Weronika Adamska | Assoziierte Doktorandin
Mutterinstitut
:
EHESS, Freie Universität Berlin
|
Fachbereich
:
Politikwissenschaft
,
Zeitgenössische Geschichte
|
Biographie
Seit 2020 promoviert Weronika Adamska im Bereich Politikwissenschaften an der École des hautes études en sciences sociales in Co-Betreuung mit der Freien Universität Berlin.
Nach einem Master in Rechtswissenschaften an der Universität Warschau (2018) studierte sie an derselben Universität Politikwissenschaft. Mithilfe eines Stipendiums der französischen Regierung habe sie einen Forschungsmaster in Politikwissenschaft an der École des hautes études en sciences sociales (2020) absolviert. Während ihres Studiums habe sie auch Aufenthalte an der Universität Paris 8 und der Sciences Po Paris gemacht.
Sie ist Trägerin eines Promotionsstipendiums des französischen Ministeriums für Hochschulbildung, Forschung und Innovation im Rahmen der Deutsch-Französischen Hochschule. Ihre Doktorarbeit, betreut von Rainer Maria Kiesow und Dieter Gosewinkel, befasst sich mit den intellektuellen Streiten um den Ausnahmezustand in Frankreich und Deutschland (1955-2020). Derzeit ist sie auch Gastwissenschaftlerin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Mitglied des deutsch-französischen Doktorandenkollegs "Unterschiede denken: Praktiken, Narrative, Medien" (EHESS, HU Berlin, TU Dresden, UCA Marrakech).
Stipendium
Promotionsstipendium des französischen Ministeriums für Hochschulbildung, Forschung und Innovation im Rahmen der Deutsch-Französischen Hochschule
Titel der Dissertation
Streit um den Ausnahmezustand. Eine soziale Geschichte einer intellektuellen Debatte (Frankreich-Deutschland, 1955-2020)
Institution der Dissertation
Betreuer
Streit um den Ausnahmezustand: Deutschland und Frankreich, 1955-2020
Der Ausnahmezustand stößt auf besonderes Interesse, sowohl als Gegenstand der Forschung als auch der öffentlichen Kontroverse. Er ist gleichzeitig ein juristisch-politisches Konzept, eine Praxis und ein Diskurstyp. In meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich mit den sozialen und politischen Bedingungen für die Entstehung des Ausnahmezustands als Thema der öffentlichen Debatte und der demokratischen Besorgnis in Frankreich und Deutschland. Ich versuche zu zeigen, wie die verschiedenen Auseinandersetzungen um den Ausnahmezustand - sei es über seine Anwendung, seine Verfassungsgebung oder die Legitimität der Notstandsmaßnahmen - zu Erkenntnisprüfungen werden. Gestützt auf die pragmatische Soziologie schlage ich vor, dass der Akt der Teilnahme an der Debatte, das Aufschreiben der eigenen Argumentationen, Urteile und Erkenntnisse die impliziten politischen und kognitiven Repräsentationen deutlich macht. Daher wäre die Debatte über den Ausnahmezustand eine reflexive Übung, die darin besteht, die Prinzipien und Werte einer politischen Gesellschaft explizit zu machen und zu definieren, wie diese in einer Krisensituation angewendet werden sollen.