Emma Bolopion | Assoziierte Doktorandin
Mutterinstitut
:
Université Paris 1 Panthéon Sorbonne
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Position
:
Doktorandin
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Fachbereich
:
Jura
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Biographie
Ab 2021 - Doktorandin in der Rechtswissenschaft (Cotutelle Université Paris 1 Panthéon Sorbonne - Freie Universität Berlin).
2020 - 2021 - Master im Umweltrecht (Université Paris 1 Panthéon Sorbonne).
2019 - 2020 - Master im Völkerrecht (University of Amsterdam).
2018 - 2019 - Master im Europäisches Recht und Rechtsvergleich (Humboldt Universität zu Berlin).
2015 - 2018 - Bachelor in der Rechtswissenschaften, European Law School (Université Paris 2 Panthéon Assas)
Forschungsthema
Völkerrecht - Rechtsvergleichung - Menschenrechte - Umweltrecht
Titel der Dissertation
La contribution des contentieux climatiques internes et internationaux à l'émergence d'un droit global du climat
Institution der Dissertation
Betreuer
Die Entwicklung eines globalen Klimarechts durch internationale und nationale Klimaklagen
Da sich die Klimakrise verschärft und die Warnungen immer zahlreicher und dringlicher werden, mobilisiert die Zivilgesellschaft neue Strategien, um Behörden und private Akteure zu ehrgeizigeren Maßnahmen zu zwingen. Unter den rechtlichen Mitteln sind insbesondere die Klimaklagen eines der neuen Instrumente im Kampf gegen den Klimawandel. Sie haben sich stark entwickelt, vor allem seit der Verabschiedung des Pariser Abkommens und dem Erfolg einiger Präzedenzfälle, wie dem berühmten Urgenda-Fall in den Niederlanden.
Viele der Klagen beziehen sich auf Menschenrechtsverletzungen, die durch den Klimawandel verursacht wurden. Obwohl einige regionale und internationale Institutionen mit solchen Klagen angerufen werden, bleibt der Großteil der Rechtsstreitigkeiten national. Die Gerichte auf mehreren Ebenen und in verschiedenen Rechtsordnungen müssen unterschiedliche rechtliche Fragen beantworten (Genehmigung fossiler Energieprojekte, Angemessenheit der Klimaziele, Verpflichtungen der Unternehmen usw.). Die Ziele dieser Klagen stimmen jedoch überein: Sie fordern die Anerkennung des Zusammenhangs zwischen dem Schutz der Menschenrechte und dem Klimawandel, um daraus die Klimaschutzverpflichtungen der beteiligten Akteure abzuleiten.
In diesem Zusammenhang wird bei Klimaklagen versucht, ein angemessenes Recht zu entwickeln, das an den Kampf gegen den Klimawandel angepasst ist, indem verschiedene Rechtsgebiete miteinander gemischt werden. Die Kläger sind sehr kreativ und gehen manchmal so weit, dass sie neue Menschenrechte, neue Grundsätze und neue Verpflichtungen beantragen. Gegenseitig stimmen die Richter manchmal einer dynamischen Auslegung der Rechtsnormen zu. Klimaklagen sind somit Teil einer echten Bewegung zur Anpassung oder sogar Schaffung von Recht als Reaktion auf eine beispiellose Bedrohung. Die Gerichte sind der bevorzugte Ort für diese rechtliche Entwicklung, da legislative und exekutive Maßnahmen sowie internationale Verhandlungen unwirksam zu sein scheinen.
Das Dissertationsprojekt bietet eine Analyse des in Klimaklagen angewandten Rechts, das aus dem Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren, aus der Verbreitung rechtlicher Ideen und Argumente sowie aus der Innovation von Klägern und Richtern resultiert. Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, zu untersuchen, wie die Rechtsprechung den Kampf gegen den Klimawandel auf der Grundlage der Menschenrechte aufbaut und wie das daraus resultierende Recht definiert werden kann.