Jay Rowell ist neuer Direktor des Centre Marc Bloch
01. September
Zum 1. September hat der Politikwissenschaftler Jay Rowell die Leitung des Centre Marc Bloch übernommen. Er folgt auf den Historiker Jakob Vogel, der als Professor an die Sciences Po Paris zurückkehrt.
Nach seinem Studium an der Duke University, an Sciences Po Paris und der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) promovierte Jay Rowell in Politikwissenschaften an der EHESS mit einer Arbeit über die Wohnungspolitik in der DDR. Nach seiner Ernennung zum CNRS-Forscher, arbeitete Jay Rowell zunächst am Georg-Simmel-Zentrum der EHESS, bevor er 2004 zur Groupe de sociologie politique européenne an der Universität Straßburg wechselte, wo seine Lehre und Forschung im Bereich Europäische Union, Regierungssoziologie, Sozialstaat und Methoden der Sozialwissenschaften lagen und wo er von 2007 bis 2012 Leiter dieses Forschungszentrums war. Von 2006 bis 2016 übernahm er die stellvertretende Leitung des CIERA und wurde 2013 zum Forschungsprofessor des CNRS ernannt. Er war Präsidiumsbeauftragter für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung an der Universität Straßburg und Mitglied des nationalen Fachkollegiums des CNRS.
Seine Forschung zur DDR verbindet Sozialgeschichte, Stadt- und Regierungssoziologie. Jay Rowell hat zum historischen Vergleich, zur Zivilgesellschaft und zum Sozialstaat gearbeitet und beschäftigt sich mit der Soziologie europäischer Akteur:innen, dem Verhältnis von Bürger:innen zu Europa sowie mit Sozialpolitiken in Europa. Darüber hinaus hat er Untersuchungen zur Hochschulpolitik veröffentlicht. Derzeit arbeitet er an einem Projekt über die Bedeutung von „Soft Skills“ in der Einstellungspraxis, das die Mechanismen sozialer Reproduktion vor dem Hintergrund meritokratischer und demokratischer Bildungssysteme beleuchten soll.
Jay Rowell: „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe am Centre Marc Bloch, dessen anerkannte interdisziplinäre und transnationale Forschung einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Herausforderungen unserer Gegenwart wie dem Klimawandel, politischen und sozialen Konflikten oder der Globalisierung leistet. Dank des Engagements von Jakob Vogel und dem gesamten Team übernehme ich die Leitung einer sehr gut aufgestellten Einrichtung, die die Unterstützung ihrer französischen und deutschen Träger genießt und in ein breites Netzwerk verschiedener Partner in Deutschland, Europa und darüber hinaus eingebunden ist. Mit den stellvertretenden Direktorinnen, Marieke Louis und Esther Möller, die ihr Amt zum 1. Oktober 2023 antritt, möchte ich die bestehenden Grundlagen weiter ausbauen und sie in Richtung Ostmitteleuropa, Afrika und den Mittleren Osten erweitern, um Fragen nach dem Erstarken autoritärer Regie, identitärer Bewegungen und der Vertiefung sozialer Ungleichheiten zu untersuchen.“
Kontakt:
Sébastien Vannier
sebastien.vannier ( at ) helmholtz-klima.de