Humboldt Universität

Die am Lehrstuhl für Südosteuropäische Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Dr. Hannes Grandits) durchgeführten Fallstudien:

Erste Förderphase:

  • Über Grenzziehungen und Randerscheinungen. Von einer spätosmanischen Region (Šopluk) zur Grenzgesellschaft zwischen Serbien und Bulgarien 1856-1989 (Nenad Stefanov)
  • Neue Grenzen - alte Grenzen: Symbolische Abgrenzungsprozesse und Alteritätsdiskurse in der Vojvodina der 1990er Jahren (Đorđe Tomić)
  • Triplex confinium. Stadt und Phantomgrenzen in Südosteuropa (Drago Roksandic)

Zweite Förderphase:

  • Über neue Grenzen hinweg: Kommunikationslinien im postosmanischen Kontext (Nenad Stefanov)
  • Von der "Banater Republik" zur Euroregion DKMT und zurück? Wie eine Region in Bewegung kommt (Đorđe Tomić)

(Stand: August 2016)

Kooperationen

Universität Zagreb
Freie Universität Berlin

MitarbeiterInnen

Hannes Grandits

Prof. Dr. Hannes Grandits ist Historiker und Leiter des Teilprojekts „Das Wiederaufleben von Phantomgrenzen in Südosteuropa“ am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, an dem er den Lehrstuhl für Südosteuropäische Geschichte inne hat. Dort betreute und begleitete er die Promotionsforschung "Die Vojvodina der 1990er Jahre: Ein Kampf um die „Phantomgrenze“?" und die Postdoktorandenforschung "Phantomgrenzen im Zentralbalkan". Das Teilprojekt steht zudem in enger Kooperation mit den angegliederten Partnern von der FU-Berlin und der Universität Zagreb bzw. mit dem Gesamtnetzwerk. Im Rahmen des Projekts arbeitet H. Grandits vergleichend über Phantomgrenzen in Südosteuropa in der historischen Dynamik des 20. Jahrhunderts. Kontakt » Lebenslauf »


Drago Roksandic

Drago Roksandić ist Professor an der Universität Zagreb und Mitglied des Kompetenznetzes „Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa“. Im Zuge des Projektes untersuchte er das Triplex Confinium, die Grenze zwischen der Habsburger Monarchie, dem Osmanischen Reich und der Republik von Venedig im Hinblick auf die sich verändernde Konstellation der urbanen Zentren in dieser Region. Im Mittelpunkt der Arbeite standen die Städte Karlovac als wichtiger Kontrollpunkt der habsburgischen Militärgrenze, Bihac als Zentrum des osmanischen Grenzgebietes sowie Zadar als bedeutendes regionales Zentrum der venezianischen Besitzungen. Die Arbeit fokussierte auf die Veränderungen im 19. Jh. und auf die Funktionsveränderung dieser Städte, nachdem das Triplex Confinium verschwunden war. Drago Roksandić analysierte, in welchen Bereichen und Dimensionen von Urbanität dieser Aspekt der Grenzstadt weiterhin in Erscheinung tritt und wie diese Geschichte als Grenzstadt innerhalb der urbanen Gesellschaft angeeignet wird. Es wurde deutlich, dass es sich dabei um eine Veränderung handelt, die paradox anmutet: Als Grenzstädte kamen ihnen in dem jeweiligen Herrschaftsgefüge eine zentrale Funktion zu, nach dem Verschwinden der Grenze lagen diese Städte nun an den Peripherien der neuen Kommunikationsnetzwerke. Kontakt » Lebenslauf »


Nenad Stefanov

Dr. Nenad Stefanov ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt an der Humboldt Universität zu Berlin. Im Rahmen der ersten Förderphase des Phantomgrenzen-Projektes untersuchte er die Konstitution von Grenzen zwischen Serbien und Bulgarien und deren Wirkung auf die lokale Gesellschaft. Unter dem Titel "Über neue Grenzen hinweg: Kommunikationslinien im postosmanischen Kontext" geht Nenad Stefanov in der zweite Förderphase der Frage nach, ob und wie sich Kommunikationslinien verändern. Anhand von exemplarischen Biographien von Kaufleuten und Beamten wird analysiert, ob und in welcher Form die alten Verbindungen zwischen Sofia, Plovdiv und der osmanischen Hauptstadt Istanbul entlang der wichtigen Verkehrsroute Orta Kol fortexistierten. Kontakt » Lebenslauf »


Đorđe Tomić

Seit 2011 ist Đorđe Tomić als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Ausgangspunkt der Fallstudie „Phantomgrenze(n) (in) der Vojvodina“ von Đorđe Tomić war in der ersten Förderphase die Frage, warum sich die nordserbische Provinz Vojvodina als einziger Teil des ehemaligen Jugoslawiens im Zuge des Staatszerfalls nicht für unabhängig erklärte, obwohl es im Laufe der 1990er Jahre eine Reihe von Akteuren und Initiativen gab, die sich für die (Wieder-) Herstellung des während des Sozialismus bestehenden oder eines neuen Autonomiestatus einsetzten. In der zweiten Förderphase widmet sich Đorđe Tomić dem Thema "Von der „Banater Republik“ zur Euroregion DKMT und zurück? Wie eine Region in Bewegung kommt". Die Untersuchung nimmt die Entstehung der Phantomgrenzen in der „historischen“ Region des Banats in Rumänien 1988 bis 2000 in den Blick. Kontakt » Lebenslauf »