Kooperationsveranstaltung

Usages de Foucault – Gebrauchsweisen von Michel Foucault

28. November | 13:30

28. - 30. November 2024

1984-2024: Vor vierzig Jahren starb Michel Foucault. Die Tagung nimmt dieses runde Todesjahr zum Anlass, um das Werk des französischen Philosophen und Intellektuellen zu würdigen – ein Werk, das nach Jahren des Zögerns seit langem auch in der deutschsprachigen sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorie und Forschung in vieler Hinsicht prägend ist. Zugleich finden sich nicht nur kritische Lektüren innerhalb der Disziplinen, sondern – in den Kulturkämpfen der Gegenwart – auch polemische und politisch interessierte Verzerrungen gerade dieses Autors. 

Die Tagung wendet sich (auch anspielend auf einen gleichlautenden französischen Sammelband, der im 30. Todesjahr 2014 erschienen ist) vor diesem Hintergrund den differenten Usages de Foucault zu, den verschiedenen ‚Gebrauchsweisen‘. Zum einen geht es unter diesem Titel um Arbeiten, die sich auf das Werk und den Autor selbst beziehen – in neuen Lektüren, die sich unter anderem auf posthume Neuerscheinungen beziehen können; die Begriffe im Werk neu hervorheben (z.B. environmentalité); oder neue Verbindungen zu anderen Autor:innen (wie Derrida oder Deleuze) oder zu anderen Disziplinen (wie z.B. der Kybernetik) ziehen. Zweitens interessiert die Weiterführung von Foucaults Theorievokabular, seiner Thematisierungen, Perspektiven und Methoden, im Blick auf die uns eigene Gegenwart. Drittens fragt die Tagung nach jenen derzeitigen ‚Gebrauchsweisen‘ von Foucault, die diesen Autor – vier Jahrzehnte nach seinem Tod – als ‚bedrohlich‘ empfinden, ihn abwehren. Aus welchen Gründen und mit welchen Folgen werden heute welche polemischen ‚Gebrauchsweisen‘ von Foucault verfolgt?

Christoph T. Burmeister & Heike Delitz

Um Anmeldung wird gebeten. Bitte senden Sie dazu eine Email an usages.de.foucault@gmail.com

Programm

Donnerstag, 28.November 2024

13:30                   Ankommen

14:00-14:30         Christoph T. Burmeister & Heike Delitz: Begrüßung und Einführung

                            Marieke Louis (Stellv. Direktorin CMB): Mot d'accueil

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Foucault in der Philosophie. Moderation: Christoph T. Burmeister

14:30-15:10        Thomas Ebke (Universität Bochum): Von der Nichtphilosophie zur Historischen

                            Epistemologie. Das ungedachte Erbe von Jean Hyppolite im Œuvre Foucaults

                           

15:10-15:50        Frieder Vogelmann (Universität Freiburg): Philosophie mit und nach Foucault

15:50                  Pause

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Theoriegeschichte des Werkes. Moderation: Anna Daniel

16:10-16:50        Jonas Oßwald (Universität Wien): Foucault und Deleuze. Stationen eines Dialoges

16:50-17:30        Julian Müller (Universität Lüneburg): Der Regelkreis des Diskurses. Michel Foucault

                            und die Kybernetik

                           

17:30                     Pause

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18:00-19:30        Podiumsdiskussion ‚Usages de Foucault‘

                           Philipp Sarasin, Petra Gehring, Wolfgang Eßbach & Ute Tellmann

                           Moderation: Christoph T. Burmeister & Heike Delitz

Ab 19:30             Get together: Umtrunk und Häppchen

Freitag, 29.November 2024

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Foucaults Geschichten. Moderation: Lars Gertenbach

09:30-10:10          Lukas Rathjen & Christian Jany (ETH Zürich): Namen und Zeiten. Foucault im

                              Gebrauch der Geschichte

10:10-10:50          Claudia Maria Scheid (Universität Innsbruck): »L'important de cette histoire? C'est

                              son caractère minuscule« – Revision des ersten etwas umfassenderen em-pirischen

                              Datums in Histoire de la sexualité I. La Volonté de savoir

10:50                     Pause

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Psy-Diskurse und die Geschichte der Gegenwart. Moderation: Andreas Folkers

11:10-11:50       Lisa Malich (Universität Lübeck): Von Frauen und Vögeln. Gebrauchsweisen der

                          Diskursanalyse in der Wissensgeschichte anhand des Beispiels des Nestbauinstinkts

11:50-12:30       Ole Bogner (Universität Frankfurt/M.): Environmentalität und die Genealogie der

                           Resilienz. Zur Regierung von harsh environments

12:30                    Mittagspause (außer Haus)

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Analytische Anschlüsse an Foucault. Moderation: Maria Muhle

13:40-14:20       Louis Berger (Freiburg): Die Schuld der Hirten begreifen. Michel Foucaults

                           »Pastoralmacht« und der sexuelle Missbrauch in den christlichen Kirchen

14:20-15:00       Helge Schwiertz (Universität Hamburg): De-/Fragmentierende Gesellschaftstheorie

                           nach Foucault: Volk – Bevölkerung – Individuum

15:00                  Pause

15:20-16:00       Anne Waldschmidt, Sarah Karim & Fabian Rombach (Universität Köln): Dis/ability mit

                           Michel Foucault als Dispositiv untersuchen. Ein Werkstattbericht

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Kritik an ‚Foucault‘. Moderation: Julian Müller

16:00-16:40       Carl Corleis (Universität Kiel): Foucaults Schriften der 1960er Jahre im Lichte der Kritik

                           Derridas

16:40                    Pause

17:00-17:40       Jannik Oestmann (Universität Frankfurt/M.): Foucault in Frankfurt – Kanonisierung

                           und Kritik Foucaults in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

17:40-18:20       Jens Elberfeld (Universität Halle-Wittenberg): »Der Geist einer geistlosen Welt«. Zur

                           Debatte um Foucault, die Iranische Revolution und woke theory

Ab 19:30            Gemeinsames Abendessen

Samstag, 30. November 2024

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Plebejer und Revolutionäre. Moderation: Lisa Malich

09:30-10:10       Ulrich Brieler (Stadt Leipzig; Universität Leipzig): Foucault und die Revolution/das

                           Revolutionäre

10:10-10:50       Maria Muhle (Akademie der Bildenden Künste München): »Il y a de la plèbe«.

                           Foucault als Denker des Plebejischen

10:50                    Pause

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Kapitalismus und Ökologie. Moderation: Ute Tellmann

11:10-11:50        Conrad Lluis: Im Pflegeheim mit Foucault. Prekäre Arbeit, vulnerables Leben und

                            starke Organisationen im Biokapitalismus

11:50-12:30        Stefan Rohrhirsch (Universität Bielefeld): Mit Foucault zu einer Kritik der Ökologie

12:30                     Mittagspause (im Haus)

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Kritik mit Foucault. Moderation: Jens Elberfeld

13:30-14:10       Anna Daniel (FernUniversität Hagen): Konturierung einer Soziologie der Kritik in

                           Anschluss an Foucault

14:10-14:50       Peggy H.-Breitenstein (Universität Jena): »Es muss möglich sein, von vorn anzu-fangen

                           mit der Analyse und Kritik ...« Betrachtungen zum Gebrauch und Nutzen der

                          Genealogie als Gesellschaftskritik

14:50-15:00        Abschluss

Ort

Germaine-Tillion-Saal
Centre Marc Bloch
Friedrichstrasse 191
10117 Berlin