Leon Schlüter

Assoziierte Promovierende
Forschungsschwerpunkt: Zirkulationen und sozio-politische Räume

E-Mail

leon.schlueter@posteo.net

Disziplin

Philosophie

VITA

Biografie

Leon Schlüter ist Doktorand am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin und assoziierter Wissenschaftler am Centre Marc Bloch, wo er im Forschungsschwerpunkt ‚Zirkulationen und sozio-politische Räume‘ mitarbeitet. In seiner Doktorarbeit untersucht Leon die politische Gewalt von Grenzen und wie diese autoritäre Dynamiken innerhalb von Gesellschaften befördern. Seine Forschung bewegt sich dabei an der Schnittstelle von politischer Theorie und Sozialphilosophie. Zuvor hat Leon im Master Philosophie an der Freien Universität Berlin und Sozialwissenschaften (‚Research Training Program in Social Sciences‘) an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert.

Mutterinstitut:

Freie Universität Berlin

FORSCHUNG

Stipendium

Hans-Böckler-Stiftung

Titel der Dissertation:

Verdrängte Gewalt: Politische Philosophie und der Autoritarismus der Grenze

Institution der Dissertation:

Institut für Philosophie, Freie Universität Berlin

Betreuer*in

Robin Celikates (Freie Universität Berlin) & Christian Volk (Humboldt-Universität zu Berlin)

Publikationen

(1) Schlüter, Leon 2023: „‚Against Borders’: Wie eine Welt ohne Grenzen gedacht und erstritten werden kann.“ Movements: Journal for Critical Migration and Border Regime Studies 7(2), 179–183.

(2) Schlüter, Leon 2022: „Revealing Invisible Inequalities in Egalitarian Political Theory.“ Journal of Global Ethics 18(1), 134–151.

(3) Schlüter, Leon 2021: „Resisting Epistemic Injustices: Beyond Anderson’s ‘Imperative of Integration’.“ Las Torres de Lucca: International Journal of Political Philosophy 10(19), 159–170.

Forschungsprojekt

Das Dissertationsprojekt untersucht die politische Gewalt von Grenzen und wie diese autoritäre Dynamiken innerhalb von Gesellschaft befördern. Zu diesem Zweck verbindet es politische Theoriebildung mit bestehenden empirischen Arbeiten, die eine ‚dichte Beschreibung‘ der vielfältigen Bestimmungen und Wirkungsweisen von Grenzen ermöglichen. Praktiken der Vergrenzung, wird argumentiert, (i) erzeugen und verschärfen soziale Antagonismen, (ii) erweitern die Fähigkeiten von Staaten, Menschen zu erfassen und ihre täglichen Interaktionen zu kontrollieren, und (iii) begünstigen die Zirkulation von staatlich sanktionierten sowie außerrechtlichen Formen von Gewalt. Entlang dieser drei Achsen sollen die autoritären Dynamiken von Grenzen nachgezeichnet und deren demokratietheoretischen Implikationen ausgeleuchtet werden. Dabei kann das Projekt an neuere polittheoretische Arbeit anschließen, die untersucht haben, wie grundlegende demokratische Rechte durch eine zunehmend restriktive Grenzpolitik ausgehöhlt werden. Im Unterschied zu diesen Arbeiten versteht es Grenzen jedoch nicht als etwas, das der Idee einer liberalen Gesellschaft äußerlich und entgegengesetzt wäre. Stattdessen argumentiert es, dass gewaltsame Praktiken der Vergrenzung als zentraler und formgebender Bestandteil der liberalen Tradition verstanden werden müssen. Auf diese Weise hofft das Projekt eine neue Perspektive auf das Verhältnis zwischen Grenzen, Liberalismus und Demokratie zu eröffnen. Frühere Analysen verkomplizierend, zeigt es, wie autoritäre Dynamiken – vermittelt durch verschiedene Praktiken der Vergrenzungen – bereits in den inneren Strukturen und Ordnungsprinzipien liberaler Demokratien selbst angelegt sind.