Europa und Demokratie unter Druck

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Polarisierung der öffentlichen Meinung, wiederkehrender Regierungskrisen, zunehmender autoritärer Reflexe und einer wachsenden Gewaltbereitschaft, sei es zwischen Staaten oder innerhalb der europäischen Gesellschaften, hinterfragt die Forschung des Forschungsschwerpunkts 1 diese sowohl praktische als auch konzeptionelle Konstruktion der demokratischen und europäischen Erfahrungen, insbesondere durch die Analyse des politischen, sozialen, digitalen oder bewaffneten Einsatzes von Gewalt aus historischer und vergleichender Perspektive.

 

Die Ausweitung demokratischer Regime, seien sie liberal, illiberal, populär, seit dem 19. Jahrhundert und der Konstruktion Europas als kollektiver Akteur, der Staaten, Interessengruppen und internationale Organisationen auf der Basis gemeinsamer politischer Projekte zusammenführt, machen beide zu kontroversen Referenzen. Demokratie und Europa werden daher als Vorstellungen und Erfahrungen zur friedlichen Lösung von Konflikten verstanden, die in Europa und darüber hinaus Aneignungen, Proteste und Mobilisierungen hervorrufen. Im Forschungsbereich geht es darum, die historisch gewachsenen oder neu entstehenden Formen der friedlichen oder gewaltsamen Lösung von Konflikten zu erfassen. Wir werden demokratische Diskurse und Praktiken mit historischen Erfahrungen konfrontieren, die das konfliktreiche Erbe des europäischen Kontinents prägen, also Kolonialisierung, Kriege, Massenverbrechen, Terroranschläge, gewaltsame Repressionen usw. Die Beziehungen zwischen politischer Gewalt, auch im Zusammenhang mit Fragen von Geschlecht und Identität, und dem (Nicht-)Funktionieren der Demokratie und Europas, insbesondere im digitalen Zeitalter, gehören ebenfalls zum Thema des Forschungsschwerpunkts.

Forschungsprojekte

Veranstaltungen: FSP Demokratie