Elise Pape | Mobilitätstipendiatin

Ehemaliges Mitglied
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: elise.pape  ( at )  ehess.fr Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Position : EHESS- Postdoc | Fachbereich : Soziologie |

Lebenslauf als Datei
(cotutelle)
Titel der Dissertation
Intergenerationelle Transmissionsprozesse in Familien marokkanischer Herkunft in Frankreich und Deutschland : ‚Die Strategie der Transmission der Selbstachtung‘
Zusammenfassung der Dissertation

Diese deutsch-französisch vergleichende Dissertation untersucht Transmissionsprozesse in Familien mit Migrationshintergrund aus einer intergenerationellen Perspektive heraus. Ausgehend von einer Multi-Sited sozio-anthropologischen Studie, die auf  biographischen Interviews und ethnographischen Beobachtungen in Deutschland, Frankreich und Marokko beruht, wurden verschiedene Muster in Bezug auf Transmissionsprozesse herausgearbeitet, die je nach Erfahrungen auf nationaler, regionaler oder kommunaler Ebene variierten: Die Transmission der sozialen Zugehörigkeit, der Geschlechterbeziehungen, der Sprachen, der Religion, oder einer Infragestellung der häufigen Gegenüberstellung von Tradition und Modernität. Nach und nach wurde ein Hauptschema sichtbar, das all diese Themen vereint, das die Autorin die „Strategie der Transmission der Selbstachtung“ nennt, die die begegneten Personen entwickelten, um sich erlebten Diskriminierungen zur Wehr zu setzen. Das stärkste Mittel für die „Strategie der Transmission der Selbstachtung“ stellte sich dabei als die Transmission der familialen Erinnerung und einer hohen Reflexivität zum komplexen Zusammenwirken von Geschichte, Erinnerung und sich bildende Gesellschaften heraus, die zum Ziel hat, das „Hier“ und das „Dort“ näher einander rücken zu lassen.

Betreuer
Prof. Dr. Helma Lutz / Prof. Dr. Catherine Delcroix
Projekte

Dieses Postdoc Forschungsprojekt: „(Post)koloniale Erinnerungen im Dialog? Ein Vergleich zwischen Kamerun, Deutschland und Frankreich“ geht der Frage der Verflechtung (post)kolonialer Erinnerungen im afrikanischen und europäischen Kontext nach.  Kamerun, das von 1884 bis 1916 durch Deutschland, und von 1916 bis 1960 durch Frankreich und Großbritannien kolonisiert wurde, bildet einen Raum, in dem sich europäische Länder nicht nur bekämpften, sondern auch in dem sich das zeitgenössische Europa bildete. In Europa, unter anderem in Deutschland und Frankreich, wird die koloniale Vergangenheit in den vergangenen 10 Jahren in der Öffentlichkeit und in der Wissenschaft vermehrt diskutiert und behandelt (Blanchard und Veyrat-Masson 2008; Ferro 2008; Lutz und Gawarecki 2005; Kößler 2005). Eine ähnliche Entwicklung ist ebenfalls in Kamerun zu beobachten. Diese Forschung hat zum Ziel, anhand einer sozialanthropologischen Studie in Familien kamerunischer, französischer und deutscher Herkunft zu untersuchen, in welcher Form koloniale Erinnerungen miteinander verwoben sind und die Positionierung von Individuen in ihrer heutigen Gesellschaft prägen.