Frank Müller | Assoziierter Forscher

Kritisches Denken im Plural. Begriffliche Wege der Sozialforschung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: mueller  ( at )  cmb.hu-berlin.de Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Marc Bloch Zentrum, Berlin | Position : Postdoc | Fachbereich : Philosophie , Kulturwissenschaften , Literaturwissenschaft |

Biographie

2024-          Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung

                    Universität Paris-X Nanterre, Prof. Dr. Emmanuel Renault

2023-2024  Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

2021-2022  DAAD-Postdoc, École Normale Supérieure in Paris

2019-          Lehrbeauftragter Freie Universität Berlin (Philosophie)

                    Humboldt Universität zu Berlin (Kulturwissenschaften)

2019           Verteidigung der Dissertation in Philosophie, Freie Universität Berlin

2016-2017 Direktaustauschstipendium, École Normale Supérieure in Paris

2011           Beginn der Promotion, Freie Universität Berlin

2009           Magister Artium (M.A.), Universität Passau

Studium der Philosophie, Psychologie und Deutschen Literaturwissenschaft in Passau, München und Toledo

Titel der Dissertation

Der Begriff affirmativer Kritik. Zum Verhältnis von Frankfurter Schule und französischer Philosophie

Zusammenfassung der Dissertation

Das Promotionsprojekt „Der Begriff affirmativer Kritik“ behandelt die Veränderungen des Begriffs der Kritik Mitte des 20. Jahrhundert, wie sie vor allem im Verhältnis von deutschsprachigen und französischen Theoretikern hervortreten. Gegenstand sind zwei theoretische Strömungen in ihren jeweils signifikanten Phasen, die kritische Theorie des Instituts für Sozialforschung der 1930er Jahre (Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Theodor W. Adorno), die später unter dem Nenner „Frankfurter Schule“ zusammengefasst wurde, sowie Theoretiker des französischen Poststrukturalismus der 1960er Jahre, insbesondere eine Auswahl aus den neo-nietzscheanischen Texten von Michel Foucault, Gilles Deleuze und Jacques Derrida.

Adorno in Frankreich

In dem Forschungsprojekt „Adorno in Frankreich“ werden die historischen Kontakte des deutschen Philosophen und Soziologen Theodor W. Adorno nach Frankreich untersucht. Ein erster Teil widmet sich den Kontakten mit den zeitgenössischen französischen Kolleg:innen von den 1940er bis zu den 1960er Jahren, ein zweiter Teil untersucht seine Rezeption in Frankreich nach seinem Tod 1969 bis zur Gegenwart. Das Phänomen der Rezeption wird dabei als ein beiderseitiger Prozess aufgefasst und in seiner Auswirkung auf deutsche und französische Diskussionen rekonstruiert. Entgegen der Auffassung, das Verhältnis Adornos zu Frankreich spiele keine besonders große Rolle, finden sich in Archiven, Briefwechseln und historischen Publikationen zahlreiche Bemerkungen, an denen sich das Verhältnis darstellen lässt. In den letzten Jahren erschien darüber hinaus eine ganze Reihe von französischen Publikationen über Adorno, die das aktuelle französische Interesse an seinen Arbeiten dokumentieren: fast alle seine Schriften und Vorlesungen sind inzwischen übersetzt und Teil der französischen Diskussion geworden. Das vorliegende Projekt knüpft direkt an dieses gegenwärtige Interesse an Adorno in Frankreich an.

Die Frankfurter Schule in Frankreich

Das Projekt „Die Frankfurter Schule in Frankreich. Die Pariser Zweigstelle des Instituts für Sozialforschung an der École Normale Supérieure von 1933-1939/40“ rekonstruiert den Kontakt zwischen dem exilierten Frankfurter Institut für Sozialforschung , das später als Frankfurter Schule bekannt wurde, mit der französischen Intellektuellenszene der 1930er Jahre. Das Projekt stützt sich auf Archive in Paris sowie zeitgenössische Publikationen wie die Zeitschrift für Sozialforschung. Es rekonstruiert einen Knotenpunkt in der Geschichte der Philosophie und Soziologie des 20. Jahrhundert. Das Ziel ist die Bearbeitung einer Forschungslücke in der Rezeption der frühen Frankfurter Schule in Frankreich, die bislang kaum erforscht wurde. Von den Ergebnissen des Forschungsprojekts aus lassen sich wesentliche Entwicklungen in der deutsch-französischen Soziologie und Philosophie, wie etwa der lange Konflikt zwischen Frankfurter Schule und Poststrukturalismus, auf neue Weise erklären.