Dr. Astrid Séville | Assoziierte Forscherin
Ehemaliges Mitglied
Mutterinstitut
:
Ludwig-Maximilians-Universität München
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Position
:
Akademische Rätin a.Z. / Postdoc
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Fachbereich
:
Politikwissenschaft
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Biographie
Astrid Séville ist Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Politische Theorie des Geschwister-Scholl-Instituts für Politikwissenschaft an der LMU. Seit 2018 ist sie Mitglied des Jungen Kollegs an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Sie studierte Politikwissenschaft, Romanistik und Historische Anthropologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Université Denis Diderot Paris. 2015 wurde sie mit einer Arbeit zur politischen Rhetorik der Alternativlosigkeit promoviert. Aktuell forscht sie zum Verhältnis von Demokratie und Populismus; ihr Hablitationsprojekt widmet sich der Frage, wie sich liberale, demokratische Gesellschaften selbst beschreiben, um sich gegenüber populistischen Anfechtungen zu positionieren.
Forschungsthema
Demokratie, Populismus, Liberalismus
Projekte
"Antipopulismus. Liberaldemokratische Selbstbeschreibungen und neubürgerliche Verhaltenslehren" (Habilitation)
Antipopulismus
Kaum ein Begriff ist in der Politikwissenschaft und in der politischen Debatte schillernder und umstrittener als der des Populismus. Er dient als diskreditierende Fremdzuschreibung und nötigt zu einer Profilierung liberaldemokratischer Prinzipien und demokratietheoretisch fundamentaler Konzepte. Das Projekt diskutiert das Verhältnis von Demokratie und Populismus und untersucht, wie eine Selbstreflexion der politischen Kultur als eine liberaldemokratische artikuliert wird. Eine Diskursanalyse öffentlicher Debatten um Populismus benennt hierbei Motive und Narrative antipopulistischer Positionierungen und Strategien, um mit einer Phänomenologie des Antipopulismus die heutigen Herausforderungen der liberalen Demokratie in theoretischer sowie politischer Hinsicht auf den Punkt zu bringen.
Publikationen
Monographien
- Der Sound der Macht. Eine Kritik der dissonanten Herrschaft, München: C.H. Beck 2018.
- „There is no alternative“. Politik zwischen Demokratie und Sachzwang. Frankfurt a.M./New York: Campus 2017.
Aufsätze (Auswahl)
- Identitätspolitik als Strategie der Entprivilegierung.Zur Konjunktur eines Konzepts aus politiktheoretischer Perspektive, in: Jens Kersten/Stephan Rixen/Berthold Vogel (Hg.): Ambivalenzen der Gleichheit. Zwischen Diversität, sozialer Ungleichheit und Repräsentation, Bielefeld: transcript 2021, S. 97-113.
- (gemeinsam mit Michael Koß:) Politicized Transnationalism: The Visegrád Countries in the Refugee Crisis, in: Politics and Governance 2020, 8/1, online first: DOI: 10.17645/pag.v8i1.2419.
- Vom Sagbaren zum Machbaren? Rechtspopulistische Sprache und Gewalt, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) 49–50/2019, S. 33-38.
- Ein „altliberaler“ Denker? Helmut Schelsky zwischen Sachlichkeit und Demokratie, in: Sebastian Huhnholz/Karsten Fischer (Hg.): Liberalismus: Traditionsbestände und Gegenwartskontroversen, Baden-Baden: Nomos 2019, S. 151-171.
- From ‚one right way’ to ‚one ruinous way’? Discursive shifts in ‚There is no alternative’, in: European Political Science Review, 9/3, 2017, S. 449-470; online first (Februar 2016): DOI: 10.1017/S1755773916000035.
- (gemeinsam mit Marius Hildebrand:) Populismus oder agonale Demokratie? Bruchlinien der theoretischen Symbiose von Laclau und Mouffe, in: Politische Vierteljahresschrift, 56/1, 2015, S. 27-43.