Dr. Sabine Rudischhauser | Associated Researcher
Former Member
Home Institution
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Université libre de Bruxelles
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Position
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Collaboratrice scientifique au Centre de recherche Mondes modernes et contemporains de l'Université libre de Bruxelles
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Disciplines
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History
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Scholarship
1981-1987 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
1991-1993 Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
Okt. 2007-Okt. 2009 Forschungsstipendium der Gerda-Henkel-Stiftung
1.10.2014 - 31.1.2015 Visiting Scholar am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt a.M.
Researchtopic
Geschichte der Arbeitswelten und des Arbeitsrechts im 19. und 20. Jahrhundert; Geschichte des Sozialstaates, Moderne Regulierungsregime, insb. Formen öffentlich-privater Regulierung
Title of thesis
Vertrag, Tarif, Gesetz. Der politische Liberalismus und die Anfänge des Arbeitsrechtes in Frankreich, 1890-1902. (Studien des Frankreichzentrums der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Bd.4) Berlin, Berlin Verlag Arno Spitz, 1999.bei Prof. Dr. GerdSupervisor
Projects
"Regulierung des Arbeitsmarktes im Zusammenspiel von Tarifparteien und öffentlicher Verwaltung: Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen in Deutschland und Frankreich in der Zwischenkriegszeit"
financé par le Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
Recherches pour une histoire de l’interaction des pouvoirs publics avec les syndicats patronaux et ouvriers dans l’entre-deux-guerres, analysée à travers différents régimes de régulation, tous fondés sur une transformation de la convention collective, censée n’engager que les membres des parties signataires, en «convention-loi" obligatoire pour tous les employeurs et salariés du secteur concerné. Recherche intégrant une réflexion sur la naissance des « relations industrielles » comme discipline académique à fortes connotations normatives et prescriptives, naissance contemporaine à l’établissement de ces régimes. Le projet s’intéresse aux procédures de régulation ayant servi de modèle, aux narratives de légitimation, aux pratiques administratives, aux recours en justice des employeurs sujets à la convention collective étendue, et au développement de la doctrine.
Our project is one of four case studies on "The Nazi Social Order implemented? Annexed and occupied states", second part of the project directed by Sandrine Kott and Kiran Klaus Patel, "The Internationalization of Nazi Labor and Social Policy and the Role of the Reichsarbeitsministerium, 1933-1945", being itsel part of the project on the "Geschichte des Reichsarbeitsministeriums in der NS-Zeit",financed by the Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
www.historikerkommission-reichsarbeitsministerium.de
"Vom Acht-Stunden-Tag zur 40-Stunden-Woche: Legitimitätsdiskurse der Arbeitszeitgesetzgebung der Zwischenkriegszeit in Frankreich, Belgien und Deutschland"
Die Einführung des Acht-Stunden-Tages führte in Frankreich und Belgien zu neuen Formen des Zusammenwirkens von Gesetzgebung, Verwaltung und Tarifparteien, die in den Rechts- und Sozialwissenschaften lebhaft diskutiert wurden. Der Grundgedanke, die Arbeitszeit durch ein Rahmengesetz zu regeln, dessen konkrete Umsetzung für einzelne Gewerbe zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgehandelt werden sollte, wurde als wegweisend für die zukünftige Arbeits- und Sozialgesetzgebung hervorgehoben. In ihr sollte sich das Parlament auf die Verabschiedung politischer Leitlinien beschränken, die von den „techniciens et professionnels“ (Grunebaum-Ballin) konkretisiert werden sollten. Wie die zeitgenössische Begrifflichkeit schon andeutet, wurden technokratische Konzepte ebenso diskutiert wie korporatistische Modelle. Im politischen Spektrum links stehende Arbeitsrechtler sahen in der „législation autonome du travail“ (G. Scelle) ebenso einen Fortschritt wie katholische Autoren (H.Velge) in der „législation professionnelle“, solange die Verbände im Auftrag und unter Aufsicht des Staates handelten, der das Gemeinwohl garantierte. Die Debatten um die Arbeitszeitgesetzgebung der 30er Jahre lassen die mit der hybriden Regulierung verbundenen übergreifenden gesellschaftspolitischen Gestaltungsvorstellungen deutlicher hervortreten.
Die französische und belgische Arbeitszeitgesetzgebung und die sie stützenden Legitimationsdiskurse sollen einbezogen werden in einen kontrastierenden Vergleich mit der Gesetzgebung der Weimarer Republik zum Acht-Stunden-Tag. Hier wurde die Tarifparteien erst fünf Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes an der Regulierung beteiligt, als 1923 Abweichungen vom gesetzlichen Standard nach unten ermöglicht werden sollten. Auch das belgische Gesetz über den Acht-Stunden-Tag vom 14.6.1921 hatte längere Arbeitszeiten gebilligt, wenn sie zwischen Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern vereinbart worden waren. Untersucht werden soll, ob Autonomie als Legitimationsquelle im Falle der tariflichen Derogation von Schutzgesetzen eine besondere Rolle spielt – eine These, die Alain Supiot für die französische arbeitsrechtliche Gesetzgebung nach 1982 aufgestellt hat.
Beitrag zum Projekt "Die Legitimation privater und öffentlich-privater Regulierung in Gegenwart und Vergangenheit" unter Leitung von Peter Collin (MPI für europäische Rechtsgeschichte), Klaus Dieter Wolf und Melanie Coni-Zimmer (Hessische Stiftung Friedens-und Konfliktforschung), finanziert durch das Frankfurter Exzellenzcluster "Normative Ordnungen".
Organisation of Events
Journée d'études "Modelle deutscher Sozialpolitik und nationalsozialistische Besatzungsherrschaft". Centre Marc Bloch, 27. Oktober 2015, 9.30 bis 15.30 Uhr
Miscellaneous
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen
Arbeitskreis Arbeitsrechtsgeschichte des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte und des Hugo-Sinzheimer Instituts für Arbeitsrecht
Association francaise pour l'histoire des mondes du travail http://afhmt.hypotheses.org/
Deutsch-französisches Historikerkomitee / Comité franco-allemand des historiens
http://www.historikerkomitee.de/ http://www.comitehistoriens.fr/
Activities
19.1.2015 Histoire croisée. Zur Methodik des Vergleichs in der Rechts- und Sozialgeschichte des deutschen und französischen Arbeitsrechts. Vortrag, Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a.M.
4.2. 2015 Droit vivant et droit des juristes. Une histoire croisée du droit des conventions collectives en France et en Allemagne 1890-1918/19. Conférence, Institut François Gény, Université de Lorraine.
19./20.2. 2015 Bargaining for a fair price. Collective agreements and changing perceptions of domestic work in France and Germany. Contribution au Colloque “The Hidden Abodes of Production. Labour, commodities and repertoires of evaluation in the European eighteenth and nineteenth centuries”, University of Antwerp, Centre for Urban History.
4.-5-6.2015 (with Kenneth Bertram), The Nazi social order implemented? Annexed or Occupied States. Belgium. Contribution au Colloque “Negotiating the Nazi Model. The Internationalization of Nazi Labour and Social Policy and the Role of the Reichsarbeitsministerium, 1933-1945, London, German Historical Institute
10.12.2015, Geregelte Verhältnisse. Eine Geschichte des Tarifvertragsrechts in Deutschland und Frankreich, 1890-1918/19, Vorstellung meines gleichnamigen Buches im Arbeitskreis Arbeitsrechtsgeschichte des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte und des Hugo-Sinzheimer-Instituts für Arbeitsrecht.
17.3.2016 (mit Kenneth Bertram), Belgien: "Neue soziale Ordnung" und Besatzungsherrschaft. Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Tagung "Das Reichsarbeitsministerium als globales Propaganda- und Herrschaftsinstrument, 1933-1945", durchgeführt durch die Unabhängige Historikerkommission zur Geschichte des Reichsarbeitsministeriums, Humboldt Graduate School.
31.3.2016, Metal, Textile, Leather: Inventing Branches, Organizing Labour. Contribution to the Session "Categorizing Work and Livelihood", organized by Sigrid Wadauer and Theresa Wobbe, at the European Social Science History Conference 2016, University of Valencia.
8.4.2016, From 8-Hour-Day to 40-Hour-Week: Legitimization Discourses of Labour Legislation between the Wars in France and Belgium. Contribution to the workshop "The Legitimization of Private and Public Private Regulation. Past and Present", organized by the Max-Planck-Institute for European Legal History and the Peace Research Institute Frankfurt.
Collection: Industrielle Welt. Schriftenreihe des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte
ISBN: 978-3-412-50536-3
Geregelte Verhältnisse im Gewerbe zu schaffen, war das Ziel von Arbeitern und Arbeitgebern, die in kollektiven Verhandlungen Arbeitsbedingungen festlegten. Was wussten Sozialreformer und Juristen von der Tarifpraxis und wie wollten sie diese für sie neue Praxis in die geltende Rechtsordnung einfügen? Wieweit konnten die selbst an Tarifverträgen Beteiligten auf die Konstruktion des Tarifrechts Einfluss nehmen? Anschaulich stellt die Autorin dar, wie Tarifverträge ausgehandelt und durchgesetzt, statistisch erfasst und wissenschaftlich bearbeitet, weiterentwickelt und institutionalisiert wurden. Der vergleichende Ansatz stellt die etablierten, nationalen Erzählungen in Frage und führt zu neuen Erklärungen für die Entwicklung des Tarifrechts in den beiden Ländern.