Giulia Scalettaris | Forscherin

Mobilität, Migration und räumliche Neuordnung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: giulia.scalettaris  ( at )  univ-lille.fr Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Université de Lille | Position : Dozentin | Fachbereich : Soziologie , Politikwissenschaft |

Biographie

Giulia Scalettaris ist Dozentin für Politikwissenschaft an der Universität Lille, wo sie den Masterstudiengang Humanitarian Action mitleitet. Sie promovierte 2013 in Anthropologie an der School of Advanced Studies in Social Sciences (Paris) mit einer Arbeit über die Intervention des UNHCR in der Afghanistan-Krise. Seitdem beschäftigt sie sich weiterhin mit dem globalen Flüchtlingsregime, basierend auf ethnografischer Arbeit innerhalb von Institutionen und an institutionellen Schnittstellen. Derzeit koordiniert sie das Projekt ANR AMORE (Afghan Europeans. The Invention of a Mobility Regime), das die interne Funktionsweise und Entwicklung des afghanischen Mobilitätsregimes innerhalb der EU mit einem transnationalen Bottom-up-Ansatz analysiert.

Bevor sie an die Universität Lille kam, arbeitete sie mit der Tuft University (Boston), dem European University Institute (Florenz), dem Institute of Research for Development (Paris) und dem Graduate Institute of International and Development (Genf) zusammen. Von 2018 bis 2019 war sie dank eines Exzellenzstipendiums der Schweizerischen Eidgenossenschaft Gastforscherin in der Abteilung für Anthropologie und Soziologie desselben Instituts. Neben ihrer akademischen Erfahrung hat sie mit mehreren internationalen und Nichtregierungsorganisationen in Kenia, Frankreich, der Schweiz und insbesondere Afghanistan zusammengearbeitet.

Afghan Europeans. The invention of a mobility regime

Asylsuchende und Flüchtlinge sind vor, während und nach ihrem Asylantrag in ganz Europa sehr mobil. Dieses Projekt analysiert die interne Funktionsweise und Entwicklung des afghanischen Mobilitätsregimes innerhalb der EU. „Mobilitätsregime“ bezieht sich auf ein vorherrschendes Migrationsmodell, das auf einer Reihe vielschichtiger und voneinander abhängiger Beziehungen beruht. Die Afghanen wurden aufgrund ihres demografischen Gewichts und der historischen Tiefe ihrer innereuropäischen Zirkulationen ausgewählt. Das Projekt leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Migrations-Governance-Theorie, die immer noch Schwierigkeiten hat, Mobilitätsregime zu verstehen, sondern fragt auch, ob Afghanen – angesichts ihrer Mobilität, transnationalen Netzwerke, Beherrschung europäischer Sprachen und ihrer Vertrautheit mit mehreren europäischen Ländern – berücksichtigt werden können europäischer als viele EU-Bürger. Ein Bottom-up-Ansatz, der die Interaktion auf Straßenebene untersucht, wird in drei verschiedenen lokalen Bereichen angewendet: Friaul (Italien), Hauts-de-France (Frankreich) und Skäne (Schweden). Sobald die lokalen Arenen entschlüsselt sind, wird der Querverweis der Daten es ermöglichen, die Artikulation der drei Arenen zu analysieren und so eine transnationale Analyse zu entwickeln.

Routledge Handbook of International Organization

09.Dezember 2024

Marieke Louis , Giulia Scalettaris , Marieke Louis (dir.), Bob Reinalda (dir.),

Edition: Routledge
ISBN: 9781032540696

Link to the book page

This completely revised and rewritten handbook gives an overview of international organization (IO) as a dynamic field of research that adds to our understanding of global and regional relations and related domestic politics. Bringing together international scholars from a range of disciplines, it considers both IO as a process and multilateral organizations as institutions. This handbook is divided into five parts:

I.          Documentation, sources and perspectives

II.         International secretariats as bureaucracies

III.       Actors within and beyond international bureaucracies

IV.       Processes within and beyond international bureaucracies

V.        Challenges to international organizations

Containing new chapters on topics such as the anthropological perspective, IO secretariats in several continents outside of Europe, feminization, the digital turn and challenges to IO legitimacy, the contributors reflect on the progression of IO studies from a burgeoning field to a well‑established subfield of international relations and the move away from scholarship based mainly in North‑Western Europe and the United States. This book will be of particular interest to scholars and students of IOs, global governance, diplomacy and foreign policy, as well as practitioners of multilateral cooperation.


Publikationen

Scalettaris G., The UNHCR and the Afghan Crisis. The Making of the International Refugee Regime. Berghahn Books, New York & Oxford, 2023.

Scalettaris G, Fresia M., « International Organizations: The Anthropological Perspective ». B. Reinalda, M. Louis (ed.), Routledge Handbook of International Organization, Routledge, London and New York, 2024.