Projektleitung: Jay Rowell (CMB Berlin)
Fördermittelgeber: Volkswagenstiftung
Projektpartner: Louise Ashley (Queen Mary University of London), Christian Schneickert (Universität Magdeburg),  Marlène Benquet (IRISSO), Sébastien Michon (SAGE - Uni Strasbourg)
Laufzeit: 2025 – 2029

Das Projekt untersucht den Einfluss von Eliten aus dem Finanz- und Consultingsektor auf Vermögensungleichheiten und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt, Sozialausgaben oder staatliche Regulierung. In einem vergleichenden soziologischen Zugang analysiert das Projekt das berufliche Milieu dieser Eliten hinsichtlich der Herausbildung, Konsolidierung und den Ausdrucksformen weltanschaulicher Überzeugungen sowie hinsichtlich ihrer sozialen Reproduktion und Karrieremobilität in andere Wirtschaftszweige und in die Politik in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und der EU. Anhand von Interviews und einer Längsschnittstudie werden Selektions- und Sozialisationsmechanismen untersucht, die bei Consulting- und Finanzelite ein meritokratisches Selbstbild erzeugen, das der Legitimierung ihrer hohen Vergütungen sowie ihrer wohlhabenden Kunden dient. Diese qualitativen Erkenntnisse ergänzen die quantitative Analyse verschiedener biographischer Datenerhebungen. Durch die Analyse von Elitenstrukturen können Netzwerke von Verbindungen und Einflussnahme zwischen Finanz- und Beratungseliten veranschaulicht werden. Das Projekt untersucht, wie Weltanschauungen, Neigungen und kognitive Dispositionen sich über Karrieremobilität, Beratung und Lobbyarbeit in andere Elitebereiche verbreiten und wie diese das Handeln von Regierungen und Unternehmen beeinflussen, die mit existenziellen Fragen wie dem Klimawandel, der Erhaltung des Wohlfahrtsstaates sowie der zunehmenden Ungleichheit von Vermögen und Einkommen und der Polarisierung der Gesellschaft konfrontiert sind.