Claire Mélot | Assoziierte Doktorandin

Kritisches Denken im Plural. Begriffliche Wege der Sozialforschung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: melot  ( at )  cmb.hu-berlin.de Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Université Toulouse – Jean Jaurès | Position : Doktorandin | Fachbereich : Philosophie |

Biographie

Claire Mélot ist Architektin und Übersetzerin.

Doktorandin für Philosophie an der Université Toulouse – Jean Jaurès, im Forscher:innenteam ERRAPHIS. Sie ist seit 2019 assoziierte Doktorandin am Zentrum Marc Bloch Berlin und Teil der Forschungsgruppe „Kritisches Denken im Plural. Begriffliche Wege der Sozialforschung“.

Nach ihrer Architektur-Studium am ENSA Toulouse, ENSA Nantes und Technische Universität Berlin hat sie die Post-Master Degree DPEA Architecture et Philosophie in 2012 (ENSA Paris La Villette) abgeschlossen. 2017 wurde sie Stipendiatin der Goldschmidt-Programm für junge deutsch-französische Literaturübersetzende. Sie arbeitet regelmässig als Architektin und Künstlerin mit verschiedene Architekt:innen- und Künstler:innenkollektive in Frankreich, Belgien und Deutschland zusammen. Sie wurde Lehrbeauftragte bei der Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt Universität Berlin im Rahmen der Cooperation Marc Bloch Seminare (ZMB/HU Berlin), (WS 2019-2020, WS 2020-21, WS 2021-2022).

Lebenslauf als Datei
Stipendium

- DAAD Kurzstipendium

- DFH/UFA Stidendium - Deutsch-Französische Doktorandenkollegs "Zeitgenössische europäische Philosophien im deutsch-französischen Raum"

- Forschungsstipendium Centre Marc Bloch

- Stipendium zum Promotionsende Centre Marc Bloch

Forschungsthema

Wie der Begriff der "Assemblage" (assemble/assembly) Bezeichnungen und Wahrnehmungen von Raum beeinflusst und verformt.

Titel der Dissertation

Die Momente der Zusammensetzung. Für eine andere Phänomenologie des Raumes.

Zusammenfassung der Dissertation

In meiner Dissertation beschäftige ich mich mit einem Ansatz, der den Raum als Beziehung begreift. Ich beobachte die Beziehungen zwischen Körper und Raum, die aus den Praktiken der Assemblage in Kunst und Architektur entstehen (Gesten und Materialitäten und ihre ökonomischen, sozialen und politischen Realitäten). Diese Forschung rund um die Gesten der Assemblage nährt die kritische Untersuchung des Begriffs der [accueil]. Ein Begriff der in der Philosophie marginal ist - im Gegensatz zu dem der Gastfreundschaft [hospitalité] -, aber, und das ist es, was ich untersuche, möglicherweise fruchtbar ist, um sowohl die physischen als auch die politischen Beziehungen durch und mit dem Raum zu erneuern. Und dies, indem man die konstitutiv asymmetrischen Bedingungen verlässt, die der gastfreundschafliche Tradition eigen sind. Meine Dissertation geht von einem kritischen Ansatz der Phänomenologie des Raums und des Körpers bei Husserl und Merleau-Ponty aus, der durch konzeptuelle und methodologische Beiträge aus den feministischen Epistemologien der amerikanischen Derrida-Lektüren (Haraway, Barad) erneuert wird. Er verankert sich in der konkreten Anwendung durch zeitgenössische Praktiken der Assemblage/assembly, um die Relevanz einer Konzeptualisierung des Begriffs der [accueil] als politische Philosophie zu erforschen (Nancy). Von der baulichen Geste bis zu den politischen Nutzungen und der Instrumentalisierung der Diskurse über den Raum, insbesondere unter dem Modell der neoliberalen Stadt seit den 1980er Jahren, schlägt meine Arbeit somit einen Ansatz des Raums als Beziehung als Hebel vor, um Figuren, Formen und Nutzungen des offenen Raums zu denken, deren "Lexikon noch zu erfinden ist" (Nancy)

Institution der Dissertation
Université Toulouse - Jean Jaurès
Betreuer
Jérôme Lèbre
Organisation von Veranstaltungen

- Deutsch-französischer interdisziplinärer Workshop | ACCUEIL, GASTFREUNDSCHAFT UND POLITISCHE RÄUME | 25. Oktober 2019, Zentrum Marc Bloch, Berlin.

Organisation: Claire Mélot (ERRAPHIS/CMB), zusammen mit Sara Minelli (EHESS Paris / CMB) und Iwona Janicka (Aarhus IAS/ CMB), Cooperation Zentrum Marc Bloch und ERRAPHIS Université Toulouse Jean Jaurès

- CIERA Juniorkonferenz | Machtverhältnisse in der Literatur. Manifestationen und Inszenierungen von Stigmatisierungs-, Herrschafts- und Widerstandsformen im literarischen Bereich, 6. - 7. Mai und 25. Mai 2021, Online. Organisation: Sarah Carlotta Hechler (FUBerlin/CMB), Claire Mélot (ERRAPHIS UT2J/ CMB) et Claire Tomasella (EHESS/IRIS/CMB). Cooperation: CIERA, CMB, Collège doctoral franco-allemand « Construire les différences : structure – ordre social – communication », EHESS, Laboratoire TRANSMIS UT2J, Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien FU Berlin, ZEIT-Stiftung, Collective for the Study of Cultural Circulation.

Die Momente der Zusammensetzung. Für eine andere Phänomenologie des Raumes.

Wie der Begriff der "Assemblage" (assemble/assembly) Bezeichnungen und Wahrnehmungen von Raum beeinflusst und verformt.

Ausgehend von den Praktiken der Assemblage in Architektur und Kunst zeichnen Gesten und Materialitäten Nutzungsfelder und Interaktionsfiguren, die heute durch ihre Form selbst die Tradition der Ordnung und des Einen (L'Ordre et l'Un - Nancy) stören. Als Ausgangspunkt und Zugangspunkt zum Vielfältigen und Heterogenen diffraktieren Figuren wie die der Haufen die Ursachen und Folgen dessen, was Bauen, Wohnen und das Teilen eines Raums bedeuten können. Der blinde Fleck der Interaktionen mit dem Raum, die in die konkrete Sinngebung im Alltag einfließen, ist noch zu erforschen: Diskontinuitäten statt Kausalität, Intra-aktionen und Agentivität, Gesten und Materialitäten ermöglichen es, den Raum nicht mehr nur als Substanz, sondern als Beziehung zu denken. Die Formulierung "Momente der Assemblage" bezeichnet somit einen Ansatz, der von der Erfahrung ("Praxis der Assemblage") ausgeht, um die Modi des Begrifflichen zu hinterfragen, wobei er seine eigenen Begriffe, "Momente" und "Assemblage", als dynamische Knotenpunkte eines Lexikons untersucht, dessen Bedeutung im Wandel begriffen ist. So überschneiden sich in diesen aktuellen Forschungsprojekt Fragen zum und über den Raum, zu gestischen Praxen und Interaktionen mit der Materie sowie zu den Möglichkeiten und Grenzen der Konzeptualisierung als Werkzeug zur Mobilisierung einer politischen Philosophie des "tout ensemble" (Nancy).

Une conversation : Annie Ernaux et Rose-Marie Lagrave

03.März 2023

Claire Tomasella , Claire Mélot , Sarah Carlotta Hechler , Annie Ernaux et Rose-Marie Lagrave

Edition: Edition de l'EHESS
Collection: Audiographie
ISBN: ISBN 13

Édité par Sarah Carlotta, Claire Mélot, Claire Tomasella
Postface de Paul Pasquali

Avant de se rencontrer à un colloque de l'École normale supérieure, elles avaient mutuellement lu leurs écrits. Annie avait suivi avec intérêt les articles de Rose-Marie dans la revue fondée par Pierre Bourdieu, Actes de la recherche en sciences sociales, Rose-Marie attendu avec un grand empressement chaque roman d’Annie, portées par ce sentiment d’identification si rare entre deux domaines de la pensée longtemps considérés comme opposés. Et pourtant, que ce soit par la sociologie ou la littérature, les démarches des deux autrices se ressemblent: socioanalyse, « auto-sociobiographie » ou comment l’écriture de soi produit une connaissance du social. Dans ce dialogue intellectuel et intime, la romancière Annie Ernaux et la sociologue Rose-Marie Lagrave, issues de la même génération, se livrent à une réflexion sur leurs trajectoires sociales: elles évoquent autant leurs points communs – familles modestes, normandes, bercées par le catholicisme –, que la manière différente dont elles se conçoivent en tant que transfuges de classe. Elles partagent ici leurs parcours, leurs lectures (de Pierre Bourdieu à Virginia Woolf), leurs rapports au travail, à la reconnaissance et à la vieillesse, et donnent à penser l’amitié féministe et l’écriture comme voies vers l’émancipation.


Publikationen

« L'espace comme relation. Texte, architecture, sculpture », revue Textimages (à venir hiver 2023)

« Introduction » in Annie Ernaux et Rose-Marie Lagrave, Une conversation, éditions de l’EHESS, coll. « Audiographie », avec C. Tomasella et S. Hechler (2023)

« Les rapports de pouvoir en littérature / Machtverhältnisse in der Literatur », Dossier pour la rubrique Échos, Revue Trajectoires n°15, avec C. Tomasella et S. Hechler, en ligne (2022)

« Les rapports de pouvoir en littérature. Introduction »,in Trajectoires n°15 avec C. Tomasella et S. Hechler, en ligne (2022)

« Alain Damasio, – aufrecht im Freien stehen: La horde du contrevent / Les furtifs », in Diffrakting The Library, Diffrakt, Centre for theoretical periphery en ligne (2020)

Unda, (ré)-habiter le fleuve, zusammen mit Aman Iwan, collectif mit, Adhoc Architectes, VLAN Paysages, éditions Aman Iwan, Paris et en ligne (2019)

Le Mythe de l’homme derrière la technique, José Ortega y Gasset, Übersetzung mit Mathias Rollot und Frederic Bourgeois, éditions Allia (2016)