Ungleichheitsdynamiken
Dieser Schwerpunkt zielt darauf ab, die Entstehung und die historischen Veränderungen von Ungleichheiten, die Dynamiken und Praktiken der Herrschaft und den Widerstand dagegen zu analysieren. Ohne andere räumliche Untersuchungsmaßstäbe auszuschließen, scheint der deutsch-französische Rahmen besonders geeignet, um wissenschaftliche oder juristische Kategorien, öffentliche Politiken (Steuern, Sozialstaat, Bildung, Antidiskriminierungsmaßnahmen, Rechtsansprüche…), wirtschaftliche Veränderungen und Diskurse zu testen, die darauf abzielen, sozioökonomische, kulturelle, territoriale, geschlechtsspezifische, rassische, altersspezifische Ungleichheiten usw. zu beschreiben und ihnen zu begegnen. Es geht darum, ihrer räumlichen Verortung, ihrer Historizität, den Zyklen der Politisierung oder Entpolitisierung sowie ihrer Übersetzung in ethische, juristische, wissenschaftliche, kulturelle Kategorien und künstlerische Darstellungen besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Uns interessiert die Verflechtung der verschiedenen Ungleichheiten und ihre Verknüpfung in Zeit und Raum aus einer intersektionalen Perspektive.
Die theoretische Herangehensweise besteht darin, die Beständigkeit und Veränderung von Ungleichheiten als das Ergebnis sich überschneidender Mobilisierungen zu betrachten. Einerseits interessiert uns dabei die Mobilisierungen von dominanten Akteur:innen (z. B. wirtschaftlichen, politisch-administrativen, kulturellen und religiösen Eliten), die darauf abzielen, eine für sie günstige Gesellschaftsordnung herzustellen und zu institutionalisieren. Auf der anderen Seite geht es auch um marginalisierte Akteurinnen und Akteure, die sich mobilisieren, um an Sichtbarkeit und Anerkennung zu gewinnen, Rechte zu erlangen oder Einfluss auf die Verteilung der Ressourcen zu nehmen. Die Herausforderung dieses Schwerpunkts besteht darin, Ungleichheiten auf vielfältige Weise historisch, dynamisch und relational zu betrachten.
Mitglieder
Forschungsprojekte
Veranstaltungen: FSP Ungleichheit
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Forschungsseminar, FSP Ungleichheit
Simmel-Saal
Ni populaires, ni favorisées. Comment situer les minorités de genre et de sexualité dans l’espace social ?
Mathieu Trachman (Soziologie, DR INED)
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Forschungsseminar, FSP Ungleichheit, FSP Zirkulationen
Tillon-Saal
Alltägliche Ablehnung des rassifizierten Kapitalismus: Umkämpfte Logistik des Asyls und der Arbeitsvermittlung
Mouna Maaroufi (Soziologie, Universität Hamburg)
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Forschungsseminar, FSP Ungleichheit
Simmel-Saal
Von Weimar nach West-Berlin: Sozialismus, Schreiben, Sex als Formen der Staatsbürgerschaft in Hilde Raduschs fünf Leben
Andrea Rottmann (Geschichte, Freie Universität Berlin)
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Forschungsseminar, FSP Umwelt, FSP Ungleichheit
Tillon-Saal
Faire de la transition un levier de l’inclusion sociale. L’impact social de l’écologie
Vortrag zum CNLE/ ADEME-Bericht
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Forschungsseminar, FSP Ungleichheit
Simmel-Saal
Les appuis de la capacité à entreprendre. Le cas des créateurs et créatrices de start-up fintech à Paris et Berlin
Sanja Beronja (Soziologie, EHESS, CMB)
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Forschungsseminar, FSP Ungleichheit
Simmel-Saal und Zoom
Salons politiques féminins : lieux d’engagement des militantes socialistes et communistes dans la révolution allemande de 1918/19
Clotilde Faas (Université de Neuchâtel)