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Gesellschaft im Krisenmodus - Politik der Kurve: Wissenshistorische Perspektiven auf Produktion und Kommunikation statistischer Evidenz (1/2)

28. Juli 

Serie "Gesellschaft im Krisenmodus: Geistes- und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Corona"

In dieser Zeit der Ungewissheit wollen die Wissenschaftler*innen des Centre Marc Bloch einen Beitrag zur kritischen Betrachtung des außergewöhnlichen Moments leisten, den die Welt derzeit durchlebt. Aus der Perspektive der verschiedenen am Centre Marc Bloch vertretenen Forschungsfelder beleuchten sie in dieser neuen Rubrik regelmäßig die Auswirkungen der "Corona-Krise" auf unsere Gesellschaften.

1. Artikel: "Virale Evolution - Vom worst case und Handlungsimperativen" (Andrea Kretschmann)
2. Artikel: "La Peste et le Corona (1/2)" (Denis Thouard)
3. Artikel: "La Peste et le Corona (2/2)" (Denis Thouard)
4. Artikel: "La pandémie Covid-19 au prisme de la Peste Noire" (Pierre Monnet)
5. Artikel: "What crisis? Corona as a socio-ecological shock" (Judith Nora Hardt)
6. Artikel: "L'Ukraine et sa double peine" (Sophie Lambroshini)

7. Artikel: "Comprendre et agir face à la pandémie (1/2)" (Olivier Giraud, Camille Nôus, Nikola Tietze)
8. Artikel
: "Comprendre et agir face à la pandémie (2/2)" (Olivier Giraud, Camille Nôus, Nikola Tietze)
9. Artikel: "État d’urgence sanitaire : les quartiers populaires sous pression policière" (Jérémie Gauthier)
10. Artikel: Quand les facteurs de risque ne sont pas intuitifs. L’épidémiologie face à l’histoire (Emmanuel Delille)


Politik der Kurve: Wissenshistorische Perspektiven auf Produktion und Kommunikation statistischer Evidenz (1/2)

Paul Franke, Martin Herrnstadt, Léa Renard

Eine erste Version des Beitrags wurde am 4.06.2020 im Seminar des Forschungsschwerpunkts „Dynamiken und Erfahrungen der Globalisierung“ vorgestellt. Wir bedanken uns bei den Teilnehmenden für wertvolle Kommentare.

Vom Slogan zum Begriff: oder von der Biomacht zur Frage staatlicher Evidenzproduktion

Die Rede von Biomacht, Biopolitik und Ausnahmezustand ist in aller Munde. Seien es die Slogans, mit denen in deutschen Innenstädten die Abschaffung der „Corona-Diktatur“ und „Zwangsimpfungskampagnen“ gefordert wird, oder die dystopischen Visionen einiger Publizisten aus diversen Lagern, die das Aufkommen der „immunitären Gesellschaft“ heraufbeschwören, die die Menschen mithilfe einer „pharmapornographische“ Unterwerfungsmaschinerie in ihre „häuslichen Telegefängnisse“ einsperrt.[1]

Im Brennpunkt dieser Auseinandersetzungen um die Legitimität staatlicher Zwangsgewalt stehen vor allem Statistiken und verschiedene Formen statistischer Evidenzproduktion, von #flattenthecurve bis zu r-oder k-Werten. Dieser Kampf um Evidenz oder Zweifelhaftigkeit dessen, was statistische Daten zum Ausdruck bringen, seien es nun Fallzahlen, Mortalität oder Infektiösität des Virus, ist indes exemplarisch für einen Grundsatzkonflikt, der liberale Gesellschaftsformationen spätestens seit dem 19. Jahrhundert durchzieht.[2] Während für die liberale Wirtschaftsordnung die freie Selbstbestimmung und die Autonomie des Individuums als höchstes Gut postuliert wird, tritt zu Zeiten von Epidemien und Pandemien die Tatsache der physiologische Fremdbestimmung und der Notwendigkeit zentraler Steuerung der Einzelnen nicht als Individuen, sondern als potentielle Population von Überträgern in den Blick. Die Kritik, die zur Zeit mit dem Slogan der Biomacht kolportiert wird, ist daher nicht nur nichts neues, sondern sollte als Symptom einer Spannung verstanden werden, die industrialisierte Demokratien von Beginn an inhärent ist. Zum anderen ist der Verweis auf Biomacht, wie sich mit Philipp Sarasin[3] sagen lässt, zu unspezifisch. Anstelle von allmächtiger und amorpher Biomacht zu sprechen, ist es vielversprechender, sich die Funktionen und Grenzen dieses überindividuellen Zwangsapparates Staat, sein Verhältnis zur Wissenschaft, sowie den Techniken und Medien der Evidenzproduktion und Evidenzkommunikation im Detail anzusehen und ihre Rolle im Prozess staatsbürgerlicher Subjektivierung zu diskutieren. Die Staatstheorie von Thomas Hobbes erlaubt es, ein paar begrifflichen Überlegungen zur Rolle wissenschaftlicher Evidenzproduktion für die Konstruktion moderner Staatlichkeit anzustellen. Von hier aus wenden wir uns der Geschichte der Kurve als Technik zur Herstellung statistischer Evidenz in Epidemiologie und Wirtschaftsprognostik zu. Sie erlaubt es, abschließend einen Blick auf die Herausforderungen gegenwärtiger Wissenschaftskommunikation und Evidenzproduktion zu werfen.

Hobbes und die Gemachtheit von Repräsentation als Bedingung ihrer Intelligibilität

Lange vor den Debatten über Bevölkerungspolitik im 19. Jahrhundert ist die Geschichte politischer Souveränität mit der Sorge des Staates um das Leben seiner Subjekte verknüpft.[4] Im Leviathan geht Hobbes‘ bekanntlich von der radikalen körperlichen und geistigen Gleichheit aller Menschen aus. Der Schwächste ist stark genug den Stärksten zu töten,[5] schreibt Hobbes‘ und es ist die geteilte Einsicht in die eigene Schwäche und die rationale Angst vor dem gewaltsamen Tod, die das Interesse zur Übertragung individueller Souveränität an eine überindividuelle und artifizielle Souverän liefert. Der springende Punkt der Hobbe‘schen Staatstheorie besteht nun darin, dass die Unterordnung der Subjekte Ergebnis eines intellektuellen wie auch affektiven Kalküls ist. Aus der Einsicht in ihre rationalen und affektiven Gründe heraus, übertragen die Subjekte ihre Souveränität, behalten sich aber das Recht vor, dem Souverän seine Autorität auch wieder zu entziehen. Damit dieses Recht in Anspruch genommen werden kann, muss der einzelne – so schreibt Hobbes – allerdings die Möglichkeit besitzen, Handlungen und Diskurse des Souveräns auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Hobbes zentraler Begriff, um dieses neue Verhältnis zwischen dem Subjekt und dem Souverän zu bezeichnen, ist Repräsentation.

Dieses neue Verhältnis wirft zwei grundlegende Fragen auf: „Wie sollte ein Staat Repräsentation produzieren?“, bzw. was ist der richtige Umgang mit der Evidenz der Wörter, Zeichen und Zahlen seitens des Souveräns; die zweite und komplementäre Frage ist „Wie lassen sich Zeichen lesen?“, bzw. welche Fähigkeiten müssen die Subjekte besitzen, um politische und wissenschaftliche Zeichen verstehen und im Verhältnis zu ihren Interessen und rationalen Ängsten interpretieren können?

Hobbes unterscheidet grundsätzlich zwei Formen der Repräsentation. Eine, die er aus der Geschichte der Antiken Philosophie und des Christentums herkommen sieht und als Dämonologie bezeichnet und eine andere, die er mit seinem Buch zu begründen sucht, und die als Epistemologie bezeichnet werden kann.Diese zwei Perspektiven auf Wissensproduktion und Wahrheit sind mit zwei grundlegend verschiedenen Formen weltlicher Herrschaft verbunden: Dem Königreich der Dunkelheit und der Herrschaft des Gemeinwohls, bzw. Common-Wealth. Dem Königreich der Dunkelheit entspricht dabei eine Vorstellung von Repräsentation, die auf Täuschung und Selbst-Täuschung beruht, insofern sie den Glaube erzeugt, als seien die Wörter der Sprache, die Zahlen und die geometrischen Formen Abbilder einer außerhalb des menschlichen Verstandes liegenden absoluten Wahrheit der Natur. Menschengemachte Begriffe, Bilder und Phänomene erhalten ein von den Menschen unabhängiges Leben und Autorität. Die Regierenden dieser Schattenwelt machten, so Hobbes, mit Hilfe einer Affektlehre – der Dämonologie[6] – von den so hergestellten Idolen systematisch Gebrauch. Was Hobbes dem dämonologischen Verständnis von Wahrheit gegenüberstellt, ist die Vorstellung von wissenschaftlicher Wahrheit als menschengemachter Konstruktion. Wissenschaft und Wahrheit kann es für Hobbes nur von den Dingen geben, die wir selbst hervorgebracht haben, daher sind für ihn auch Mathematik und Politik die einzigen beiden Wissenschaften, die strenge Beweise hervorbringen können. Den Umschlag vom Zeichen in einen Fetisch, von Epistemologie in Dämonologie, verhindert eine Praxis der Repräsentation, die stets ihre Gemachtheit, sowohl als Konstrukt menschlicher Einbildungskraft (Imagination)als auch als materielles Objekt mitausstellt. Evidenz zu erzeugen, kann dann für Hobbes nicht heißen, Repräsentationen zu produzieren, die wie Götzen verehrt werden. Im Gegenteil, die Evidenz einer Repräsentation setzt das Offenlegen ihres arbiträren Charakter voraus, um dadurch die Lesbarkeit des Staates durch seine Subjekte, wie auch ihre rationale Unterwerfung unter das Gemeinwohl zu ermöglichen. Hobbes Verständnis wahrhafter Repräsentation ist für uns von Interesse, weil sie dem Alltagsverständnis unserer medialen Debatten so fundamental widerspricht. Wird in unserer medialen Kultur jede Gelegenheit genutzt, um den Wahrheitsgehalt wissenschaftlicher Tatsachen durch den Aufweis ihres konstruierten oder konventionellen Charakters zu schwächen, so erlaubt es das Beispiel von Hobbes eine Wissenskultur zu denken, in der Wissensansprüchen solide sind, insofern sie als Konstrukte erscheinen und bestimmten Konventionen folgen.[7] Anders gesagt, Evidenz ist für Hobbes nicht mehr aber auch nicht weniger als die Funktion einer Übereinkunft. Eines der wirkmächtigsten Medien staatlicher Souveränität zur Herstellung dieser Übereinkunft, ist die Zahl.

Von den Sterbetafeln zur epidemiologischen Überwachung (1600-1900)

Zahlen kann man in Anlehnung an B. Heintz als Kommunikationsmedien verstehen.[8] Im Laufe der Institutionalisierung und Professionalisierung der Wissenschaften in der frühen Neuzeit mussten lokale, qualitative Beobachtungen transparent darstellbar und intersubjektiv kommunizierbar werden, um Distanzen zu überbrücken und so Erkenntnisse mit Korrespondenten austauschen zu können. Für diese Art von wissenschaftlichem Austausch eignen sich Zahlen als Konventionen und Grafiken als Darstellungen. Die Einhaltung von Standards in der Produktion wissenschaftlicher Erkenntnisse gewährt somit ihre Kommunikation. Eine lokal entstandene Beobachtung wird im Medium der Zahl transportiert und kommuniziert – und damit objektiviert. Im Folgenden zeigen wir am Beispiel der Entstehung der Vitalstatistik und der Epidemiologie, wie die Konstruktion von Evidenz, gestützt auf Zahlen und Grafiken, funktionieren kann.

Mit Biopolitik meinte Foucault den „Eintritt des Lebens in die Geschichte“.[9] Damit beschreibt er einen Paradigmenwechsel in der Wissensgeschichte: Reine Listen von Toten und Lebenden gab es in Europa schon sehr lange (spätestens ab dem 16. Jahrhundert systematisch mit den Kirchenbüchern). Erst zwischen 1750 und 1800 wurde damit begonnen, Leben und Tod und damit auch die Bevölkerung als dynamische Größen zu verstehen, deren Entwicklung, Fortschritt, Bewegung mit neuen Regierungstechnologien wie der Statistik dargestellt wurde.

Diese Entwicklungen lassen sich an der Entstehung der Vitalstatistik und der Epidemiologie in Großbritannien zwischen 1600 und 1900 nachzeichnen. Das Ziel dieser neuen Wissenschaften war die „Domestizierung des Todes“, indem dem Tod als Ereignis eine „messbare Wahrscheinlichkeit“ zugeschrieben wurde.[10] In Großbritannien ist das Aufkommen und die Systematisierung der Sterbetafeln in der frühen Neuzeit eng mit den Pest-Ausbrüchen verbunden: In vielen Beerdigungslisten um 1600 wurden Todesfälle, die der Pest zugeschrieben wurden, separat gezählt.[11] Dabei ging es nicht darum, nach allgemeinen Mustern und Bedingungen zu suchen, sondern vor allem darum, ein Verzeichnis der Epidemie aufzustellen, um die betroffenen Städte bzw. Bezirke zu meiden.

Die Vitalstatistik des 19. Jahrhunderts unterscheidet sich von den ersten Sterbetafeln in mindestens zwei Hinsichten: Erstens werden Statistiken nun auch für ein breiteres Publikum zugänglich und veröffentlicht, sie gelten nicht mehr als Staatsgeheimnis[12]; zweitens werden mathematische Modelle und Verfahren für die Rechnung von Wahrscheinlichkeit erprobt und entwickelt.[13] Mitte des 19. Jahrhunderts – noch bevor L. Pasteur und R. Koch die genauen Ursachen für Erkrankungen und Epidemien entdeckten – konnte der britische Mediziner und Statistiker William Farr (General Register Office) Regelmäßigkeiten hinter der Ausbreitung von Epidemien und schließlich ein Gesetz identifizieren, indem er die Zahlen vergangener Epidemien in verschiedenen Städten verglich und mit dem mathematischen Modell der Normalverteilung in einen Zusammenhang brachte. Dies wurde in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts von John Brownlee (UK Medical Research Committee) bildlich dargestellt.[14] Hiermit materialisiert sich die Epidemie in Form der Kurve und wurde als eigenständige Größe sichtbar. Die Kurve stellt den Verlauf einer Epidemie dar, der zeitlich begrenzt ist. Somit verschwindet die Epidemie zwar nicht, aber sie wird in ihrer Wahrscheinlichkeit zumindest greifbar, erfahrbar und schließlich vorhersehbar: „Die Strategie #flattenthecurve bedeutet, mit dem Erreger zwar zu rechnen, zu wissen, dass er nicht auszurotten ist, seine Verteilung über die Zeit aber so zu ‚strecken‘, dass das Gesundheitssystem mit ihm umgehen kann.“[15] Mithilfe von Grafiken werden politische Entscheidungen, die durch bestimmte Handlungsanweisungen von den Individuen realisiert werden müssen, legitimiert und kommuniziert.[16]

Bild: Brownlee, John (1906), Statistical Studies in Immunity: The Theory of an Epidemic, Proceedings of the Royal Society of Edinburgh 26(1), S. 488.


[1]    Vgl. Pepe Escobar, Nach Corona die Sintflut: Wenn der globale Lockdown vorbei ist, werden die Angriffe auf Mensch und Natur erst richtig beginnen, in: Rubikon, Samstag, 23. Mai 2020, 14:00; Paul B. Preciado, Vom Virus lernen Veröffentlicht am 7.4.2020; Christoph Hubatschke, Foucault II: Der Virus und die Biopolitik/-macht, 18. März. 2020; Hermann Ploppa, Neofeudale Experimente, in: Demokratischer Widerstand Nr 5, 16. Mai 2020, S. 4; Hans Springstein, Der Evidenz-Betrug, in: Rubikon, 27. Mai 2020.

[2]    Aisenberg, Andrew R. (1999), Contagion. Disease, government and the „social question“ in nineteenth century France. Stanford, Calif.: Stanford University Press; Wagner, Peter (1998): Certainty and Order, Liberty and Contigency. The Birth of Social Science as Empirical Political Philosophy. In: Johan Heilbron, Lars Magnusson und Björn Wittrock (Hg.): The Rise of the Social Sciences and the Formation of Modernity. Conceptual Change in Context, 1750-1850. Berlin: Springer Netherland, S. 241-263.

[3]     Sarasin, Philipp, Mit Foucault die Pandemie verstehen? Geschichte der Gegenwart, 25. März 2020. URL: https://geschichtedergegenwart.ch/mit-foucault-die-pandemie-verstehen/

[4]    Martel, James A. (2007), Subverting the Leviathan. Reading Thomas Hobbes as a radical democrat. New York: Columbia UP, S.139.

[5]     Hobbes, Thomas (1996 [1651]): Leviathan. Oxford: Oxford UP, S. 82.

[6]     id. Ch. XLV, S. 424ff.

[7]    Vgl. für dieses Argument auch: Shapin, Steven und Schaffer, Simon (1984), Leviathan and the air pump. Hobbes, Boyle, and the experimental life. Princeton: Princeton UP: S. 146-154.

[8]     Heintz, Bettina (2007), Zahlen, Wissen, Objektivität: Wissenschaftssoziologische Perspektiven. In Zahlenwerk, Hrsg. Andrea Mennicken und Hendrik Vollmer, 65–85. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

[9]     Sarasin, Philipp, Mit Foucault die Pandemie verstehen? Geschichte der Gegenwart, 25. März 2020. URL: https://geschichtedergegenwart.ch/mit-foucault-die-pandemie-verstehen/

[10]     Rohrbasser, Jean-Marc (2009), John Graunt et les bulletins de Londres : une statistique de la mortalité au XVIIe siècle, Dix-septième siècle 243(2), S. 345.

[11]   Ebd., S. 346.

[12]     I. Hacking spricht in diesem Zusammenhang von einer „avalanche of printed numbers“. Vgl. Hacking, Ian (1982), Biopower and the avalanche of printed numbers, Humanities in Society 5, S. 279-295.

[13]  Hacking, Ian, (1990), The Taming of Chance, Cambridge/New York: Cambridge Univ. Press.

[14]     Fine, Paul E. M. (1979), John Brownlee and the Measurement of Infectiousness: An Historical Study in Epidemic Theory, Journal of the Royal Statistical Society. Series A (General) 142(3), S. 347-362.

[15]     Sarasin, Philipp, Mit Foucault die Pandemie verstehen? Geschichte der Gegenwart, 25. März 2020. URL: https://geschichtedergegenwart.ch/mit-foucault-die-pandemie-verstehen/

[16]   Vgl. Didier, Emmanuel, Politique du nombre de morts, in: Analyse Opinion Critique, 16. April 2020.


Paul Franke ist Historiker und forscht zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhundert. Er ist seit 2019 post-doc am Centre Marc Bloch und Teil der Forschungsgruppe „Dynamiken und Erfahrungen der Globalisierung“. Sein Forschungsschwerpunkt ist neben der Konsum- und Stadtgeschichte die Geschichte krimineller und informeller Ökonomien in der Moderne.

Martin Herrnstadt ist Wissenschaftshistoriker und forscht zur Geschichte der europäischen Human- und Sozialwissenschaften von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne mit einem Schwerpunkt auf der Wissensgeschichte der öffentlichen Wohlfahrt. Er ist post-doc Fellow am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz und seit 2019 assoziierter Forscher am Centre Marc Bloch.

Léa Renard ist Soziologin und forscht zu statistischen Kategorisierungen von Migration und Arbeit aus historisch-soziologischer Perspektive. Sie ist seit 2014 am Centre Marc Bloch assoziiert, wo sie den Schwerpunkt „Dynamiken und Erfahrungen der Globalisierung“ ko-organisiert. Seit Januar 2020 ist sie Post-Doktorandin im DFG-Projekt „Der globale Wandel der Kategorie ‚Zwangsarbeit‘. Klassifizierung und Vergleich der Deutungsmodelle der Arbeitswelt in der International Labour Organization (ILO), 1919-2017“ (Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin & Universität Potsdam).