intitulé « Nouvelles approches de la Seconde Guerre mondiale dans l’Europe du Sud-Est », à laquelle seront associés des chercheurs sud-est européens et des doctorants de toute l’Europe. Puisse ce projet contribuer au renouvellement des thématiques étudiées et aider à resituer l’Europe du sud-est dans l’histoire européenne de la Seconde Guerre mondiale!
- Au croisement des assignations
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