Neue Relevanz des Weimarer Dreiecks im Angesicht des Kriegs in der Ukraine?
12. Mai | 13:00
Neue Relevanz des Weimarer Dreiecks im Angesicht des Kriegs in der Ukraine?
Die Handlungskraft von Deutschland, Frankreich und Polen im Dialog entfalten
12./13. Mai 2022, Schloss Genshagen
Projektleitung: Dr. Tobias Koepf (Stiftung Genshagen) in Kooperation mit Prof. Dr. Lars Kirchhoff (Viadrina) und Dr. Elsa Tulmets (Centre Marc Bloch/Viadrina)
Die Veranstaltung wird deutsch-französisch-polnisch gedolmetscht.
Hintergrund & Ansatz:
Nach den Feierlichkeiten zu seiner dreißigjährigen Gründung im Jahr 2021 samt der neuen Aufmerksamkeit der neuen Bundesregierung für das Format kann und muss das Weimarer Dreieck seine Gestaltungkraft für ein komplexes, gespaltenes Europa nun im handfesten Dialog entfalten. Nur durch echten Dialog zu aktuellen Kernfragen kann der Transformationsprozess des Weimarer Dreiecks in die fordernde europäische Gegenwart gelingen.
Die Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hat die Relevanz eines Zusammenrückens des Dreiecks veranschaulicht. Davon zeugen das Treffen der Präsidenten aus Polen und Frankreich sowie des Bundeskanzlers - die erste Zusammenkunft auf höchster politischer Ebene seit mehr als zehn Jahren – und das Treffen der drei Außenminister*innen im polnischen Łodz. Das Zusammenrücken im Moment der Krise hat gezeigt, dass das Weimarer Dreieck weiterhin wichtige Impulse setzen kann, wenn die politisch Handelnden bereit sind, ihre Differenzen zu überwinden und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Doch welchen konkreten Beitrag kann das Weimarer Dreieck in der aktuellen Krisensituation setzen und wie nachhaltig schweißt der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine das Dreieck zusammen? Können aus Berlin, Paris und Warschau Impulse für eine neue Sicherheitsordnung in Europa ausgehen und wenn ja, welche? Können sich die drei Staaten auch in anderen Politikbereichen (wie z.B. der Energie- und Klimapolitik oder der Flüchtlingspolitik) annähern? Und wie kann der Zusammenhalt zwischen den Zivilgesellschaften der drei Staaten gestärkt werden, der durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie über lange Zeit beeinträchtigt worden war?
Die Tagung soll sich diesen heute so zentralen Fragen widmen. Nach einem politischen Eröffnungsplenum samt Paneldiskussion an Tag 1 der Veranstaltung sollen an Tag 2 parallele Arbeits- und Dialogforen für einen facettenreichen, kontrastreichen, bei Bedarf auch kontroversen Austausch sorgen. Experten aus Politik und Diplomatie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft und Journalismus werden eingeladen, Gegenwartsfragen des Weimarer Dreiecks aus explizit heterogenen Perspektiven zu analysieren und zu diskutieren. Alle teilnehmenden Experten werden gleichermaßen als Impulsgebende, Zuhörende und (Mit-)Diskutierende involviert. Ein einheitliches, für die Konferenz maßgeschneidertes Kurzinput-Format sorgt für pointierte und anschlussfähige Impulssetzungen, eine gezielt die verschiedenen Perspektiven verknüpfende Moderation für den echten Dialog, der zu neuen Perspektiven oder auch Handlungsimpulsen führen soll.
Kontakt
Elsa Tulmets
elsa.tulmets ( at ) cmb.hu-berlin.de
Partner
Stiftung Genshagen, Europa-Universität Viadrina
Programm
Donnerstag, 12. Mai 2022
13:00 Ankunft, Registrierung und Imbiss
14:00 Begrüßung
- Martin Koopmann, Geschäftsführender Vorstand, Stiftung Genshagen
- Julia von Blumenthal, Präsidentin, Europa-Universität Viadrina
- Isabella Löhr, Stellvertretende Direktorin, Centre Marc Bloch
14:15 Auftakt-Statement & Q&A
- Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima, Auswärtiges Amt
- Moderation: Agnieszka Łada-Konefał, Deutsches Polen-Institut (DPI), Darmstad
15:30 Kaffeepause
15:45 Statement & anschließende Diskussion: Die Herausforderungen des Ukraine-Kriegs
für Städte und Regionen in Deutschland, Frankreich und Polen
- Jacek Jaśkowiak, Bürgermeister der Stadt Pozna
- Moderation: Agnieszka Łada-Konefał, Deutsches Polen-Institut (DPI), Darmstadt
16:45 DIALOGFORUM 1: Beiträge des Weimarer Dreiecks für den Umgang mit Russland und eine neue europäische Sicherheitsordnung?
- Impuls und Dialogeröffnung: Stefan Meister, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), Berlin
18:15 Pause
18:45 Apéritif und Abendessen
- Dinner-Ansprache: Jacques Rupnik, Emeritierter Forschungsdirektor, Centre de recherches internationales (CERI), Sciences Po Paris
Freitag, 13. Mai 2022
09:00 DIALOGFORUM 2: Aktive Vernetzung im Innen als Basis für Handeln im Außen: Wie den Zusammenhalt zwischen Deutschland, Frankreich und Polen auf zivilgesellschaftlicher Ebene stärken?
- Impuls und Dialogeröffnung: Susann Worschech, Europa-Universität Viadrina
10:30 Kaffeepause
11:00 ABSCHLUSS-DEBATTE: Eine neue Agenda für das Weimarer Dreieck – Impulse, Initiativen, Perspektiven
- Moderation: Tobias Koepf, Stiftung Genshagen und Lars Kirchhoff, Europa-Universität Viadrina
13:00 Mittagessen
14:30 Abreise
Die Tagung findet unter der Chatham House-Regel statt.
Bitte tragen Sie aus Infektionsschutzgründen während der gesamten Veranstaltung eine
medizinische Maske (bevorzugt eine FFP2-Maske). Während Ihres Redebeitrags, im Außenbereich
des Schlosses sowie beim Essen und Trinken können Sie die Maske gerne abnehmen. Die Vorlage
eines Impfzertifikats ist zur Teilnahme an der Veranstaltung nicht notwendig.