Paula Seidel | Assoziierte Doktorandin

Mobilität, Migration und räumliche Neuordnung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: paula.seidel  ( at )  cmb.hu-berlin.de Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) | Position : Assoziierte Doktorandin | Fachbereich : Geschichte |

Biographie

Paula Seidel ist Doktorandin der Europa-Universität Viadrina und seit Juni 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre Marc Bloch (seit Herbst 2022 assoziiertes Mitglied). Sie studierte Interkulturelle Europastudien und Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mit der Wahl der regionalen Schwerpunkte Frankreich und Südosteuropa verfolgte sie ihr Interesse an transnationalen Ansätzen kulturhistorischer Forschung. Dieses vertiefte sie im Masterstudium der Europäischen Kulturgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) in der Auseinandersetzung mit den grenzüberschreitenden Biografien und Diskursen europäischer Intellektueller. Zwei Studiensemester verbrachte sie an den Universitäten Caen und Zagreb. Derzeit (von September 2023 bis Februar 2024) ist Paula Seidel Stipendiatin am Leibnitz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz.

Während des Masterstudiums war Paula Seidel als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Kulturgeschichte der Neuzeit bei Prof. Dr. Gangolf Hübinger tätig. Vor Promotionsbeginn leitete sie in Frankfurt (Oder) ein zweijähriges Projekt im Bereich der Regionalentwicklung (Bildungsübergänge).

Titel der Dissertation

Intellektuelle in Umbruchzeiten

Politische Gestaltungspraktiken des Publizisten Milan Ćurčin während des Zerfalls der Habsburgermonarchie und der europäischen Neuordnung nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1929)

Zusammenfassung der Dissertation

Das Dissertationsprojekt erforscht politische Gestaltungspraktiken von Intellektuellen vor dem Hintergrund der krisenhaften Zeit des Ersten Weltkrieges und der europäischen Neuordnung. Im Zentrum stehen die Aktivitäten des serbischen Publizisten Milan Ćurčin sowie sein Netzwerk in Zagreb, Belgrad, Wien und London im Zeitraum von 1914-1929. Ćurčin setzte sich im Londoner Exil für die Gründung eines jugoslawischen Staates ein. Nach dessen Proklamation kämpfte er als Herausgeber der Zeitschrift „Nova Evropa“ für eine liberal-demokratische Staatsordnung.

Am biografischen Beispiel untersucht die Dissertation, wie Intellektuelle ihre Ordnungsideen auf konkreter Handlungsebene umsetzen. Sie fragt nach dem Zusammenspiel von Zeitdiagnosen, individuellem Gestaltungsanspruch und Gestaltungspraktiken. Dabei bezieht sie Ćurčins persönliches Netzwerk als Instrument politischer Mitgestaltung sowie als Kommunikationsraum ein. Anhand seiner Erfolge und Misserfolge, seiner Strategien und Anpassungen bilanziert das Forschungsprojekt über Räume und Grenzen politischer Mitgestaltung von Intellektuellen in postimperialen Umbruchzeiten.

Institution der Dissertation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Betreuer
Prof. Dr. Claudia Weber