(STEPPE) Scaling the Transnational: Entangled Political Imaginaries and Practices in East and West Europe
Projektleitung: Isabella Löhr (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), CMB Berlin)
Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF
Projektpartner: CEU – Democracy Institute in Budapest, New Europe College in Bukarest, Institut für Politikwissenschaft an der Universität Leipzig
Laufzeit: 2024 – 2026
Webseite: steppe.hypotheses.org/
Die Europäische Union steht vor immensen politischen Herausforderungen. In vielen Ländern werden demokratische Prinzipien hinterfragt und eine „illiberalen Politik“ als Verteidigung nationaler Werte explizit gegen die „liberalen Werte des Westens“ in Stellung gebracht. „Liberale Demokratien“ und „illiberale Regime“ werden damit einander gegenüber gestellt und alte Dichotomien wiederbelebt: Während Osteuropa ein Demokratie- und Rechtstaatsdefizit attestiert wird, erscheint Westeuropa als lediglich interessiert am Erhalt seiner diskursiven und politischen Dominanz. Diese Ost/West-Opposition verleiht der Vertrauenskrise zwischen den europäischen Staaten eine geopolitische und territoriale Dimension.
Das Projekt untersucht vor diesem Hintergrund die transnationalen Dimensionen politischer Bewegungen und ideologischer Auseinandersetzungen in Europa. Das BMBF-Projekt startete im Juli 2024 am Centre Marc Bloch. Es hinterfragt die Dichotomie zwischen West- und Osteuropa als Analysekategorie für das Verständnis historischer und aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und politscher Konflikte.
STEPPE adressiert multidirektionale Transfers und die diesen zugrundeliegenden Erfahrungen, welche europäische Gesellschaften präg(t)en. Ost-West-Verflechtungen werden als zentrale, aber oft übersehene Komponente der europäischen politischen Kultur und gesellschaftlichen Vorstellungen herausgearbeitet. Vier thematische Zugänge strukturieren das Projekt: drei Formen des Ideologietransfers (liberal, illiberal, links) sowie transnationale akademischen Netzwerke, die den Austausch sowohl beobachten als auch gestalten.
Zu diesem Zweck wird ein internationales Netzwerk mit Partnern in Mittelost- und Südosteuropa auf- und ausgebaut. Im Rahmen von regelmäßigen Netzwerktreffen, durch ein Fellowprogramm mit Kurzzeitstipendien für junge Forschende sowie mit gezielten Trainings wird im Projekt ein Folgeantrag für eine EU-Forschungsförderung erarbeitet.
- Leitung:
- Isabella Löhr