Dr. Sabine von Löwis | Assoziierte Forscherin

Mobilität, Migration und räumliche Neuordnung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: sabine.vonloewis  ( at )  cmb.hu-berlin.de Tel: +49(0)30 20 93 70738

Mutterinstitut : Zentrum für Osteuropa und internationale Studien (ZOiS) | Position : Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Fachbereich : Geographie |

Biographie

Sabine von Löwis studierte Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Technischen Universität Dresden und promovierte an der HafenCity Universität Hamburg. In unterschiedlichen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen beschäftigte sie sich in Projekten mit Stabilität und Wandel sozialräumlicher Strukturen in ländlichen und städtischen Räumen. Von 2011 bis 2017 forschte sie als Postdoktorandin im BMBF-Verbundprojekt „Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa“ im Centre Marc Bloch und untersuchte die Konstruktion und Rekonstruktion sozialräumlicher Ordnungen in der westlichen Ukraine und legt nun den Fokus ihrer Forschungen auf den postsowjetischen Raum. Seit Dezember 2017 ist Sabine von Löwis wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZOiS, wo sie ein Projekt zu Mikrogeographien von Konfliktkonstellationen im südwestlichen postsowjetischen Raum entwickelt.

Lebenslauf als Datei
Forschungsthema
  • Soziale Konstruktion von Raum
  • Transformation, Wandel
  • Mikrogeographien
  • Grenzen
  • Konfliktforschung
Projekte

Am Centre Marc Bloch im Rahmen des Projekts "Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa"

„Das Phantom der alten Grenze am Zbruč. Kontinuitäten und Brüche sozialräumlicher Strukturen in der Westukraine“ (2011-2015)

„‘Basar Europas‘ – Wiederbelebung oder Erfindung von Handelsbeziehungen?“ (2015-2017)

Blankensee-Colloquium zum Thema „Von Phantomkarten zu realen Grenzen. Vergleich des postsowjetischen und des postjugoslawischen Kontexts“ (2016) (mit Nenad Stefanov)

DAAD Programm „Unterstützung der Demokratie in der Ukraine“: „Zivilgesellschaftliches Engagement und partizipative Stadtentwicklung – deutsch-ukrainische Reflexionen“ (Austausch Fachexperten und Studierende) (2015) (mit dem Institut für Geographie an der Uni Leipzig (Prof. Sebastian Lentz)

 

Aktuelles Projekt am ZOiS:

Mikrogeographien von Konfliktkonstellationen im südwestlichen postsowjetischen Raum (am ZOiS)

Das Projekt untersucht, wie Konflikte im postsowjetischen Raum, die vorrangig auf der Ebene der internationalen Beziehungen und im geopolitischen Diskurs verhandelt und betrachtet werden, sich im Alltag der betroffenen Menschen wiederspiegeln und welche Rolle sie dort spielen.

Die Makro- und Mesoperspektive bilden einen zentralen Zugang und Rahmen für das Verständnis der Konflikte; gleichwohl – und dies ist zentral für die hier eingenommene Perspektive – sind alle Ebenen interaktiv. Um den Raum und die dort lebenden Menschen besser zu verstehen, ist es wichtig, deren Wissen und Erfahrungen sowie Einstellungen einzubinden und zu analysieren. Im Projekt soll deshalb die Mikroebene, d.h. das Alltagsleben der Konflikte analysiert werden: Wie findet Alltag im Kontext von Konfliktsituationen statt und in welcher Beziehung steht er zu geopolitischen Diskursen um die Konflikte.

Dabei soll die Perspektive der Bevölkerung, die mit den politischen Konfliktkonstellationen konfrontiert ist und in diesen lebt, beleuchtet werden. In der Analyse wird ein Fokus auf die Normen, Werte und Praktiken der betroffenen Bevölkerungen gelegt. Von Bedeutung wird sein, die Erfahrungswelten unterschiedlicher Generationen, aber auch ihre alltagsweltlichen Verflechtungen und ihren Wandel aufgrund veränderter staatlicher bzw. de-facto staatlicher Konstellationen zu untersuchen. Schließlich soll aber auch in Betracht gezogen werden, welchen Rahmen diese staatlichen Formen für den Alltag setzen. Erkenntnisleitend ist die Frage, wie und ob die Ergebnisse die Sicht auf diese Konflikte verändern und einen Beitrag zu den Lösungsansätzen leisten können.

Empirisch sollen in Fallstudienregionen im südwestlichen postsowjetischen Raum mikrogeographische Analysen durchgeführt werden, d.h. längere Vorortaufenthalte mit teilnehmender Beobachtung, leitfadenbasierten Befragungen, offenen Gesprächen, Experteninterviews und Quellenrecherchen.

Verschiedenes

Performing Space across time. A 520-year anniversary in a Western Ukrainian village, in: European Review of History, Revue Européene d’histoire, 2018 (online first).

Frontières fantômes et ambivalence des espaces d’identification en Ukraine, in: L’Espace géographique, 2017/2 (Tome 46), pp. 126-142.

Einführung: Lebenswirklichkeiten ländlicher Gesellschaften im Wandel - Fallbeispiele aus Deutschland, Osteuropa und Russland, in: Berichte. Geographie und Landeskunde. H. 4/2016 (2017), S. 261-264.

DisKontinuitäten und Neuordnungen lokaler ländlicher Wirtschaftsweisen in der global vernetzten Ukraine, in: Berichte. Geographie und Landeskunde. Bd. 90, H. 4/2016 (2017), S. 305-326.

Mikrogeographien von Konfliktkonstellationen im südwestlichen postsowjetischen Raum

Das Projekt untersucht, wie Konflikte im postsowjetischen Raum, die vorrangig auf der Ebene der internationalen Beziehungen und im geopolitischen Diskurs verhandelt und betrachtet werden, sich im Alltag der betroffenen Menschen wiederspiegeln und welche Rolle sie dort spielen.

Das Projekt untersucht, wie Konflikte im postsowjetischen Raum, die vorrangig auf der Ebene der internationalen Beziehungen und im geopolitischen Diskurs verhandelt und betrachtet werden, sich im Alltag der betroffenen Menschen wiederspiegeln und welche Rolle sie dort spielen.

Die Makro- und Mesoperspektive bilden einen zentralen Zugang und Rahmen für das Verständnis der Konflikte; gleichwohl – und dies ist zentral für die hier eingenommene Perspektive – sind alle Ebenen interaktiv. Um den Raum und die dort lebenden Menschen besser zu verstehen, ist es wichtig, deren Wissen und Erfahrungen sowie Einstellungen einzubinden und zu analysieren. Im Projekt soll deshalb die Mikroebene, d.h. das Alltagsleben der Konflikte analysiert werden: Wie findet Alltag im Kontext von Konfliktsituationen statt und in welcher Beziehung steht er zu geopolitischen Diskursen um die Konflikte.

Dabei soll die Perspektive der Bevölkerung, die mit den politischen Konfliktkonstellationen konfrontiert ist und in diesen lebt, beleuchtet werden. In der Analyse wird ein Fokus auf die Normen, Werte und Praktiken der betroffenen Bevölkerungen gelegt. Von Bedeutung wird sein, die Erfahrungswelten unterschiedlicher Generationen, aber auch ihre alltagsweltlichen Verflechtungen und ihren Wandel aufgrund veränderter staatlicher bzw. de-facto staatlicher Konstellationen zu untersuchen. Schließlich soll aber auch in Betracht gezogen werden, welchen Rahmen diese staatlichen Formen für den Alltag setzen. Erkenntnisleitend ist die Frage, wie und ob die Ergebnisse die Sicht auf diese Konflikte verändern und einen Beitrag zu den Lösungsansätzen leisten können.

Empirisch sollen in Fallstudienregionen im südwestlichen postsowjetischen Raum mikrogeographische Analysen durchgeführt werden, d.h. längere Vorortaufenthalte mit teilnehmender Beobachtung, leitfadenbasierten Befragungen, offenen Gesprächen, Experteninterviews und Quellenrecherchen.

Governance in Stadtregionen zwischen Stabilität und Wandel

30.April 2012

Sabine von Löwis

Edition: Nomos
Collection: Schriften zur Governance-Forschung, Band 25.
ISBN: ISBN 978-3-8329-6825-0

In der gegenwärtigen Zeit der Diskussionen um Anpassungsfähigkeit von Städten und Regionen an sich verändernde Rahmenbedingungen, wie z.B. den Klimawandel, stellt sich die Frage, wie veränderungsfähig regionale Steuerungsstrukturen überhaupt sind.

Die Autorin befasst sich mit den Veränderungen der Governance-Strukturen in der Metropolregion Hamburg von 1989 bis 2009. Die Stärke der Untersuchung besteht darin, dass die enorme Komplexität der Akteurskonstellationen und Interaktionsmuster auf verschiedenen Governance-Ebenen in einer Großregion über einen Zeitraum von 20 Jahren durch die systematische, theoriegeleitete Verwendung von Begriffen, Kategorien und Phaseneinteilungen eingängig beschrieben und überzeugend erklärt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in Thesen und einen Phasen- und Ebenenmodell der Veränderung zusammengeführt. Aufschlussreich ist dabei etwa der Befund, dass die grundlegenden Veränderungen auf der Ebene der strategischen Steuerung anzusiedeln sind, während Veränderungen des kontinuierlichen Wandels der Arbeitsebene zuzuordnen sind. Mit diesem Werk füllt die Autorin eine wichtige Lücke in der Regional Governance-Forschung in Deutschland.


Publikationen

Performing Space across time. A 520-year anniversary in a Western Ukrainian village, in: European Review of History, Revue Européene d’histoire, 2018 (forthcoming).

Frontières fantômes et ambivalence des espaces d’identification en Ukraine, in: L’Espace géographique, 2017/2 (Tome 46), pp. 126-142.

Einführung: Lebenswirklichkeiten ländlicher Gesellschaften im Wandel - Fallbeispiele aus Deutschland, Osteuropa und Russland, in: Berichte. Geographie und Landeskunde. H. 4/2016 (2017), S. 261-264.

DisKontinuitäten und Neuordnungen lokaler ländlicher Wirtschaftsweisen in der global vernetzten Ukraine, in: Berichte. Geographie und Landeskunde. Bd. 90, H. 4/2016 (2017), S. 305-326.

Ambivalente Identifikationsräume in der Westukraine: das Phantom der alten Grenze am Zbruč, in: Europa Regional, H. 3-4/2014 (2015), S. 148-162.

Einführung: Zur Zeitlichkeit räumlicher Konstrukte: Grenzen und Regionen in Vergangenheit und Gegenwart, in: Europa Regional, H. 3-4/2014 (2015), S. 83-89.

Einführung zum Themenheft: Special Issue „Phantom Borders in the Political Behaviour and Electoral Geography in East Central Europe“, in: Erdkunde, 2/2015, S. 99-106.

Aufsätze in Sammelbänden/Chapters in edited volumes

Hybride Raumproduktionen. Phantomgrenzen als Konzept zur Erklärung ambivalenter Identifikationsräume in der Ukraine, in: Gefühle im Krieg. Imaginäre und affektive Dimensionen des Ukraine-Konflikts, hrsg. von S. Cwiklinski, R. Dubasevych und M. Schwartz. Berlin: Kadmos-Verlag, im Erscheinen.

„Slava Isusu Chrystu. Dobryj den‘. Zdravstvujte.“ Erinnerung, Aktualisierung und Aufhebung einer Phantomgrenze auf einem ukrainischen Dorffest, in: Wahrnehmen - Erfahren - Gestalten. Phantomgrenzen und soziale Raumproduktion, hrsg. von M. G. Esch und B. v. Hirschhausen. Göttingen: Wallstein-Verlag, 2017, S. 147-186.

Символи соціально-просторового розрізнення та їхнє зняття у Західній Україні (Symbole sozialräumlicher Differenz und ihrer Aufhebung in der Westukraine), in: Євгенії Волощук, Бориса Бігуна (За ред.): Переступи кордонів, прикордонні простори та прикордонні герої в літературі й культурі ХХ-ХХІ ст., Видавничий Дім Дмитра Бураго, Київ, 2017 [Grenzüberschreitungen, Grenzräume und Grenzgänger in der Literatur und Kultur des 20.-21. Jahrhunderts, hrsg. von B. Bigun und I. Voloshchuk. Kiew: Dmytro Burago Verlag, im Erscheinen].

Herausgeberschaften / Editorship

Themenheft „Lebenswirklichkeiten ländlicher Gesellschaften im Wandel – Fallbeispiele aus Deutschland, Osteuropa und Russland, in: Berichte. Geographie und Landeskunde. Bd. 90, H. 4/2016 (2017).

Themenheft: Zur Zeitlichkeit räumlicher Konstrukte: Grenzen und Regionen in Vergangenheit und Gegenwart, in: Europa Regional, Heft 3-4/2014 (2015).

Special Issue: Phantom borders in the political geography of East Central Europe, in: Erdkunde, Heft 2015/2.