Karsten Lichau | Chercheur associé
Ancien Membre
Institution principale
:
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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Position
:
Chercheur BMBF
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Biographie
Karsten Lichau ist Erziehungswissenschaftler und Historischer Anthropologe, sein Forschungsgebiet liegt am Schnittpunkt von Soziologie, Geschichte und Kulturwissenschaften. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Université Paris VIII Vincennes - St. Denis war er Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs „Körper-Inszenierungen“ an der Freien Universität Berlin. 2010 promovierte er mit einer literatur- und sozialgeschichtlichen Arbeit über den Schriftsteller Max Picard und dessen ‚literarische Physiognomik’.
Sein aktuelles Forschungsprojekt untersucht die Bedeutung akustischer Kulturen für die Inszenierung des 'politischen Körpers'. Am Centre Marc Bloch leitet er, gemeinsam mit Daniel Schönpflug und Denis Laborde, die Arbeitsgruppe "Europa als politischer Kommunikationsraum: Medien, Öffentlichkeiten, Gefühle" sowie, gemeinsam mit Patrice Veit und Denis Laborde, die Arbeitsgruppe "Musik und Gesellschaft. Musik in sozialwissenschftlicher Perspektive".
Sujet de recherche
Anthropologie historique des sens et du corps - Mises en scène politiques - Histoire culturelle de l'acoustique et des émotions - Éducation interculturelle
Titre de la thèse
Menschengesichte. Max Picards literarische PhysiognomikInstitution de la thèse
Projets
- Projet de recherche au Centre Marc Bloch:
"L'acoustique du corps politique: Une histoire culturelle de la Minute de Silence"
- Projet commun avec le Centre de Recherches interuniversitaires, expérience, ressources culturelles - EXPERICE - (Univ. Paris 8 & 13), la Freie Universität Berlin et l'Office franco-allemand de la Jeunesse: "L'échange franco-allemand : le rôle des rencontres in situ pour l'apprentissage interculturel"
- Projet de publication:
"Menschengesichte. Max Picards literarische Physiognomik"
ISBN: 305006269X
Max Picards frühe Schriften zeichnen sich durch eigenwillige literarische und kulturphilosophische Positionen aus. Karsten Lichau lotet die Spannungen und Brüche in Picards oft vorschnell als kulturpessimistisch oder konservativ etikettiertem Frühwerk aus, das zwischen 1914 und 1933 entstand. Im Zentrum steht dabei eine ebenso umkämpfte wie schillernde literarische Figur: das Gesicht. Indem die Studie textnahe Lektüre mit kulturhistorischer Kontextualisierung verbindet, geht sie den Um- und Abwegen der schriftstellerischen Laufbahn Picards nach und eröffnet neue Perspektiven auf seinen weitgehend in Vergessenheit geratenen Beitrag zum literarischen Feld der Weimarer Zeit. Zugleich zeigt die Untersuchung, dass Picards Texte die fiktiven oder prophetischen "Gesichte" reflektieren, die in außerliterarischen Feldern zirkulieren - von Kunst- und Medientheorie über Geschichtsphilosophie sowie jüdische und christliche Theologie bis hin zur ästhetischen Medizin und Rassenhygiene. Sie lassen sich als eine "literarische Physiognomik" moderner Kulturen lesen.