Dr. habil. Klaus Wieland | Assoziierter Forscher

Ehemaliges Mitglied
Dynamiken und Erfahrungen der Globalisierung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: klaus.wieland61  ( at )  gmail.com Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : American University of Beirut/Université de Strasbourg | Position : DAAD-Lektor (American University of Beirut)/Maître de conférences (Université de Strasbourg) | Fachbereich : Germanistik |

Biographie

Klaus Wieland studierte Germanistik, Romanistik und Soziologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, der Université Sorbonne Nouvelle Paris 3, der Freien Universität Berlin und der Université Marc Bloch Strasbourg 2. Er schloss sein Studium an der LMU München mit dem Magister Artium (M.A.) und der Promotion (Dr.phil.) ab. In Frankreich folgten die Agrégation in Germanistik und die Habilitation an der Université Sorbonne Nouvelle Paris 3 mit einer Arbeit über "Moderne Mannsbilder. Zur Semantik von Männlichkeit in der deutschsprachigen Erzählliteratur der Frühen Moderne (1890-1930)". 

Klaus Wieland ist DAAD-Lektor an der American University of Beirut und Maître de conférences am Département d'études allemandes der Université de Strasbourg (seit 2021 beurlaubt). 

Forschungsthema

Forschungsschwerpunkte

Deutsche Literatur vom 18. bis 21. Jahrhundert

Moderne Erzählliteratur

Moderne Lyrik

Kulturwissenschaften

Gender Studies

Literarisches und kulturelles Gedächtnis

Interkulturelle Literatur

Krieg, Migration und Gedächtnis. Das kulturelle Gedächtnis an den libanesischen Bürgerkrieg

Während seines Aufenthalts am Centre Marc Bloch organisierte Klaus Wieland mit Leyla Dakhli ein interdisziplinäres Kolloquium über "Geschichten über den libanesischen Bürgerkrieg", das am 17. und 18. Juni 2021 am CMB stattfand. Derzeit bereiten wir eine Buchpublikation mit dem Titel "The Cultural Memory of the Lebanese Civil War - Revisited" vor, das im Herbst 2023 erscheinen wird.

Dreißig Jahre nach dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs (1975-1990) zieht das Buch "The Cultural Memory of the Lebanese Civil War - Revisited" eine Bilanz, wie dieser Krieg erinnert wurde und wird, individuell wie kollektiv. Nachdem sich die Kriegsparteien im Ta'if Abkommen (1989) über eine Friedensregelung verständigt hatten, beschloss das libanesische Parlament 1991 eine allgemeine Amnestie für alle Verbrechen, die während des Kriegs begangen wurden. Auf diese Weise schützten sich die politischen Kriegsakteure vor einer möglichen strafrechtlichen Verfolgung, die ihre Machtstellung in der Nachkriegszeit gefährdet hätte. Das Amnestiegesetz sollte eine allgemeine Amnesie nach sich ziehen, der Bürgerkrieg wurde zu einem Tabuthema, jedenfalls im öffentlich-politischen Leben. Dennoch blieb der Krieg ein zentrales Thema im gesellschaftlichen und privaten Leben, im Libanon und außerhalb des Landes, in individuellen und kollektiven Gedächtnisformaten, die mit dem Konzept des "kulturellen Gedächtnisses" (Aleida und Jan Assmann) erfasst werden sollen. Das kulturelle Gedächtnis ist eine Form des kollektiven Gedächtnisses, das sich auf Texte, Bilder, Filme, Archive, Denkmäler, Rituale, Feste und Gedenktage stützt und mehrere Generationen, ja Jahrhunderte überdauert. Das Buch bilanziert, wie diese Gedächtnisträger den Bürgerkrieg erinnern und welche Aspekte dabei vergessen werden.  

Publikationen

Monografien

Moderne Mannsbilder. Zur Semantik von Männlichkeit in der deutschsprachigen Erzählliteratur der Frühen Moderne (1890-1930), erscheint voraussichtlich 2023

Der Strukturwandel in der deutschsprachigen Lyrik vom Realismus zur Frühen Moderne. Bonn 1996

Herausgeberschaften

Maryse Staiber/Klaus Wieland (Hg.): Lectures de textes poétiques germanophones de la Frühe Moderne / Modellanalysen zur deutschsprachigen Lyrik der Frühen Moderne 1890-1930. Recherches Germaniques, numéro hors-série 14 / Sondernummer 14 (2019)

Nicoletta Diasio/Klaus Wieland (Hg.): Die sozio-kulturelle (De-)Konstruktion des Vergessens. Bruch und Kontinuität in den Gedächtnisrahmen um 1945 und 1989. Bielefeld 2012

Nicoletta Diasio/Freddy Raphael/Klaus Wieland (Hg.): Revue des Sciences Sociales 44 (2010): La construction de l'oubli

Aufsätze (Auswahl)

"Literarische Reflexionen über die Erinnerungskultur an den Holocaust". In: Pawel Piszczatowski (Hg.): Jezyki milczenia. Literatura o traumie i postpamieci Zaglady. Warschau 2020, 85-100

"Die deutschsprachige Lyrik der Frühen Moderne (1890-1930)". In: Maryse Staiber/Klaus Wieland (Hg.): Lectures de textes poétiques germanophones de la Frühe Moderne / Modellanalysen zur deutschsprachigen Lyrik der Frühen Moderne 1890-1930. Recherches Germaniques, numéro hors-série 14 / Sondernummer 14 (2019), 5-27

"Stefan George: Von einer Begegnung (1890)". In: Maryse Staiber/Klaus Wieland (Hg.): Lectures de textes poétiques germanophones de la Frühe Moderne / Modellanalysen zur deutschsprachigen Lyrik der Frühen Moderne 1890-1930. Recherches Germaniques, numéro hors-série 14 / Sondernummer 14 (2019), 105-125

"Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Gotthold Ephraim Lessings frühen Lustspielen Der Misogyne und Die alte Jungfer". In: Lessing Yearbook/Jahrbuch XLIV (2017), 71-87

"Le schéma narratif victimaire dans la littérature gay allemande à la fin du XXe siècle (1970-2000)". In: Bernard Banoun/Anne Tomiche/Monica Zapata (Hg.): Fictions du masculin dans les littératures occidentales. Paris 2014, 249-263

"Politische Reflexionen im Kriesgroman der Weimarer Republik". In: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 16 (2013/14), 115-143

"Alternde Männer, wechselnde Gefühle. Emotionale Konversionen in Max Frischs Homo Faber und Montauk". In: Toni Tholen/Jennifer Clare (Hg.): Literarische Männlichkeiten und Emotionen (= Germanisch-Romanische Monatsschrift, Beiheft 52). Heidelberg 2013, 177-199

"Unscharfes Schreiben gegen Schweigen und Vergessen in W.G. Sebalds Die Ausgewanderten". In: Nicoletta Diasio/Klaus Wieland (Hg.): Die sozio-kulturelle (De-)Konstruktion des Vergessens. Bruch und Kontinuität in den Gedächtnisrahmen um 1945 und 1989. Bielefeld 2012, 291-308

"Die Maskulinität des kleinen Mannes. Anmerkungen zur neusachlichen Männlichkeit". In: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 13/14 (2009/10), 179-207 

"Erzählen und Erinnern bei Ingeborg Bachmann und Anne Duden. Zur Kritik am Patriarchat und am NS-Faschismus". In: Wirkendes Wort. Deutsche Sprache und Literatur in Forschung und Lehre 59, Heft 2 (2009), 291-310

"Mannsbilder im Kriegsroman der Weimarer Republik. Anmerkungen zur literarischen Konstruktion militärisch-hegemonialer Männlichkeit". In: Musil-Forum. Studien zur Literatur der Klassischen Moderne 30 (2007/2008), 153-193

"Die Konstruktion von männlichen Homosexualitäten im psychiatrisch-psychologischen Diskurs um 1900 und in der Erzählliteratur der Frühen Moderne". In: Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und Wissenschaften/Yearbook for the History of Literature, Humanities, and Sciences 9 (2005), 216-262