Das Teilprojekt am CMB beschäftigt sich mit der Persistenz und dem Verschwinden von Phantomgrenzen in Polen, der Ukraine und Rumänien. Gemeinsam ist den Fallstudien, dass sie gleichzeitig historische, materielle und soziale bzw. habituelle Aspekte der Phantomgrenzen interdisziplinär in den Blick nehmen.
Erste Förderphase:
Zweite Förderphase:
(Stand: August 2016)
Karin Casanova (Projektkoordinatorin)
Karin Casanova ist Koordinatorin des Gesamtprojektes und arbeitet am Teilprojekt des Centre Marc Bloch. Kontakt » Lebenslauf »
Dr. Michael G. Esch ist Historiker für Neuere, Neueste und Osteuropäische Geschichte und seit April 2013 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am GWZO der Universität Leipzig in der Projektgruppe "Ostmitteleuropa transnational“ tätig. Während der ersten Förderphase des Projektes untersuchte er die Verwendung historischer Motive und städtischer Raumsegmente durch polnische Hooligans und zeigte, dass diese Subkultur einerseits stark lokal situiert ist, andererseits aber ohne grenzüberschreitendenTransfer und kultureller Motive (Habitus, Kleidung, Musik, Ikonographien) nicht erklärt werden kann. In der zweiten Förderphase arbeitet Michael Esch nun zum Thema „Neither Washington nor Moscow“ – Transnationalität und lokale Aneignung in Jugendsubkulturen. beiderseits des Eisernen Vorhangs. Die Fallstudie soll das Spannungsfeld aus Transfer, Aneignung und lokal-regionaler Umdeutung und Praxis herausarbeiten. Kontakt » Lebenslauf »
Prof. Dr. Claudia Kraft ist Historikerin. Sie ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Siegen und leitete in der ersten Förderphase gemeinsam mit Dietmar Müller das Projekt „Transterritorialität des Rechts. Post-habsburgische Phantomgrenzen und nationale Rechtskulturen“. Zusammen mit Anna Veronika Wendland widmet sich Claudia Kraft in der zweiten Förderphase dem Thema "Polesien als Interventionslandschaft: Herrschaft, Technologie, Ökologie und Katastrophe an der europäischen Peripherie 1915 bis 2015". Ziel des Vorhabens ist es, die moderne Geschichte Polesiens, einer der letzten europäischen Sumpf- und Wildnislandschaften im ukrainisch-weißrussischen Grenzgebiet, als eine Interventionsgeschichte zu erforschen. Dabei soll es um administrative Durchdringung, social engineering, Integrations- und Zivilisierungsoffensiven, NS-Genozid, Technologie-, Energie- und Strukturpolitik, schließlich auch um die Maßnahmen und Strategien der Technikfolgen-Bewältigung im Zuge der nuklearen Katastrophe von Tschernobyl 1986 gehen. Gemeinsam mit Dietmar Müller plant sie eine Tagung zum Thema "Phantomgrenzen und das Völkerrecht im östlichen Europa in der Zwischenkriegszeit: Sub- und suprastaatliche Akteure" für das Frühjahr 2016. Kontakt » Lebenslauf »
Dr. Jan Musekamp ist Kulturwissenschaftler und Historiker sowie Akademischer Mitarbeiter an der Professur für Geschichte Osteuropas, Kulturwissenschaftliche Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Im Rahmen der ersten Förderphase des Projektes organisierte er die Tagung „Infrastruktur und Grenzräume“ im September 2012 in Frankfurt (Oder) gemeinsam mit Prof. Dr. Benjamin Schenk (Universität Basel). Kontakt » Lebenslauf »
Laura Roos ist seit Mai 2014 studentische Mitarbeiterin im Projekt Phantomgrenzen. Kontakt »
Dr. Thomas Serrier, Kulturwissenschafter, ist Mitarbeiter des Teilprojektes „Formen, Ebenen und Vermittlungen von Phantomgrenzen“ am Centre Marc Bloch sowie Gastprofessor an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt(Oder), Heimuniversität: Université Paris VIII. Während der ersten Förderphase des Projektes organisierte Thomas Serrier eine Tagung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt-Oder (mit Dr. Jaroslaw Jańczak) zu den „Phantomgrenzen in der Geographie von Wahlverhalten“ sowie eine Tagung am Centre Marc Bloch „Europa vertikal: „Phantomgrenzen“ in der Ost-West-Orientierung und Gliederung Europas“ (mit Dr. Catherine Gousseff). Kontakt » Lebenslauf »
Dr. Béatrice von Hirschhausen ist Leiterin des Phantomgrenzen-Projektes. Als Geografin forscht sie im Rahmen des Projektes über die Spuren imperialer Herrschaften im heutigen ländlichen Raum Rumäniens. Am Beispiel der Wasserversorgung untersucht sie anhand ethnographischer Mikrostudien in vier Dörfern – zwei dies- und zwei jenseits einer Phantomgrenze – die regionalen Entwicklungswege zweier Regionen (Banat und Oltenien). Die eingenommene akteurszentrierte Perspektive ermöglichte es, die unterschiedlichen Alltagspraktiken der Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen auf beiden Seiten der Phantomgrenze in einem Spannungsfeld zwischen Erfahrungsraum und Erwartungshorizont auf neue Weise zu erklären. Kontakt » Lebenslauf »
Dr. Sabine v. Löwis ist Geografin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt am Centre Marc Bloch. Ausgehend von wahlgeographischen Darstellungen der Ukraine und der auffälligen Sichtbarkeit historischer Grenzen untersuchte Sabine von Löwis im Laufe der ersten Förderphase des Projektes deren Spuren am Zbruč in der Westukraine. In der zweiten Förderphase wird Sabine von Löwis zum Thema „'Basar Europas' – Wiederbelebung oder Erfindung von Handelsbeziehungen?" arbeiten. Anhand konkreter Akteure des Marktes wird am Beispiel der westukrainischen Stadt Chmel’nyc‘kyj erörtert, inwiefern Märkte und Handelsbeziehungen historische Strukturen und alte Handelswege wieder aufleben lassen, die während der Phase der Sowjetunion verschwunden sind, aber auch, welche neuen Beziehungen im globalen Handeln entstehen und ob und wie Handelstraditionen imaginiert werden. Kontakt » Lebenslauf »