Buchpräsentation

Inutilité publique. Histoire d´une culture politique française

17. April | 18:00

Umwelt, Klima, Energie: Gesellschaften und ihre ökologischen Herausforderungen

„Inutilité Publique“ ( F.Graber, 2022, Editions Amsterdam) vorgestellt vom Autor, Frédéric Graber (CNRS/CMB)

Große Entwicklungsprojekte sind häufig im Visier von Umweltbewegungen. Diese Projekte werden als "unnötig und aufgezwungen" angeprangert und sind Gegenstand vielfältiger Widerstände. Dennoch ist der Begriff der Gemeinnützigkeit das Herzstück ihrer Legitimation durch die französischen Behörden. Denn in den Augen der Verwaltung bezieht sich der Begriff der Gemeinnützigkeit nicht auf die allgemeine Idee des Gemeinwohls, sondern ist ein Prinzip, in dessen Namen es rechtlich möglich ist, den Zustand der Welt zu verändern, indem bestimmte Bevölkerungsgruppen und Bereiche der Umwelt geopfert werden. Ob ein Projekt diesem Prinzip entspricht oder nicht, ist das Ergebnis eines alten und wenig bekannten Verwaltungsverfahrens, der enquête publique, einer Inszenierung der Zustimmung aller par excellence. Frédéric Graber bietet in diesem Buch eine Entschlüsselung dieses zentralen Elements der Projektökonomie. Indem er die Geschichte der juristischen Fiktion der Gemeinnützigkeit und des partizipativen Verfahrens, das sie unterstützt, nachzeichnet, zeigt er, wie der Bezug auf dieses Prinzip, das im Ancien Régime formuliert wurde, um bestimmte Interessen zu begünstigen und sich gleichzeitig auf eine Form der Gerechtigkeit zu berufen, bis heute beibehalten wurde.

Kommentar: Anja Röcke (Universität Saarbrücken, CMB)

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Benjamin Beuerle
benjamin.beuerle  ( at )  cmb.hu-berlin.de

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