Elisa Boyer | Assoziierte Doktorandin

Ehemaliges Mitglied
Staat, Recht und politischer Konflikt
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: elisa.boyer  ( at )  sciencespo.fr Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Université Paris-Saclay | Position : Doctorante | Fachbereich : Politikwissenschaft |

Biographie

Meinen Bachelor-Abschluss in Geistes- und Sozialwissenschaften und meinen Master-Abschluss in Public Policy habe ich an der Sciences Po Paris absolviert. Zudem habe ich ein akademisches Austauschjahr in Südafrika an der Universität Stellenbosch verbracht. Derzeit bin ich Vertragsdoktorandin am CNRS und seit September 2021 an der Universität Paris-Saclay an meiner Doktorarbeit tätig, wobei ich unter der Leitung von Morgan Jouvenet und Patrick Hassenteufel an der Rolle wissenschaftlicher Expertise in der Entscheidungsfindung im Kontext der Covid-19-Pandemie forsche. Meine Forschung ist sowohl im Bereich der Politikwissenschaft als auch der Wissenschaftssoziologie angesiedelt. Dabei interessiere ich mich insbesondere für die Bedingungen der Gutachtenerstellung, die Profile der Experten, die Gutachteninstanzen und die Modalitäten der Nutzung der Gutachten durch die öffentlichen Entscheidungsträger im Krisenkontext. Ich bin seit September 2021 am Centre Marc Bloch im Pol 1 assoziiert und absolviere seit mehreren Monaten (2022-2023) einen Forschungsaufenthalt, um Interviews in Deutschland zu führen.

Titel der Dissertation

Wissenschaftliche Expertise und politische Entscheidungsfindung im Kontext der Covid-19-Krise: vergleichende Analyse zwischen Frankreich und Deutschland

Institution der Dissertation
Université Paris-Saclay
Betreuer
Patrick Hassenteufel

Multiple Crises. Covid-19 and the Entanglements of Public Health, Security and Ecology in Europe

Ausgehend von der aktuellen Gesundheitskrise untersucht das Projekt „Multiple Crises – Krisen im Plural“ die Verschränkung und das Zusammenwirken unterschiedlicher Krisenphänomene, die im Kontext von Covid-19 wie in einer Art Brennglas erscheinen. Anhand der drei großen Themenbereiche Public Health, Sicherheit und Ökologie werden konkrete Wirkungszusammenhänge dieser als „Existenzkrisen“ wahrgenommenen Phänomene identifiziert und analysiert. Dabei stehen drei Untersuchungsebenen im Mittelpunkt: die Krisenwahrnehmungen der europäischen Gesellschaften (1), die Krisenanalysen wissenschaftlicher Expertinnen und Experten (2) sowie das Krisenhandeln politischer Institutionen und Entscheidungsträger (3).
Aus einer interdisziplinären geistes- und sozialwissenschaftlichen Perspektive zielt das Projekt im Sinne einer „Problemgeschichte der Gegenwart“ auf kreative Anpassungspraktiken, Bewältigungsstrategien und Politiken von Gesellschaften und Institutionen auf der lokalen, nationalen und europäischen Ebene im globalen Kontext. Im deutsch-französischen Dialog werden kritische geistes- und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die aktuellen Krisen und Bedrohungen entwickelt sowie deren historische und gesellschaftliche Dynamiken in Europa untersucht. Die Erforschung multipler Krisen und ihrer Wechselwirkungen soll in diesem Sinne ein besseres Verständnis für die Wahrnehmung, Analyse und Behandlung komplexer und verschränkter Krisenphänomene im zeitgenössischen Europa ermöglichen.

Projektleitung: Judith Nora Hardt (CMB), Gabriel Bartl (CMB) 
Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 03.2021 – 02.2024

Publikationen

Satoh, S., Boyer, E. (Août 2019). HIV in South Africa. The Lancet, 394(10197), 467.

Boyer, E., Lazarus, C., Messina-Gourlot, C., Salomon J. (Juin 2019). Health professionals are the cornerstone  of public health security. The Lancet Public Health, 4(6), E276-E277.