Publikationen


"Theorien der Gewalt zur Einführung"

31.März 2014

Teresa Koloma Beck , Klaus Schlichte

Edition: Junius

Was ist Gewalt? Wie wird sie erklärt? Wie wird staatliche Gewalt begründet und warum wird sie kritisiert? Und wie lassen sich Gewaltphänomene in Gegenwart und Geschichte erklären und verstehen? Diese Einführung stellt Sozialtheorien der Gewalt vor, die sich der Frage nach dem Verhältnis von Gewalt und sozialer Ordnung widmen. Sie diskutiert zunächst die wichtigsten Argumente der Staatstheorie, mit denen, beispielsweise durch Hobbes, Locke und Kant, die Monopolisierung der Gewalt begründet wurde, und zeichnet sodann die Kritiken der staatlichen Gewalt bei Marx, den Anarchisten oder im Widerstandsrecht nach. In einem zweiten Teil behandelt sie Theorien, die Gewalt erklären und einem sozialtheoretischen Verständnis zuführen wollen wie die Arbeiten von Trotha, Sofsky, Reemtsma oder Collins. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem paradoxen Verhältnis moderner Gesellschaften zur Gewalt, in denen Gewaltexzesse und normative Ächtung der Gewalt koexistieren.



"Gender History in a Transnational Perspective. Biographies, Networks, Gender Orders"

31.März 2014

Daniel Schönpflug , Oliver Janz

Edition: Berghahn Books

“This collection of essays addresses important topics in the history of European feminisms. It goes beyond national histories to examine transnational contacts, comparisons, and transfers… The essays are by an interesting collection of authors, some already very well known in the field, and others promising junior scholars.” · Ann Taylor Allen, University of Louisville

Recent debates have used the concept of “transnational history” to broaden research on historical subjects that transcend national boundaries and encourage a shift away from official inter-state interactions to institutions, groups, and actors that have been obscured. This approach proves particularly fruitful for the dynamic field of global gender and women’s history. By looking at the restless lives and work of women’s activists in informal border-crossings, ephemeral NGOs, the lower management of established international organizations, and other global networks, this volume reflects the potential of a new perspective that allows for a more adequate analysis of transnational activities. By pointing out cultural hierarchies, the vicissitudes of translation and re-interpretation, and the ambiguity of intercultural exchange, this volume demonstrates the critical potential of transnational history. It allows us to see the limits of universalist and cosmopolitan claims so dear to many historical actors and historians.

Oliver Janz is Professor of Contemporary History at Freie Universität Berlin and has been Visiting Professor in Berne, Trento and Rome. He is editor-in-chief of 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War. His recent publications include: Das symbolische Kapital der Trauer. Nation, Religion und Familie im italienischen Gefallenenkult des Ersten Weltkriegs (2009), Dolce Vita? Das Bild der italienischen Migranten in Deutschland (2011) and 14 - Der Große Krieg (2013).

Daniel Schönpflug is Vice Director of the Centre Marc Bloch in Berlin. His publications include Luise von Preußen. Königin der Herzen (2010) and Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Ritual und Politik in Europa 1640-1918 (2013). In recognition of his commitment to Franco-German scholarly exchange, Daniel Schönpflug received the Gay-Lussay-Humboldt-Award in 2010.



Menschengesichte. Max Picards literarische Physiognomik

31.März 2014

Karsten Lichau

Edition: Oldenbourg Akademieverlag
ISBN: 305006269X

Max Picards frühe Schriften zeichnen sich durch eigenwillige literarische und kulturphilosophische Positionen aus. Karsten Lichau lotet die Spannungen und Brüche in Picards oft vorschnell als kulturpessimistisch oder konservativ etikettiertem Frühwerk aus, das zwischen 1914 und 1933 entstand. Im Zentrum steht dabei eine ebenso umkämpfte wie schillernde literarische Figur: das Gesicht. Indem die Studie textnahe Lektüre mit kulturhistorischer Kontextualisierung verbindet, geht sie den Um- und Abwegen der schriftstellerischen Laufbahn Picards nach und eröffnet neue Perspektiven auf seinen weitgehend in Vergessenheit geratenen Beitrag zum literarischen Feld der Weimarer Zeit. Zugleich zeigt die Untersuchung, dass Picards Texte die fiktiven oder prophetischen "Gesichte" reflektieren, die in außerliterarischen Feldern zirkulieren - von Kunst- und Medientheorie über Geschichtsphilosophie sowie jüdische und christliche Theologie bis hin zur ästhetischen Medizin und Rassenhygiene. Sie lassen sich als eine "literarische Physiognomik" moderner Kulturen lesen.



"Le pouvoir des fondations. Des acteurs de la politique étrangère allemande"

28.Februar 2014

Dorota Dakowska

Edition: Presses Universitaires de Rennes

Les fondations politiques allemandes, les plus riches et les plus actives en Europe, servent souvent de référence à leurs homologues et aux think tanks d'autres pays. Marquées par le contexte de la guerre froide, ces fondations ont commencé par s'implanter en Afrique et en Amérique Latine pour y combattre "les influences communistes" avant de se redéployer en Asie, en Europe et Outre-Atlantique. Proches des partis politiques représentés au Bundestag, elles entretiennent un dialogue informel avec les élites d'une centaine de pays. Cultivant une image d'organisations indépendantes, voire privées, les fondations politiques sont pourtant financées quasi-exclusivement sur fonds publics.
Cet ouvrage retrace la genèse de ces organisations paradiplomatiques et leurs stratégies d'internationalisation à travers leur engagement en Europe centrale et, plus particulièrement, en Pologne. Il analyse la manière dont les fondations, grâce à leur double ancrage dans le champ politique allemand et celui de l'action publique extérieure, sont devenues des acteurs majeurs de la politique étrangère. Reposant sur une vaste enquête - 140 entretiens et de nombreuses archives inédites - l'ouvrage apporte un éclairage nouveau sur la politique étrangère allemande, l'assistance internationale à la démocratisation, la coopération transnationale des partis et l'élargissement de l'Union Européenne. 

Publié avec le soutien du Centre Marc Bloch et de l'Université de Strasbourg.



Gesammelte Schriften, Band 1 : Kurzer Begriff aller Wissenschaften

27.Februar 2014

Elisabeth Décultot , Johann Georg Sulzer, Hans Adler

Edition: Schwabe Verlag (Bâle)
Collection: Johann Georg Sulzer. Gesammelte Schriften
ISBN: 978-3-7965-3217-7

Ce volume "Gesammelte Schriften, Band 1 : Kurzer Begriff aller Wissenschaften", édité par Elisabeth Décultot (CMB) et Hans Adler (Madison, University of Wisconsin) est le premier d'une série de dix volumes des "Gesammelte Schriften" de Johann Georg Sulzer.

Composé des deux éditions de 1745 et 1759, il est le fruit du projet DFG / ANR "Aisthesis" mené par Elisabeth Décultot au sein du Centre Marc Bloch. 

Ci dessous, le résumé en allemand: 

Eine Enzyklopädie vor der Encyclopédie

Der Schweizer Aufklärer Johann Georg Sulzer (1720–1759) war Philosoph und Pädagoge. Als er mit 27 Jahren nach Berlin zog, kam er in einen Kreis junger Künstler, die sein Denken nachhaltig beeinflussen sollten. Sein bekanntestes Werk ist die Allgemeine Theorie der schönen Künste. Der vorliegende erste Band der Gesammelten Schriften Johann Georg Sulzers präsentiert die erste (1745) und zweite (1759) Auflage von Johann Georg Sulzers Kurzem Begriff aller Wissenschaften. Die Edition der beiden Auflagen in einem Band mit ausführlicher Kommentierung bietet im leichten Vergleich Einsicht in das Wissens- und Wissenschaftsverständnis jener Zeit und in grundlegende Veränderungen um die Jahrhundertmitte durch eine Umorientierung hinsichtlich der Annahmen über die Grundlagen menschlicher Erkenntnis und Erfahrung. Er entwickelt – bei aller Zurückhaltung und Vorsicht gegenüber dem Status quo der Wissenschaften – eine Idee von Wissenschaft, die er mit vielen anderen seiner Zeit teilt, die aber nicht die ihr zustehende Aufmerksamkeit in der Rezeption des 18. Jahrhunderts und der Aufklärung gefunden hat. Zur Ausgabe Die Ausgabe der Gesammelten Schriften Johann Georg Sulzers hat den Zweck, dem Autor in der gegenwärtigen und zukünftigen Diskussion zum 18. Jahrhundert und zur Aufklärung den ihm angemessenen Platz einzuräumen. Die Herausgeber gehen davon aus, dass die Perspektive, aus der Sulzer bisher mehrheitlich wahrgenommen wurde, es nicht gestattete, seiner Rolle als Aufklärer, der die Grenzen der Aufklärung als Bedingungen der Kultur und der Wissenschaften seiner Zeit reflektierte, gerecht zu werden. Zu diesem Zweck werden hier Sulzers Schriften philologisch zuverlässig präsentiert, um sie durch detaillierte Kommentierung und Kontextualisierung in ihrem historischsystematischen Profil sichtbar werden zu lassen. In ihrer Gesamtheit sollen die hier vorgelegten Schriften es ermöglichen, die Entwicklung von Sulzers Denken im Spannungsfeld von Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, Erkenntnistheorie, Psychologie, Ästhetik, Philosophie und Pädagogik zu rekonstruieren. Sowohl in ihrer Entstehung als auch in ihrer Rezeptionsgeschichte sind Sulzers Schriften ein wichtiger Beitrag zum besseren Verständnis der Aufklärung in Deutschland, der Schweiz und Frankreich – und damit zum europäischen intellektuellen Dialog im 18. Jahrhundert.



"Une vie contre une autre"

14.Januar 2014

Sonia Combe

Edition: Fayard
Collection: Histoire
ISBN: 2213672121

À Buchenwald en 1944, des communistes allemands sauvent un enfant juif âgé de trois ans d’un convoi pour Auschwitz en rayant son nom de la liste. Un autre partira à sa place. Les circonstances de ce sauvetage et la découverte de procès secrets de détenus politiques, kapos de Buchenwald, menés à la fin de la guerre dans la zone d’occupation soviétique et en RDA, ont soulevé un débat en Allemagne de l’après-réunification : victimes du nazisme, les antifascistes auraient-ils été aussi des collaborateurs ?
Fondée sur l’écoute de témoignages (en anglais, allemand, russe et français) essentiellement collectés par la Shoah Foundation, croisés avec la littérature mémorielle ainsi qu’avec des archives personnelles de déportés (notamment de David Rousset), l’étude de Sonia Combe montre comment la substitution de déportés a pu être une modalité de survie dans les camps de concentration dont ont bénéficié aussi bien Stéphane Hessel qu’Imre Kertész ou encore Jorge Semprun. Analysant la pratique de l’échange comme une situation à laquelle médecins déportés et prisonniers politiques ont été confrontés au quotidien, elle s’interroge sur les usages de la révision de l’histoire de l’antifascisme dans l’Allemagne actuelle. Loin d’idéaliser la conduite des détenus comme avait pu le faire une certaine vulgate de la résistance antifasciste, il s’agit de voir dans quelle mesure le jugement porté désormais sur eux serait tributaire d’un nouveau climat politique et d’une reconfiguration des mémoires.

Sonia Combe est historienne, chercheure à l’ISP-CNRS (Université de Paris-Ouest) et chercheure associée au Centre Marc Bloch, à Berlin, où elle a enseigné à l’université Humboldt et à la Freie Universität.



"Transitional Justice Theories"

31.Dezember 2013

Teresa Koloma Beck , Susanne Buckley-Zistel, Christian Braun, Friederike Mieth

Collection: a GlassHouse book

Transitional Justice Theories is the first volume to approach the politically sensitive subject of post-conflict or post-authoritarian justice from a theoretical perspective. It combines contributions from distinguished scholars and practitioners as well as from emerging academics from different disciplines and provides an overview of conceptual approaches to the field. The volume seeks to refine our understanding of transitional justice by exploring often unarticulated assumptions that guide discourse and practice. To this end, it offers a wide selection of approaches from various theoretical traditions ranging from normative theory to critical theory. In their individual chapters, the authors explore the concept of transitional justice itself and its foundations, such as reconciliation, memory, and truth, as well as intersections, such as reparations, peace building, and norm compliance.

This book will be of particular interest for scholars and students of law, peace and conflict studies, and human rights studies. Even though highly theoretical, the chapters provide an easy read for a wide audience including readers not familiar with theoretical investigations.



Vorwärts zum neuen Menschen? - Die sozialistische Erziehung in der DDR (1949-1989)

31.Oktober 2013

Emmanuel Droit

Edition: Böhlau Verlag
Collection: Zeithistorische Studien
ISBN: 978-3-412-22209-3

Die Schule bildete in der "Erziehungsdiktatur" der DDR den Kern eines Projektes zur radikalen Transformation der Gesellschaft. Sie sollte maßgeblich dazu beitragen, den neuen sozialistischen Menschen zu schaffen. Für die Leitungsorgane der SED war die Schule damit eines der Hauptinstrumente des "Social Engineering". Diese Ambition stieß jedoch an Grenzen, und nach einem Jahrzehnt radikaler Transformationen verwandelte sich die Schule vor allem in ein Werkzeug zur Kontrolle von Jugendlichen und zur Konsolidierung der SED-Herrschaft. Am Beispiel von Ostberlin wird in diesem Buch untersucht, was "Erziehung" im Land des real existierenden Sozialismus be­deutete und in welchem Maße die Einführung eines sozialistischen Bildungssystems zu einer effektiveren Machtausübung der SED führte.

Dr. Emmanuel Droit
Emmanuel Droit ist Maître de Conférences an der Universität Rennes und Assoziierter Forscher am Centre Marc Bloch in Berlin.

Zeithistorische Studien
Herausgegeben von: Zentrum für Zeithistorische Forschung, Frank Bösch und Martin Sabrow



Le viol d'Europe. Enquête sur la disparition d'une idée

20.August 2013

Robert Salais

Edition: PUF
ISBN: 978-2130618904

L'idée d'Europe, historiquement, évoque une communauté de peuples libres et égaux, épris de démocratie, s'unissant pour tracer dans le monde un chemin qui leur soit propre. Le Grand Récit, l'histoire officielle de l'Union européenne, s'y réfère. La réalité historique est tout autre, celle d'un grand projet instrumentalisé et trahi, un viol en train d'être consommé. Notre Europe n'est guère plus la crise le révèle crument qu'une pièce d'un ordre mondial marchand, néolibéral et financiarisé. Pour comprendre la disparition de l'idée européenne, le livre entremêle les fils de deux histoires : celle de l'origine (l'Europe avant les traités de Rome), marquée par l'échec d'une communauté politique, et celle des chemins qui auraient pu être empruntés si l'Europe ne s'était pas enfermée dans le marché, puis dans la libéralisation financière. Des "lucioles" ont révélé d'autres Europe possibles. Si nous suivions les pistes qu'elles éclairent ?