Jefferson Viel | Doktorand Stipendiat
Mutterinstitut
:
Universität São Paulo
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Position
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Doktorand
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Fachbereich
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Philosophie
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Biographie
Jefferson Viel ist Doktorand der Philosophie an der Universität von São Paulo (USP) in Brasilien und wird durch ein Promotionsstipendium am March Bloch Center in Berlin gefördert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Beziehung zwischen Emanzipation und Bewusstsein im Kontext marxistischen Denkens. Zuvor war er Dozent an der Staatlichen Universität von Nord-Paraná (UENP), Brasilien (2020 bis 2022), und Gastprofessor an der Bundesuniversität von Uberlândia (UFU), Brasilien (2021 bis 2023). Darüber hinaus hat er Werke von Autoren ins Portugiesische übersetzt, die mit dem italienischen Operaismus und dem französischen Poststrukturalismus verbunden sind. Derzeit ist er Herausgeber der Sammlung von Übersetzungen der Vorlesungen von Gilles Deleuze in Vincennes/Saint-Denis, welche von Editora Filosófica Politeia, São Paulo, veröffentlicht wird.
Stipendium
National Council for Scientific and Technological Development (CNPq), Brazil.
Forschungsthema
Marxismus, Emanzipation, Organisation sozialer Bewegungen, Bewusstsein.
Titel der Dissertation
The concept of common and the new struggles against capital
Institution der Dissertation
Betreuer
Projekte
Die vorliegende Arbeit ist eine Untersuchung des Konzepts des Gemeinsamen auf der Grundlage der Entwicklungen in den gemeinsamen Arbeiten von Michael Hardt und Antonio Negri. Ihr Ziel ist es, der Frage nachzugehen, ob dieses Konzept dazu beitragen kann, die Herausforderungen zu lösen, denen sich das marxistische politische Denken im vergangenen Jahrhundert gegenübersah, insbesondere jene, die die Sphäre der Organisation betreffen, wie etwa die Kompromisse zwischen Einheit und Vielheit sowie zwischen Vertikalität und Horizontalität in Bewegungen der Gesellschaftskritik und -gestaltung.
Um ein umfassendes Verständnis der theoretischen Grundlagen dieser Dilemmata zu erlangen, schlagen wir vor, den Forschungsprozess in drei verschiedene Phasen zu unterteilen:
In der ersten Phase der Untersuchung wird der Begriff des Proletariats untersucht, wie er in den frühen Werken von Karl Marx und Friedrich Engels dargestellt wird. Obwohl der Begriff des Proletariats in diesen Schriften nur selten von einem so genannten "realen" gesellschaftspolitischen Subjekt getrennt wird, geht es darum, den genuin philosophischen Charakter des Begriffs und seine Einbindung in die umfassendere Emanzipationsproblematik zu unterstreichen, wie sie von den Hauptvertretern der so genannten "klassischen deutschen Philosophie" behandelt wird. In diesem Zusammenhang werden die Zusammenhänge zwischen den Begriffen Proletariat und Bewusstsein erörtert.
In der zweiten Phase der Forschung wird untersucht, wie diese Begriffe in der Philosophie des jungen György Lukács entwickelt werden, wobei der Schwerpunkt auf seinem Werk Geschichte und Klassenbewusstsein liegt. In diesem Zusammenhang wird die Verbindung zwischen den Begriffen der Totalität und der Revolution hervorgehoben, da der Autor davon ausgeht, dass die Totalität das grundlegende Prinzip der Revolution im Bereich des Denkens ist. Aus dieser Perspektive kommt auch dem Begriff des Klassenbewusstseins, der sich aus der Marx'schen Diskussion des proletarischen Bewusstseins ableitet, eine zentrale Bedeutung zu.
In der dritten Phase der Untersuchung werden die Reaktionen auf die Behauptung untersucht, dass das Proletariat eine "universelle Klasse" und in der Tat der bevorzugte politische Akteur im Befreiungskampf ist. Diese Reaktionen lassen sich in den Rahmen der so genannten "mikropolitischen" Theorien einordnen, zu deren prominentesten Vertretern Gilles Deleuze und Félix Guattari zählen. Die Deleuzesche Kritik der Dialektik und Guattaris Konzepte der Transversalität und der molekularen Revolution werden hier zusammen mit den gemeinsamen Überlegungen der Autoren über Kriegsmaschinen vorgestellt. Dies kann als ein wichtiger Versuch angesehen werden, die neuen Bewegungen der Kritik und der sozialen Gestaltung zu verstehen, die um 1968 entstanden sind, sowie als eine Alternative zum marxistischen Ansatz für das Problem der Emanzipation.
Nach Abschluss der oben genannten drei Phasen sollte die Forschung ihre Aufmerksamkeit auf die Beiträge von Hardt und Negri richten können. Wie bereits angedeutet, zielen diese Beiträge darauf ab, einige Fragen des Organisationsdenkens des 20. Jahrhunderts anzusprechen, wie z.B. die offensichtliche Dichotomie zwischen einem einheitlichen Proletariat und der Zersplitterung unterschiedlicher politischer Akteure, die in getrennten Kämpfen tätig sind. In diesem Sinne versucht die Forschung zu erhellen, wie die in den letzten Jahrzehnten beobachteten disparaten Bewegungen zu einem einheitlichen, befreienden Kampf auf Makroebene zusammengefügt werden können.
Paradoxa der Emanzipation
Publikationen
(2022) Da fábrica à metrópole, e além. 17 p. In Macello Tarì, 20 teses sobre a sublevação da metópole. São Paulo (SP): Sobinfluencia
(2020) Uma leitura operarista da história. In Cadernos de Ética e Filosofia Política da Universidade de São Paulo, v.2, p. 205-220
(2019) Deleuze e Guattari: uma filosofia para o século XXI (ed.) 192 p. São Paulo: Politeia
(2017) Foreword to 'As verdades nômades: por novos espaços de liberdade', by Félix Guattari and Antonio Negri (with Mario Marino). 14 p. São Paulo (SP): Politeia.