Dr. Sarah Frenking | Assoziierte Forscherin
Ehemaliges Mitglied
Mutterinstitut
:
ZZF Potsdam
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Position
:
Assoziierte Forscherin
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Fachbereich
:
Geschichte
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Biographie
seit 2024 - Assoziierte Wissenschaftlerin am ZZF Potsdam in Abteilung V
seit 2021 - Assoziierte Forscherin am Centre Marc Bloch, Berlin
2021-2024 - Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Freigeist-Projekt "The Other Global Germany. Transnational Criminality and Deviant Globalization in the 20th Century" an der Universität Erfurt
2023 - Karl-Ferdinand-Werner Fellowship am Deutschen Historischen Institut Paris
2020 - Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen (Erstbetreuerin Prof. Dr. Rebekka Habermas) zur Geschichte der Grenzpolizei und des nation building an der deutsch-französischen Grenze, 1887-1914
2018/19 - Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen
2015-2018 - Promotionsstipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung
2013 - Master of Arts (Studium an der Georg-August-Universität Göttingen und der Université Paris 1, Panthéon-Sorbonne)
2011 - Bachelor of Arts (Studium an der Georg-August-Universität Göttingen)
Forschungsschwerpunkte
transnationale Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Polizei-, Kriminalitäts-, Sexualitäts- und Geschlechtergeschichte, Geschichte des Antisemitismus, Geschichte des nation building und border studies
Titel der Dissertation
Zwischenfälle im Reichsland. Überschreiten, Polizieren, Nationalisieren der deutsch-französischen Grenze (1887-1914)
Zusammenfassung der Dissertation
Institution der Dissertation
Betreuer
Projekte
Wege der Prostitution. "Mädchenhandel", Deviante Mobilitäten und (il)legale Sexualitäten zwischen Deutschland, Frankreich und Nordafrika, 1920-1960
https://zzf-potsdam.de/de/forschung/projekte/wege-der-prostitution
"The Other Global Germany. Transnational Criminality and Deviant Globalization in Germany" (Universität Erfurt)
Sex, Mobilität, Moral. Raumpraktiken und -wahrnehmungen des „Mädchenhandels“ zwischen Deutschland, Frankreich und Nordafrika (1900-60)
In dem Projekt geht es um eine Geschichte transnationaler Mobilität und kommerzieller Sexualität zwischen Deutschland, Frankreich und Nordafrika vom beginnenden 20. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre. Im Mittelpunkt steht die Idee des sogenannten „Mädchenhandels“ oder „traite des blanches“, einer Vorstellung, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in globalem Maßstab Frauen- und Sittlichkeitsvereine, Polizeiinstitutionen und seit den 1920er Jahren als Trafficking in Women and Children auch den Völkerbund beschäftigte. Dabei geht es erstens um die damit verbundenen Raum- und Moralvorstellungen, etwa öffentliche Annahmen über weit verzweigte kriminelle Netzwerke und grenzübergreifende moral panics. Zweitens finden internationale Kooperationen zur politischen und polizeilichen Raumkontrolle Beachtung. Drittens kommen die Praktiken, Erfahrungen und Bewegungsweisen der in die transnationale Prostitution involvierten Akteur*innen, ihre Raumbezüge, Netzwerke und Routen in den Blick.
Untersucht wird die Vorstellung eines „Mädchenhandels“ und die tatsächliche Mobilität von Akteur*innen zwischen Deutschland, Frankreich und Nordafrika: Dies umfasst nicht nur Frauen, sondern auch Männer wie Touristen oder Soldaten und eine Mobilität nicht nur von Europa nach Nordafrika, sondern auch entgegengesetzt: Zentrale Kontexte sind unter anderem Bordelle im französisch besetzten Rheinland, deutsche Fremdenlegionäre und ihre Verbindung mit der kolonialen Prostitution. Das Ziel besteht in einer transnationalen und -imperialen Geschichte von Mobilität und Globalität „kleiner Akteur*innen“ im Kontext (post)kolonialer politischer, geschlechtlicher und sozialer (Raum)Ordnungen.
Publikationen
Monografie
- Zwischenfälle im Reichsland. Überschreiten, Polizieren, Nationalisieren der deutsch-französischen Grenze (1887-1914). Historische Studien 81, Frankfurt am Main: Campus, 2021.
Herausgeberschaften
- Themenheft: Frauen polizieren, Werkstatt Geschichte (mit Martin Göllnitz und Elisabeth Janik-Freis, in Vorbereitung)
- Special Issue: Between Deviance and Marginalisation. Gendered Perspectives on Transnational Crime, Crime, History, and Societies/ Crime, Histoire et Sociétés (mit Andreas Guidi, in Vorbereitung).
- Deviant Global Germany. Transnational Histories of Crime, Morality and Mobility. Toronto: University of Toronto Press, 2025 (mit Ned Richardson-Little and Bodie Ashton, in Vorbereitung)
- Begrenzungen, Überschreitungen/ Limiter, franchir. Interdisziplinöre Perspektiven auf Grenzen und Körper/ Approches interdisciplinaires sur les frontières et les corps. Deutschland und Frankreich im wissenschaftlichen Dialog/ Le dialogue scientifique franco-allemand, Bd. 11, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021. (mit Sarah Ehlers, Sarah Kleinmann, Nina Régis, Verena Triesethau)
Aufsätze
Moving through the Underworld. Prostitution, Deviant Mobilities and the Traffic in Women between France and Tunisia during the Interwar Period, in: Crime, History, and Societies (in Vorbereitung).
Die Tiefen von Paris. Prostitution und „Internationaler Mädchenhandel“ zwischen Moralisierung, Arbeitsmigration und Notbehelfsökonomie um 1900, in: Nora Lehner, Paul Horntrich (Hrsg.): Sozioökonomie der Sexualitäten (zur Veröffentlichung angenommen).
Praktiken des Verschweigens und verschwiegene Raumzusammenhänge. Grenzpolizei und Bewegungsfreiheit von Sinti:zze und Rom:nja im Elsass um 1900, in: Karolin Wetjen, Philipp Müller, Richard Hölzl, Bettina Brockmeyer (Hrsg.): Schweigen machen. Zugänge zur Geschichte der Moderne, Frankfurt am Main 2024.
Bedrohtes Gebiet. Polizeikommissare, Experteninszenierung und Praktiken der nationalen Sicherheit an der deutsch-französischen Grenze um 1900, in: Martin Göllnitz, Sabine Mecking (Hrsg.): Polizei und Sicherheit. Akteure – Heuristik – Repertoires (Geschichte und Ethik der Polizei und öffentlichen Verwaltung, Bd. 5), Wiesbaden 2023.
Grenzerfahrung, Raumaneignung und Bewegungsweisen. Praxeologische Perspektiven auf das deutsch-französische borderland um 1900, in: Christine Gundermann, Lina Schröder, Markus Wegewitz (Hrsg.): Europäische Grenzregionen. Neue Wege im Umgang mit historischen Raum- und Grenzkonzeptionen in der Geschichtswissenschaft. Dresden 2023.
- Le spectacle de la ligne de frontière. Police, médias et franchissements militaires de la frontière franco-allemande vers 1900, in: Francia. Forschungen zur Westeuropäischen Geschichte, 49 (2022), S. 329-354. (zugleich: Prix »Traduire et diffuser« des DHI Paris).
- Making the French-German Border. Practices, Conceptions and Perceptions of Spatial Policing 1887-1914, in: Levke Harders, Falko Schnicke (Hrsg.): Belonging across Borders. Studies of the German Historical Institute London, Oxford 2022, S. 137-165.
- Praktiken des Verschweigens und verschwiegene Raumzusammenhänge. Räumliches Polizieren und Bewegungsfreiheit von Sinti und Roma im Elsass um 1900, in: Bettina Brockmeyer, Richard Hölzl, Philipp Müller, Karolin Wetjen (Hrsg.): Praktiken des (Ver-)Schweigens in Politik, Wissensproduktion und Geschlechterbeziehungen, zur Veröffentlichung angenommen.
- mit S. Ehlers, S. Kleinmann und V. Triesethau: Körper und Grenzen im Prisma von Erfahrung, Raum und Gewalt, in: Ehlers et.al: Begrenzungen, Überschreitungen/ Limiter, franchir, S. 7-30.// Des corps et des frontières au prisme de l'expérience, de l'espace et de la violence, in: Ehlers et.al: Begrenzungen, Überschreitungen/ Limiter, franchir, S. 31-54.
- Grenzüberschreitungen. Räumliches Polizieren, körperliche Erfahrungen und die Bedeutung des Nationalen an der deutsch-französischen Grenze um 1900, in: Ehlers et.al: Begrenzungen, Überschreitungen/ Limiter, franchir, S. 57-82.
- Grenzkontrolle am Nationalfeiertag. Deutsch-französisches border making um 1900, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2020, www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-29144.
- „Fast täglich ergehen von Seiten des Publikums Anfragen an mich, wo die Grenze sei.“ Die Konstruktion der deutsch-französischen Grenze vor Ort um 1900, in: Trajectoires, hors série 3 (2017).
- Loyalty and Belonging to France and the German Empire. The Negotiation of Jewish-Alsatian Applicants‘ Nationality in French Naturalization-files, 1870-1900, in: Oriol Luján, Laura Canalias (Hrsg.): Los Embates de la Modernidad. Debates en torno la Ciudadaná, el Liberalismo, el Republicanismo, la Democracia y los Movimientos Sociales. Actas del V Encuentro de Jóvenes Investigadores en História Contemporánea. Vol. 4, Barcelona 2017, S. 77-93.
Sonstiges
Rezension: Péter Bencsik: Border Regimes in Twentieth Century Europe, London 2023, in: H-Soz-Kult, 20.06.2024, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-139927
Rezension: Johannes Großmann : Zwischen Fronten. Die deutsch-französische Grenzregion und der Weg in den Zweiten Weltkrieg, Göttingen (Wallstein) 2022, in: Francia recensio (2023) 4.
Rezension: Steffen Mau Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21.Jahrhundert. München, Beck 2021, in: Historische Zeitschrift 317 (2023), S. 261-262.
Tagungsbericht: Historikertag 2021: Renitente Sündenböcke. Widersprechen und Aufbegehren in Hafenstädten des 19. und 20. Jahrhunderts, 05.10.2021 – 08.10.2021 hybrid (München), in: H-Soz-Kult, 11.12.2021, (www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-9228).
- Podcast „von borderlands, Polizei und Polizierten“. Historische Geographie – Aktuelle Forschung. Beiträge aus Forschung und Wissenschaft, Universität Bamberg, 15.07.2021 (https://www.uni-bamberg.de/histgeo/histgeo-bamberg/podcast/)
- Grenzerfahrung, Annäherungen an die Geschichte einer Grenzgängerin, in: Irène Melix: NO SOLO, D21 Kunstraum Leipzig e.V. Leipzig 2020, S. 33-38.