(CCC) Energie-, Klima- und Umweltpolitik in Hauptstadt-/Metropolregionen

Umwelt, Klima, Energie: Gesellschaften und ihre ökologischen Herausforderungen

Klimapolitik und -forschung in Metropolregionen im Kontext des Dringlichkeitspostulats der multiplen Krisen: Zivilgesellschaftliche Einbindung und transnationale Kooperation (Berlin-Brandenburg / Paris-Ile de France / Kiew und Umland)

Antragsteller:innen für das deutsch-französische Forschungszentrum für Geistes- und Sozialwissenschaften Centre Marc Bloch (CMB): Dr. Benjamin Beuerle, Dr. David Fopp und  Dr. Judith Nora Hardt
Co-Antragsteller: Dr. Franck Lecocq, Centre International de Recherche sur L´Environnement et le Développement (CIRED)
Kooperationspartnerin: Dr. Julia Plessing, Deutsch-Französisches Zukunftswerk/ Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)

Fördermittelgeber: Climate Change Center Berlin Brandenburg

Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2023


Zusammenarbeit zwischen dem Centre Marc Bloch und dem Climate Change Center Berlin-Brandenburg

Das Climate Change Center Berlin Brandenburg (CCC) ist ein inter- und transdisziplinäres Zentrum für Forschung und Wissenstransfer. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft arbeitet es an Lösungen, um das Pariser Abkommen umzusetzen.
Dabei wird der Fokus auf die Formulierung regionaler Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen gesetzt.

Die Kooperation mit dem Centre Marc Bloch (als eines von 34 Universitäten und Forschungsinstituten) fokussiertsichauf die sozialwissenschaftliche Dimension der Nachhaltigkeitstransformation. Sie trägt zur Stärkung des CCC Netzwerkes bei. Dabei macht das CMB vor allem die kritische Perspektive auf globale und lokale Gerechtigkeitskriterien und Machtdimensionen sowie den interdisziplinären Blick auf Sicherheitsfragen der sozio-ökologischen Transformation geltend. Es bringt zudem seine Frankreich- und seine Osteuropakompetenz und entsprechende Netzwerke ein, wodurch der Aufbau eines deutsch-französischen Netzwerks der Klimawandelforschung sowie die Berücksichtigung insbesondere ukrainischer Perspektiven auf die ökologische Transformation ermöglicht werden.
Es werden dabei sowohl Ideen, Werte, Haltungen, als auch Prozesse, Institutionen und Akteure in den deutsch-französischen Netzwerken und Forschungslandschaften in den Blick genommen, die der Herausforderung durch die multiplen Krisen gerecht werden.

Seit dem Jahr 2020 kooperiert das CMB mit dem CCC und es sind in diesem Rahmen mehrere Forschungsprojekte und Events ausgearbeitet und umgesetzt worden.

Personal & Kontakt

Wissenschaftliche Koordination
David Fopp 2022 und 2023
Elias Lüthi 2022
Benjamin Beuerle & Judith Hardt 2022

Projektanträge und -supervision
Judith Hardt
Benjamin Beuerle

-

Geförderte CMB-CCC-Projekte:

Aktuelles Projekt: „Klimapolitik und -forschung in Metropolregionen im Kontext des Dringlichkeitspostulats der multiplen Krisen: Zivilgesellschaftliche Einbindung und transnationale Kooperation (Berlin-Brandenburg / Paris-Ile de France / Kiew und Umland)“

Laufzeit: Januar-Dezember 2023

Ausgangspunkt des Projekts sind die miteinander verknüpften Fragen, wie Berlin-Brandenburg im Kontext des Kriegs und der durch ihn geschaffenen zusätzlichen multiplen Krisenerscheinungen seine Klimapolitik ambitioniert, zukunftsfähig, partizipativ und sozial gerecht gestalten kann; und welche Möglichkeiten des gegenseitigen Lernens und der wechselseitigen Unterstützung es hierbei zwischen den Hauptstadtregionen Berlin-Brandenburg, Paris-Île de France und Kiew gibt.

Die leitenden Fragestellungen sind: Was bedeutet das Ziel der Klimaneutralität 2030 für die Hauptstadtregion(en) auf den verschiedenen Ebenen? Was bedeutet es im Hinblick auf das Zusammenspiel von konkreter Politikveränderung und Policy-Entwicklung? Wie kann eine Krisen-Reaktion demokratisch ausgeformt werden? Wie spielen einzelne Policy-Implementierungen, die Herausbildung systemischer Ansätze (etwa zu Stadtentwicklung) und die Berücksichtigung von globalen und lokalen Gerechtigkeitsgrundsätzen zusammen? Und was hat schließlich eine 2030-kompatible Theory of change für Konsequenzen für die Forschung, den Bildungssektor sowie Schulen und Universitäten?

Dies geschieht über eine Reihe von praktisch ausgerichteten Workshops sowie der gemeinsamen Arbeit an einer „Theory of Change“, darauf aufbauenden Aktionsplänen und deren Implementierungswegen, die der Expertise in den Hauptstadtregionen gerecht werden.

-

Weitere CMB-CCC-Kooperationsformate & -events:

Internationale/ Deutsch-Französische Sommerschule: „Interdisziplinäre Perspektiven auf Klima- und Biodiversitätskrisen: sozial-ökologische Transformationspfade“

"Wie können Forscherinnen und Forscher aus den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften angesichts des aktuellen Kontextes gemeinsam die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels und des dramatischen Verlustes an biologischer Vielfalt angehen und wie können sie mit der Zivilgesellschaft im Hinblick auf die notwendige sozial-ökologische Transformation zusammenarbeiten?“

  • Um diese Fragen zu beantworten, veranstalten der Forschungsschwerpunkt 5 „Umwelt, Klima, Energie: Gesellschaften und ihre ökologischen Herausforderungen“ des Centre Marc Bloch (Berlin) und das Forschungszentrum für Umwelt und Gesellschaft (CERES) der École Normale Supérieure (Paris) vom 11. bis 14.09.2023 eine Sommerschule in Paris.

-

Perspektivworkshop im Hinblick auf den Aufbau eines deutsch-französischen Forschungsnetzwerks für Klimawandelforschung in den Sozial- und Geisteswissenschaften“

Mit Blick auf den interdisziplinären Ansatz des Climate Change Center zielte der deutsch-französische Perspektivworkshop darauf ab, Perspektiven für den Aufbau eines deutsch-französischen Netzwerks der Klimawandelforschung auszuloten. Der Fokus liegt dabei auf den zahlreichen Forschungseinrichtungen aus Berlin-Brandenburg (CCC-Institutionen wie HU/TU/FU Berlin, Universität der Künste etc.) und in Paris (EHESS, ENS, Sciences Po, EHESS etc), die aus verschiedenen Perspektiven die Nachhaltigkeitstransformation thematisieren. Konstruktiv diskutiert diskutiert wurden sowohl die strukturelle Frage nach der Form des Forschungsnetzwerks als auch die inhaltliche nach den gemeinsam zu erforschenden Themen. Durch die Förderung der Selbstorganisation der Wissenschaften sollte eine Grundlage für wissensbasierte Handlung und Reflektion in der Praxis geschaffen werden.

  • 2022: ”Ideas and Prospects for Cooperation. Towards a French-German climate change research network in social sciences and humanities. 29-30 November 2022, BegegnungsstätteSchloss Gollwitz & online.
  • Für das Jahr 2023 ist ein Folge-Workshop geplant, durch den das Netzwerk weiter Form annehmen sowie verstetigt und ausgebaut werden soll.

-

Podiumsdiskussionen, Symposien und Round Tables

Die Podiumsdiskussionen ermöglichten einen Austausch von Expertise aus vielfältigen Wissenssphären in der Öffentlichkeit (Energie, Transport usw.) ermöglichen. Der Vergleich der drei Metropolregionen sollte dabei die Gelegenheit für horizontalen  translokalen Wissenstransfer bieten.

  • 2022: Zwei Podiumsdiskussionen zum Thema der nachhaltigen Energieversorgung und Energiesicherheit loteten konkrete Bewältigungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in den aktuellen Krisen aus. Dies erfolgte durch den Austausch von Berliner und Brandenburger Vertreter*innen aus der Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft mit Akteur*innen der Hauptstadtregionen Kiew/ Oblast‘ Kiew oblast‘ und Paris/ Île-de-France. Dabei handelte es sich um die Veranstaltungen “Saving energy, ensuring energy Supply in the context of Multiple Crises” ” unter Beteiligung von Vertreter:innen von Sciences Po (Paris), der TU Berlin, des Stadtrats von Irpin (Oblast‘ Kiew) sowie der Klima/Energie-Abteilung des Institut Paris Région (Île de France) und der Europäische Föderation der Agenturen und Regionen für Energie und Umwelt (FEDARENE); und „Accelerating the Transition to Renewables in Times of Multiple Crises“ mit Teilnehmenden vom Potsdam Institute for Climate Research Impact; BUND Friends of the Earth Germany, Berlin; Ecoaction, Kiew; TU, Berlin; CIRED und Sciences Po, Paris.
  • 2023: Für das Jahr sind weitere Veranstaltungen geplant.

-

Abgeschlossene CMB-CCC-Projekte:

„Berlin-Brandenburger Energie- und Klimapolitik in Zeiten multipler Krisen: Regionaler Fokus in europäischem Kontext“
Laufzeit: August –Dezember 2022

Als Ziel des Projektes stand das Aufzeigen von Positionen, Praktiken und Handlungsperspektiven Berlin-Brandenburgischer Akteure zu verschiedenen Aspekten der Klimakrise und ihrer Interkonnektivität mit weiteren aktuellen Krisenerscheinungen. Mittels Symposien, einem deutsch-französischen Perspektivworkshop sowie einer Pilotstudie zum Verhältnis von Klimabewegungen und Wissenschaftslandschaft sollte ein internationaler Wissenstransfer zwischen der Metropolregion Berlin-Brandenburg und den Hauptstadtregionen Paris und Kiew ermöglicht werden. Das Ziel dieses wissenschaftlichen und handlungspraktischen Austausches bestand mit Bezug auf die zwei Bundesländer in der Erarbeitung von innovativen Lösungen auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitstransformation im aktuellen Kontext multipler Krisen.
Das Projekt "Berlin-Brandenburger Energie- und Klimapolitik in Zeiten multipler Krisen" hat Wissenschaftler:innen und Stakeholder:innen verschiedener Bereiche, Disziplinen und Länder zusammengebracht, um die Nachhaltigkeitstransformation in Berlin und Brandenburg voranzutreiben. Die Arbeit gliederte sich in drei Teile: eine Studie zum Zusammenspiel von Wissenschaft, Politik und Klimabewegung; zwei öffentlichen Podiumsdiskussionen mit Teilnehmer:innen aus den Metropolregionen Kiew und Paris; sowie einen deutsch-französischen Perspektivworkshop mit über 20 Teilnehmenden aus Berlin und Paris.

-

CMB-CCC Pilotstudie: „Zum Verhältnis von Klima-Aktivismus und Nachhaltigkeits-Forschung als Demokratieentwicklung im Berlin-Brandenburger Raum“
Laufzeit: August –Dezember 2022

Ausgehend von einer Diagnose der zusammenhängenden multiplen Krisen (Klima, Biodiversität, „great acceleration“, lokale und globale soziale Gerechtigkeit etc.) adressierte die Pilotstudie die Frage nach der Transformation der Gesellschaft in Bezug auf das Verhältnis zweier Akteure: die Rolle der Zivilgesellschaft in Form von Graswurzel-Bewegungen in Berlin-Brandenburg, die nicht nur Proteste gegen nicht-nachhaltige Politik organisieren, sondern auch alternative Politikentwürfe entwickeln. Betrachtet wurde ebenfalls die Rolle der Forschung- und Wissenschaftslandschaft, die auf die Nachhaltigkeitskrisen reagiert, etwa durch Zentrumsbildung. Als verbindender Akteur wurden die Scientists For Future gesehen, ein Zusammenschluss von engagierten Forscher_innen.
Ziel war die Darstellung der Problematik: wie werden die Krisen und die Wege aus ihnen wahrgenommen? Welche Herausforderungen ergeben sich just aus dem Zusammenspiel von Aktivismus, Forschungskontext und Politikentwicklung? Beschreibungen wurden verglichen und es wurde nach Lücken und nach Überschneidungen gesucht, um so eine neue Perspektive auf die Möglichkeiten einer vertieften Demokratiearbeit in Berlin-Brandenburg zu geben.

Ergebnisse wurden an thematisch verwandten Veranstaltungen wie der IASS-Konferenz zu „Klimastreik und Gerechtigkeit“ präsentiert (https://www.iass-potsdam.de/de/veranstaltungen/striking-climate-justice), an CMB-Veranstaltungen zur ökologischen Transformation  sowie an der HU/CircleU-Konferenz zur Transformation der Wissenschaftslandschaft als Reaktion auf die Klimakrise.