Publikationen


Das Rechtsdenken Pierre Bourdieus

15.März 2019

Andrea Kretschmann (Hg.)

Sammelband

Edition: Velbrück Wissenschaft

In der Rechtssoziologie und der sozialwissenschaftlichen Rechtsforschung wurde Pierre Bourdieus Rechtsdenken bislang nur vereinzelt und relativ einseitig rezipiert, und zwar nahezu ausschließlich unter Berücksichtigung seiner Rechtskonzeption, verstanden im Sinne seiner Theorie sozialer Felder, nicht aber in Bezugnahme zu anderen (soziologischen) Rechtstheorien.
Für die Bourdieu-Rezeption innerhalb der sozialwissenschaftlichen Rechtsforschung ist zudem ein relativ oberflächlicher Theoriebezug charakteristisch; vor allem Kritiklinien, die innerhalb der soziologischen Theorie hinsichtlich Bourdieus Werk diskutiert wurden, bleiben gänzlich unberücksichtigt. Der Sammelband möchte den Theoriebezug in der Bourdieu-Rezeption intensivieren und Kritiklinien auch innerhalb der soziologischen Theorie berücksichtigen. Er stößt daher eine systematische Auseinandersetzung mit Bourdieus Rechtsdenken an und lotet dessen Potenziale aus.
Neben einschlägigen Texten Bourdieus, die erstmals in deutscher Sprache zugänglich gemacht werden, versammelt der Band sozialtheoretische und an Bourdieus Rechtsdenken angelehnte empirische Beiträge.
Das Buch richtet sich an Rechtssoziolog/innen und mit dem Gegenstand ›Recht‹ befasste Sozialwissenschaftler/innen anderer Disziplinen ebenso wie an Soziolog/innen und Sozialwissenschaftler/innen, die sich mit Bourdieus Werk beschäftigen. Nicht zuletzt adressiert der Band auch rechtssoziologisch interessierte Rechtswissenschaftler/innen. Mit Beiträgen von: Pierre Bourdieu, Sara Delazay, Pierre Guibentif, Ruben Marc Hackler, Beate Krais, Andrea Kretschmann, Dirk Martin, Soraya Nour Sckell, Franck Poupeau, Thomas Schmidt-Lux, Gisèle Sapiro, Alexander Wulf und Christoph Wulf.



Minorités en Méditerranée au XIXe siècle

07.März 2019

Jakob Vogel , Valérie Assan, Bernard Heyberger

Edition: Presses Universitaires de Rennes
Collection: Histoire
ISBN: 978-2-7535-7592-9

L’actualité politique au Moyen-Orient, en Turquie et au Maghreb attire notre attention sur la question de la place des minorités dans les régions qui bordent la Méditerranée. La notion moderne de minorité a été généralement présentée par l’historiographie comme le résultat des débats des experts internationaux au lendemain de la Première Guerre mondiale. Or, la Méditerranée du xixe siècle constitue un terrain particulièrement fécond pour une analyse des multiples dynamiques de la construction des minorités. Cet ouvrage interroge les modalités de la fixation des identités par les États impériaux et par les minorités elles-mêmes. Il accorde une attention particulière à l’articulation entre les critères religieux, linguistiques, nationaux et territoriaux dans la catégorisation de ces identités collectives et individuelles. Il apporte un éclairage sur la mise en place de nouveaux modes d’administration des minorités, montrant les circulations et les transferts des normes et des pratiques, entre minorités au sein d’un même empire, mais aussi d’un empire à l’autre. Privilégiant l’approche comparatiste, ce livre collectif entend contribuer à une histoire croisée des minorités, en faisant dialoguer les historiographies de l’aire ottomane, des mondes coloniaux et de l’Europe.



Die Mobilmachung der Kinder im Ersten Weltkrieg. Kriegskultur und illustrierte Kriegskinderliteratur im Deutschen Kaiserreich (1911–1918)

01.Februar 2019

Bérénice Zunino

Monographie
Zivilisationen und Geschichte
Edition: Peter Lang
Collection: Zivilisationen und Geschichte
ISBN: 978-3-631-70778-4

In den Jahren 1914–1918 machte eine Vielzahl von Printmedien die Kinder auch im Deutschen Kaiserreich mit dem Weltkrieg vertraut. Auf einem bild- und erfahrungsgeschichtlichen Ansatz aufbauend untersucht diese Studie am Beispiel der illustrierten Kriegskinderliteratur die sogenannte Kriegskultur, deren Visualität und deren Ursprünge in der Zeit vor 1914. Sie geht auch der Frage nach den möglichen Folgen dieser kulturellen Mobilisierung der Jüngsten nach. Insbesondere die Kinder des Bürgertums, die die wichtigste Zielgruppe dieser Kriegsbücher waren und später Führungspositionen im NS-Regime bekleideten, stehen im Mittelpunkt der Untersuchung. Diese Studie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kultur- und Erfahrungsgeschichte des Ersten Weltkriegs sowie zur Geschichte der Kriegs- und Nachkriegsjugendgenerationen.



Ungleichheitskonflikte in Europa - Jenseits von Klasse und Nation

10.Dezember 2018

Nikola Tietze , Monika Eigmüller

Sozialforschung
Europa - Politik - Gesellschaft
Edition: Springer
Collection: Europa - Politik - Gesellschaft
ISBN: 978-3-658-22245-1

Im Fokus des Bandes stehen die Beziehungen zwischen Ungleichheitskonflikten und Europäisierungsprozessen. Wie und wann tragen Ungleichheitskonflikte zum Wandel europäischer Ordnungen bei? Inwieweit werden sie durch europäische Rechtsetzung, Staatstätigkeit oder ökonomische Regelungen produziert? Die Autorinnen und Autoren untersuchen in ihren Beiträgen nicht nur die Transformationen nationaler Ungleichheitsstrukturen und die Entstehung neuer, spezifisch europäischer Ungleichheiten. Vor allem gehen sie auch den Veränderungen der Situationsdeutungen und Problemwahrnehmungen in Bezug auf soziale Ungleichheiten im Kontext der Europäisierung nach. Damit zielen die Beiträge sowohl auf eine konfliktphänomenologische Erweiterung der Europasoziologie als auch auf eine konflikttheoretische Ergänzung historisch-soziologischer Europaforschung.



Die Banalität des Guten - Hilfeleistungen für judische Verfolgte, 1941 - 1945

10.Dezember 2018

Susanne Beer

Monographie

Edition: Metropol Verlag
ISBN: 978-3-86331-396-8

Schätzungen gehen davon aus, dass sich während des Zweiten Weltkriegs einige Zehntausend Deutsche dazu entschlossen, jüdische Verfolgte bei der Flucht vor den Deportationen zu unterstützen. Wie lässt sich die Entstehung dieser Form des Widerstands im Land der Täter erklären? Die vorliegende Untersuchung lädt dazu ein, Schritt für Schritt nachzuvollziehen, wie sich die Praxis der Hilfe entfaltete. Dabei wird deutlich, dass es mitunter recht banale Umstände waren, die den Prozess in Gang brachten. Zugleich treten Widersprüche im Verhalten der Helfenden zutage, die unsere Vorstellungen vom Wesen des Guten ins Wanken bringen.



Flucht als Handlungszusammenhang

28.November 2018

Nikola Tietze , Bettina Barboutie-Severin

Themenheft der Zeithistorischen Forschungen

Edition: Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 1612-6033


Perceptions of Society in Communist Europe. Regime Archives and Popular Opinion

18.Oktober 2018

Sonia Combe

Sammelband

Edition: Bloomsbury Academic
ISBN: 9781350051713

Drawing on archival sources from Czechoslovakia, Poland, East Germany, Romania and Bulgaria, Perceptions of Society in Communist Europe considers whether and to what extent communist regimes cared about popular opinion, how they obtained their information, and how it helped them implement and maintain their rule.

Contrary to popular belief, communist regimes sought to legitimise their domination with minimal resort to violence in order to maintain their everyday power. This entailed a permanent negotiation process between the rulers and the ruled, with public approval of governmental policies becoming key to their success. By analysing topics such as a Stalinist musical in Czechoslovakia, workers' letters to the leadership in Romania, children's television in Poland and the figure of the secret agent in contemporary culture, as well as many more besides, Muriel Blaive and the contributors demonstrate the potential of social history to deconstruct parochial national perceptions of communism.

This cutting-edge volume is a vital resource for academics, postgraduates and advanced undergraduates studying East-Central European history, Stalinism and comparative communism.

With a contribution from Sonia Combe: "Who is Afraid of Whom? The Case of the 'Loyal Dissidents' in the German Democratic Republic" (Part II: From Stalinism to Real Existing Socialism)



Jüdinnen und Juden in der Frankfurter Strafjustiz 1780-1814. Die Nicht-Einheit der jüdischen Geschichte

17.September 2018

Vera Kallenberg

Edition: Wallstein
ISBN: 9783835330863

Wie wurden Jüdinnen und Juden vor Gericht behandelt und welche Handlungsspielräume hatten sie?

Juden im frühneuzeitlichen Strafrecht sollten wie alle Untertanen in der hierarchisierten Ständegesellschaft behandelt werden. Gleichzeitig existierten diskriminierende Bestimmungen, die nur für Juden galten und ihnen einen Sonderstatus zuwiesen. Vera Kallenberg analysiert erstmals systematisch, wie sich dieser rechtliche Sonderstatus auf die Behandlung und Handlungsmöglichkeiten von jüdischen Frauen und Männern vor dem Strafgericht der christlichen Obrigkeiten auswirkte. Dies zeigt die Autorin am Beispiel der Reichsstadt Frankfurt am Main mit ihrem jüdischen Ghetto, der »Judengasse«, und vor dem Hintergrund der Umbrüche zwischen Spätaufklärung und dem Ende der napoleonischen Ära. Die Reformvorhaben in dieser Zeit zielten auf die staatsbürgerliche Gleichstellung der Juden sowie auf eine Reform der Strafjustiz und des Gerichtswesens. Wie die Autorin zeigt, erwies sich diese Übergangsphase aus der Perspektive der jüdischen Minderheit jedoch als äußerst ambivalent. Damit macht sie die Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten sichtbar, die die jüdische Geschichte Frankfurts in diesem Zeitraum durchzogen.



Experimentalismus und Soziologie. Von der Krisen- zur Erfahrungswissenschaft.

07.September 2018

Tanja Bogusz

Edition: Campus
ISBN: ISBN 9783593509365

Die Soziologie muss ihre gesellschaftliche Funktion, ihre interdisziplinäre Anschlussfähigkeit und ihr Interventions spektrum im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Transformations prozesse neu bestimmen. »Soziologischer Experimentalismus«, verstanden als eine Umstellung des Faches von der Krisen- zur Erfahrungswissenschaft ist eine Antwort auf diese Heraus forderung.  Experiment und Erfahrung gehören zusammen. Als Erfahrungswissenschaft wird Soziologie damit zu einer Praxis, die Erfahrungen nicht nur beobachtet, sondern zur Voraussetzung jeder Art von Erkenntnis macht. Die Zukunft des soziologischen Experimentalismus liegt folglich in der Aufgabe, attraktive Laboratorien für entsprechende Kooperationen zwischen Wissenschaft und  Gesellschaft dauerhaft bereit zu stellen.