14. Blankensee-Colloquium: From Phantom Maps to Real Boundaries. Comparison of the post-Soviet and the post-Yugoslav context

Datum

Donnerstag, 10. März 2016, 09:30 Uhr

Beschreibung

Das 14. Blankensee-Colloquium findet am 10. und 11. März 2016 in Berlin statt.  Die Organisition übernehmen Sabine von Löwis (CMB) und Nenad Stefanov (HU-Berlin), beide Forscher des Kompetenznetzwerkes "Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa", in Kooperation mit dem Herder-Institut und dem Leibniz-Institut für Länderkunde.

Die brisante Dynamik der Konflikte in der Ukraine – vor allem aber deren medial vermittelte Wahrnehmung in der deutschen Gesellschaft – zeigen, wie schnell scheinbar obsolet gewordene Begrifflichkeiten neue Anziehungskraft entwickeln können. Mit einem Mal ist von den „inneren“ bzw. „kulturellen“ Grenzen und der „Zerrissenheit“ der Ukraine zwischen „West“ und „Ost“ die Rede. Gesellschaftliche Komplexität wird auf das Stichwort Grenzen reduziert. In den Medien wird die vermeintliche Zweiteilung des Landes oftmals anhand von Karten belegt, die Objektivität suggerieren sollen. Auch die Entwicklungen im (post)jugoslawischen Raum seit den 1990er Jahren zeigen, wie intensiv kartographische Darstellungen genutzt wurden, um die Errichtung ethnisch homogener Gemeinschaften zu legitimieren.

Das Ziel des Colloquiums ist, die Diskussionsstände der Geschichtswissenschaften, Kartographie, Geographie und Medienwissenschaft zusammen­zu­bringen und zu analysieren, durch welche Mechanismen Karten und Bilder oftmals zur Vereinfachung von Sachverhalten führen und dann schließlich auch alte Wahrnehmungsmuster, wie z.B. die eines Ost-West-Gegensatzes in der Ukraine, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zementieren. Es soll diskutiert werden, welche Rolle Karten dabei spielen und gespielt haben, neue / alte räumliche Ordnungen herzustellen und wie es gelingen kann, in der Zusammenarbeit der Disziplinen Visualisierungen und Darstellungsweisen zu entwerfen, die sich von althergebrachten Narrativen und deren Ver­wendungen emanzipieren und Alternativen anbieten.

Ein detailliertes Tagungsprogramm finden Sie hier.

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung bis zum 07. März 2016  bei Laura Roos (roos@cmb.hu-berlin.de).

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Gefördert wird die Veranstaltung durch das Wissenschaftskolleg zu Berlin/Kooperationsfonds.

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