AG "Aktuelle und vergleichende Debatten in den Sozialwissenschaften" 5.10.2015 15-16:30 - Georg Simmel

Eine ganze Reihe zeitgenössischer Transformationen haben die Gesamtheit der Sozialwissenschaften (Soziologie, Politikwissenschaften, sowie die Sozial- und Kulturanthropologie) vor neue Herausforderungen gestellt: Die Staatsreform ("New Public Management"), die gestiegene Relevanz von Technologien und Netzwerken für das Alltagsleben und ein damit einhergehendes verändertes Zeitempfinden, die Infragestellung des nationalstaatlichen Kontextes; schließlich und generell die Globalisierung von Ökonomien und Kulturen. So allgemein und divers diese Bezüge auf den ersten Blick scheinen, so haben sie doch allesamt grundlegende Reflexionen innerhalb der Sozialwissenschaften ausgelöst, die sich an der Einführung neuer Untersuchungsgegenstände und Methoden ablesen lassen.

 

Die Arbeitsgruppe "Aktuelle und vergleichende Debatten in den Sozialwissenschaften" greift diese Entwicklungen auf und stellt sie in einem vergleichenden Ansatz zur Diskussion, ohne sich auf diesen beschränken zu wollen. Unterschiedliche wissenschaftliche und disziplinäre Kulturen bringen voneinander differierende Perspektiven auf mögliche Interpretationen der skizzierten Transformationen und neu entstandenen Untersuchungsgegenstände mit sich. Daher wollen wir die theoretischen und praktischen Probleme, auf welche die Forscherinnen und Forscher in ihren spezifischen Untersuchungsgebieten stoßen, sowie Differenzen zwischen deutschen, französischen und weiteren Kulturkreisen in den einzelnen Sitzungen diskutieren. Ein weiteres Grundthema unserer Arbeitsgruppe bezieht sich auf Möglichkeiten und Bedingungen des internationalen Austausches.

 

Im akademischen Jahr 2015/16 befassen wir uns mit den Begriffen "Kollektiven, Gruppen, Gemeinschaften". Bisher haben wir französische, deutsche und im weiteren Sinne "europäische" Forscherinnen und Forscher mit diesen Schwerpunkten eingeladen.  Wir freuen uns über interessierte Gäste!